Dieses ist eine Übersetzung des äußerst interessanten Artikels "Rear shifting" auf der Seite CTC (sozusagen des britischen ADFC) http://www.ctc.org.uk/DesktopDefault.aspx?TabID=3946 .
Die Übersetzung erfolgte nach bestem Wissen und Können, ist allerdings nur für den privaten Gebrauch gedacht. Für Übersetzungsfehler und erst recht für Fehler im ursprünglichen Artikel kann ich natürlich keine Gewährleistung übernehmen ;).
PS: Das Eine oder Andere habe ich allerdings auch schon persönlich ausprobiert und es funktionierte, zumindest für mich.



Diese Seite basiert auf dem Artikel "Beat the System", veröffentlicht im Cycle-Magazin 2003.Sie beschreibt die Vorgehensweise um verschiedene Schaltwerke, Schalthebel und Ritzel-Kassetten oder -Freiläufe zu kombinieren. Wenn es nach den Vorgaben der Hersteller geht, ist dieses Vermischen nicht möglich. Sofern nicht ausdrücklich füreinander zugelassen, werden die Hersteller immer behaupten, daß gemischte Systeme nicht funtionieren.

Im Gegensatz hierzu stehen die Aussagen vieler Bastler. Wenn man deren Ausführungen Glauben schenkt, schaltet alles, was sich auch nur im entferntesten ähnelt, "perfekt". Manche Leute haben jedoch eine ziemlich niedrig angesiedelte Definition von "Perfekt" und jedes mit Gangstufen versehene Schaltsystem arbeitet mit Toleranzen, die einen gewissen Verschleiss berücksichtigen. Im Neuzustand mögen manche Kombinationen daher zwar funktionieren, bei dem geringsten Anzeichen von Verschleiss jedoch nicht mehr.

Die Wahrheit liegt, wie gewohnt, irgendwo zwischen diesen beiden Extremen. Es gibt sehr wohl einige zufällige Kombinationen von Schaltwerken, Schalthebeln und Ritzeln, die perfekt miteinander funktionieren, obwohl sie niemals füreinander vorgesehen waren. Diese Kombinationen sind in den untenstehenden Tabellen hervorgehoben. Leider ist diese Seite nicht breit genug, um alle Kombinationen in einer Tabelle zusammenzufassen. Daher finden sich unten zwei Tabellen, aufgeteilt nach dem Schaltwerkshersteller. Wenn Sie die einleitenden Erklärungen überspringen und direkt zu diesen Tabellen gelangen wollen, klicken Sie auf eine der folgenden Links: Zuerst alle Kombinationen für Shimano-, dann die für Campagnolo- und Sram-Schaltwerke.

Darüber hinaus gibt es einige Möglichkeiten, am Schaltwerk Änderungen vorzunehmen und die Kombinationsmöglichkeiten dadurch auszuweiten. Einige dieser Änderungen bedingen größere Eingriffe in die Technik der Schaltwerke, aber die Hubbub Modifikation ist ziemlich einfach und sie ermöglicht einige außerordentlich nützliche Shimergo Kombinationen. Wenn Ihnen diese Möglichkeiten nicht ausreichen, können Sie immer noch auf den Shift Mate zurückgreifen, der die meisten Campa/Shimano 9/10-gang Umsetzungen für Sie vornimmt.

Schraubkränze & Kassetten

Ein Schraubkranz ist ein Satz Ritzel mit integriertem Freilauf und Lagern. Es wird komplett auf das Gewinde einer Schraubkranznabe und ist entweder die altertümliche oder die billige Art, mehrere Ritzel an der Hinterradnabe anzubringen. (Daher sind Schraubkränze mit mehr als 7 Ritzel auch eher selten.)

Heutzutage ist der Freilaufmechanismus im Allgemeinen ein Teil der Nabe. Dieser Nabentyp wir Freilauf- oder Kassettennabe genannt. Hierbei wird ein Satz Ritzel auf die Verzahnung des Freilaufkörpers geschoben.

Während Schraubkranznaben alle dasselbe Gewinde besitzen, wodurch jeder Schraubkranz darauf passt, hat jede Kassettennabensorte andere Verzahnungen oder Freilaufkörperlängen. Deshalb passt auf den Freilauf auch nur eine, bestenfalls zwei, Kassettensorte(n). Aber es gibt Mittel und Wege, dieses zu umgehen. Kassetten können geändert werden um mehr oder weniger Ritzel unterzubringen und/oder die Dicke der Distanzen zwischen den Ritzel zu ändern. Diese geänderten Kassetten können dann mit einer zusätzlichen Distanz hinterlegt werden, um die dann zu langen Freilaufkörper auszugleichen.

Ritzelabstand

Eine 9-gang Kassette hat nicht nur mehr Ritzel als eine 8-gang; diese Ritzel stehen auch enger zusammen. Und bei einer 9-gang Shimano-Kassette stehen die Ritzel wiederum enger zusammen als bei einer 9-gang Campa. Den von der Mitte des einen zur Mitte des nächsten Ritzels gemessenen Abstand nennt man Ritzelabstand. Die untenstehende Tabelle zeigt die Ritzelabstände aller neueren Kassetten/Schraubkränze und vergibt die Codes für die weiter unten zu findenden Zuordnungstabellen.

Kassette/Schraubkranz Ritzelabstand Code
  (mm)  
Alle neueren 5-/6-Gang 5.50 S5/6
Alle normalen 7-Gang 5.00 S7
Campagnolo 8-Gang 5.00 C8
Shimano 8-Gang 4.80 S8
Campagnolo 9-Gang 4.55 C9
Shimano 9-Gang 4.35 S9
Campagnolo 10-Gang 4.15 C10
Shimano 10-Gang 3.95 S10
Campagnolo 11-Gang 3.85 C11

Theoretisch müssten wir in der Lage sein, die Breite einer Kassette aus dem Ritzelabstand × (n – 1) + der Dicke eines Ritzels zu errechnen. Bei manchen Kassetten funktioniert dieses auch, andere wiederum sind breiter als erwartet, wobei die oberen zwei oder drei Ritzel etwas grössere Abstände besitzen. Praktisch stellt das kein Problem dar, da der erste Schaltschritt des Schalthebels immer etwas mehr Schaltseil einholt, um den Durchhang des Schaltseils auszugleichen. Die Ausrichtung des Schaltwerks zu dem oberen Ritzel wird hierbei durch die obere ("High") Anschlagschraube gewährleistet. Die untere ("Low") Anschlagschraube erfüllt eine ähnliche Funktion für das andere Ende der Kassette, daher werden genau genommen nur die dazwischen liegenden Ritzel durch den Schalthebel ausgerichtet. Dieses ist teilweise der Grund, warum einige "inkompatibele" Kombination einigermassen funktionieren - zumindest, solange alle Teile neu sind. Da nur sieben der neun Ritzel von einem ausgetüfteltem Verhältnis zwischen Seileinholweg und Schaltschritt abhängen, ist der größtmögliche Schaltfehler 3 mal so gross wie der Fehler pro Schaltschritt, sofern das Schaltwerk auf das mittlere Ritzel justiert wurde. Wenn beispielsweise das Schaltwerk 4,55mm statt 4,35mm pro Schritt schaltet, befindet es sich maximal 0,6mm neben der eigentlichen Ausrichtung und dieses auch nur auf dem zweithöchsten bzw. auf dem zweitniedrigstem Ritzel. Ausserdem kann das obere Führungsrädchen etwa einen halben mm zur Seite ausweichen und ermöglicht zumindest diesen halben mm Falschausrichtung zwischen dem Schaltwerk und dem Ritzel ohne hässliche Geräusche. Wenn man jetzt jedoch noch etwas Seilzugreibung und ein wenig Verschleiß hinzurechnet, kann die Position des Schaltwerks um einen oder zwei mm variieren, je nachdem, ob man herauf- oder herunterschaltet. Dann können diese 0,6mm den Unterschied zwischen einem ordentlichen Schaltvorgang oder einer nur ratternden Kette ausmachen.

Ketten

Es ist möglich, die Ritzel bei Verwendung einer schmaleren Kette enger zusammenzufassen. Dies wurde dadurch erreicht, daß der Überstand der Kettennieten aus den Laschen reduziert wurde, weshalb 8-gang Ketten auch bestens auf 7-, 6- und 5-gang Systemen funktionieren. Mit der Entwicklung von 9- und 10-gang Kassetten wurde es notwendig, auch die Ritzelbreite zu reduzieren. Daher sind 9- und 10-gang Ketten nicht kompatibel mit anderen Systemen. Die Ausnahmen von dieser Regel sind, daß Shimano 9-gang Schaltwerke auch 8-gang Ketten schalten - deshalb können sie auch auf Systemen mit weniger Ritzeln verwendet werden - und das Campas "C9" Kette auch auf Campa 8-gang Ritzeln verwendet werden kann, weshalb dort ein Campa 9-gang Schaltwerk verwendet werden kann.

Seileinholweg und Schaltschritt

Die Hauptaufgabe des Schaltwerks ist die Umsetzung von Seilzugbewegung in seitliche Auslenkung. Es ist das Mittelstück im Gangschaltungspuzzel. Eine gewisse Länge des Schaltzuges wird vom Schalthebel entweder eingezogen oder gelöst und das Schaltwerk setzt diese Seilzugbewegung in eine seitliche Bewegung, die dem Ritzelabstand (recht genau) entspricht, um. Ein 8-gang Shimano-Schalthebel zieht mit jedem Klick beispielsweise 2,8mm Seilzug ein. Da der Ritzelabstand einer Shimano 8-gang Kassette 4,8mm beträgt ergibt sich hieraus ein Übersetzungsverhältnis des Shimano-Schaltwerks von ca. 1,7.

Die Anzahl der Schaltschritte, bei dem jedesmal die vorgegebene Länge des Schaltzuges eingeholt oder freigegeben wird, werden durch den Schalthebel vorgegeben. Das Schaltwerk übersetzt dieses Einziehen und Freigeben des Schaltzuges entsprechend seines Übersetzungsverhältnisses, egal ob es sich um ein MTB- oder Rennradschaltwerk handelt oder ob es als 8-, 9- oder 10-gang Schaltwerk verkauft wurde. Die Anzahl der Gänge auf dem Verkaufskarton ist bestenfalls ein Indiz für die Präzision des Schaltwerks, da mehr Gänge einen geringeren Ritzelabstand bedingen und das Schaltwerk daher präziser arbeiten muss, damit die Kette nicht am nächsten Ritzel rattert. Der Unterschied für die Angabe der Ganganzahl der Schaltwerke ist also hauptsächlich die Schaltgenauigkeit und ein 9-gang Schaltwerk kann daher durchaus in einem 7-gang System verwendet werden.

Die Schaltwerke anderer Hersteller (oder auch andere Typen oder neue/alte Systeme desselben Herstellers) sind für ein abweichendes Übersetzungsverhältnis entworfen. Schalthebel anderer Hersteller haben daher auch einen anderen Seileinholweg, selbst wenn der Ritzelabstand gleich sein sollte.

Das Übersetzungsverhältnis wird durch die Ausführung des Parallelogramms und die Befestigung des Seilzuges festgelegt. Das Parallelogramm kann nicht verändert werden, es ist jedoch möglich, das Übersetzungsverhältnis durch Manipulationen am Seilzug zu verändern. Eine der nützlichsten und zugleich einfachsten Änderungen ist unten als Hubbub Shimano beschrieben. Weiterhin ist es möglich,in den Schaltzug eine kleine Vorrichtung einzusetzen, die den Seileinzug pro Schaltschritt verändert. Diese Vorrichtung heisst Shift Mate und ist weiter unten beschrieben.

Shimergo

Diese Kunstwort beschreibt die Kombination eines Shimano Schaltwerks und Kassette mit einem Campagnolo Schalthebel. Es wird auf dieser Seite ziemlich oft benutzt, da diese Kombination so ungemein nützlich ist. Der Grund hierfür ist die grössere Auswahl an Schaltwerken und Kassetten bei Shimano, da die Strassenrad- und MTB-Systeme im Hinblick auf die Gangabstufung der hinteren Schaltung gleich funktionieren. Ausserdem sind die Shimano-Kassetten etwas schmaler, wodurch der Speichenanstellwinkel auf der Antriebsseite etwas flacher ausfallen kann und man kann, für noch stabilere Laufräder, auch MTB-Naben benutzen. Der Haken ist allerdings, dass die Gangstufen des vorderen Umwerfers bei Shimano nicht gleich ist. Wer also einen Rennradlenker und STI-Schalthebel möchte, ist auf Strassenradkurbeln festgelegt. Campagnolo hat allerdings in weiser Voraussicht den vorderen Schalthebel nicht mit Gangstufen ausgestattet, sondern benutzt eine Art Feinabstimmung - drei oder vier Schaltstufen pro Kettenblatt - womit die Verwendung jeder Art von Umwerfer und Kurbel mit den Ergopower Schalthebeln möglich wird.

Zumindest war das der Fall. 2005 hat Campagnolo allerdings still und heimlich Gangstufen für den vorderen Umwerfer eingeführt. Zuerst nur bei den hierarchisch untersten Gruppen, aber bis 2008 waren alle Gruppen ausser Chorus und Record mit diesem Merkmal ausgestattet. Die gute Nachricht ist allerdings, dass Campa 2009 zur Feinabstimmung zurückkehren wird, wobei diese dann Ultrashift genannt wird.

Ein weiterer Pluspunkt für die Ergopower ist die Tatsache, dass die Züge fein säuberlich unter dem Lenkerband geführt werden, während sie bei Shimano wie Wäscheleinen vorne herumhängen.

Jetzt wird natürlich klar, warum besonders Tourenfahrer zu Shimergo neigen: Sie können MTB-Kassetten und -Naben mit einem Rennradlenker kombinieren und können hierbei eine Lenkertasche verwenden, ohne das die STI-Schaltseile störend im Weg hängen.

Kombinationstabelle

Es ist angesichts der vielen möglichen Variablen von Seileinholweg, Übersetzungsverhältnis und Ritzelabstand nicht wirklich verwunderlich, dass es einige glückliche Zufälle gibt, bei denen Komponenten perfekt zusammenpassen, die niemals füreinander gedacht waren. Und mit ein wenig Spielerei am Übersetzungsverhältnis des hinteren Schaltwerks ergeben sich noch sehr viel mehr Möglichkeiten.

In der folgenden Tabelle sind die Kombinationen, die füreinander entworfen wurden grün, diejenigen, die auch perfekt schalten gelb oder rosa hinterlegt. Bei den rosa hinterlegten Möglichkeiten hat der Schalthebel jedoch nicht genügend Gangstufen, um die komplette Kassette durchzuschalten. Diese Kombinationen sind daher nur für diejenigen interessant, die nicht planen, die komplette Kassette zu nutzen, z.B. wenn von einer 9-gang Kassette ein Ritzel entfernt wird, so das sie auf einen älteren 7-gang Freilauf passt.

Welche Kassette oder Schraubkranz (Spalte Code) zu einer passenden Schalthebel/Schaltwerk-Paarung gehört, steht in der Ritzelabstandstabelle

Shimano Schaltwerke


Schaltwerk

Shimano Dura-Ace alt Hubbub
Übersetzung: 1.7
1.9
1.6
Schalthebel Einz. Abst. Code Abst. Code Abst. Code

(mm) (mm)
(mm)
(mm)
Shimano 6 3.2 5.50 S5/6 6.07
4.98 S7/C8
Shimano 7 2.9 5.00 S7 5.52 S5/6 4.53 C9
Shimano 8 2.8 4.80 S8 5.30
4.35 S9
Shimano 9 2.5 4.35 S9 4.80 S8 3.94 S10
Shimano 10 2.3 3.95 S10 4.36 S9 3.58
Campa 8 3.5 6.03
6.66
5.47 S5/6
Campa 9 alt 3.2 5.49 S5/6 6.06
4.98 S7
Campa 9 neu 3.0 5.26
5.80
4.76 S8
Campa 10 2.8 4.79 S8 5.29 S5/6 4.34 S9
Campa 11 2.6 4.48 S9 4.94 S7/8 4.05 S10
Sram (1.0) 7 4.5 7.76
8.56
7.03
Sram (1.0) 8 4.3 7.45
8.22
6.75
Sram (1.0) 9 4.0 6.75
7.45
6.12
Füreinander entworfen Gut passende Paarung verkürzte Kassette

Standard Shimano

Wie bereits weiter oben geschrieben, haben alle aktuellen Shimano-Schaltwerke dasselbe Übersetzungsverhältnis, daher funktionieren MTB-Schaltwerke mit Rennradschalthebeln, sogenannte 9-gang Schaltwerke in 7-gang Systemen usw. Und weil Shimano 9-gang MTB-Schaltwerke Ritzel mit Zähnezahlen von 11 bis 34 schalten können, wird man sie oftmals mit irgendetwas anderem kombinieren wollen. Ausserdem funktionieren die Shimano 9-gang Schaltwerke mit 8-gang Ketten, 8-gang Ketten wiederum entsprechen den 7-gang Ketten und laufen auch in 5- und 6-gang Systemen.

Dura-Ace alt

Die erste mit Gangstufen versehene Shimano Gruppe war die Dura-Ace. Sie wurde 1985 mit einem etwas grösseren Übersetzungsverhältnis (und entsprechend geringerem Seileinholweg) als die bald darauf zum Shimano-Standard gewordenen Schaltungen eingeführt und so bis 1997 weiter gebaut. Aktuelle Dura-Ace Schaltwerke sind immer noch mit einer alternativen Kabelführung gestaltet, die das alte Übersetzungsverhältnis wieder herstellt, so das sie mit alten Dura-Ace Schalthebeln benutzt werden können.

Hubbub Shimano

Die Hubbub Modifikation wurde von Brian Jenks, Inhaber der Firma Hubbub Cycles ersonnen. Sie ist nur eine andere Methode, den Schaltzug an einem Standard Shimano Schaltwerk zu befestigen. Hierbei wird das Klemmblech einfach um 90° gegen den Uhrzeigersinn gedreht und der Schaltzug um die "Nase" des Klemmblechs herum geführt wie im Bild gezeigt (die original Klemmung sieht man im Bild oben rechts). Diese Neuausrichtung des Schaltzugs verleiht dem Schaltwerk ein etwas geringeres Übersetzungsverhältnis, was eine Menge sehr nützlicher Shimergo Kombinationsmöglichkeiten eröffnet, wie aus obiger Tabelle ersichtlich. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt (2003) haben alle Shimano Mittel- und Oberklasse-Schaltwerke ein Klammerblech, das die beschriebene Neuausrichtung des Schaltzuges ermöglicht. Es ist jedoch jederzeit möglich, dass Shimano Dinge in Zukunft neu gestaltet, wer also auf den beschriebenen Trick angewiesen ist, sollte sich rechtzeitig um ein Ersatzschaltwerk bemühen.

Campagnolo & Sram Schaltwerke



Schaltwerk


Campa neu Campa alt Sram 1.0
Übersetzung: 1.5
1.4
1.1
Schalthebel Einz. Abst. Code Abst. Code Abst. Code

(mm) (mm)
(mm)
(mm)
Shimano 6 3.2 4.76 S8 4.56 C9 3.54
Shimano 7 2.9 4.33 S9 4.14 C10 3.22
Shimano 8 2.8 4.16 C10 3.98 S10 3.09
Shimano 9 2.5 3.77
3.60
2.80
Shimano 10 2.3 3.42
3.27
2.55
Campag 8 3.5 5.22
5.00 S7/C8 3.89 S10
Campa 9 alt 3.2 4.75 S8 4.55 C9 3.54
Campa 9 neu 3.0 4.55 C9 4.36 S9 3.39
Campa 10 2.8 4.15 C10 3.97 S10 3.09
Campa 11 2.6 3.85 C11 3.70
2.83
Sram (1.0) 7 4.5

6.43
5.00 S7
Sram (1.0) 8 4.3 6.45
6.17
4.80 S8
Sram (1.0) 9 4.0 5.84
5.59
4.35 S9
Füreinander entworfen Gut passende Paarung verkürzte Kassette

Campa alt

Hiermit sind die Campagnolo Schaltungen vor 2001 gemeint, nicht jedoch die noch älteren Victory und Triumph Gangschaltungen - hierfür liegen mir keine Daten vor, ausserdem haben sie ohnehin nicht besonders gut geschaltet. Vor dem Jahrtausendwechsel hatten die Campagnolo-Schaltwerke ein geringes Übersetzungsverhältnis von 1,4 und die Schalthebel holten wesentlich mehr Seil pro Schaltschritt ein als ihre Shimano Gegenstücke. Diese Schaltwerke hatten ihre Winkeleinstellschraube an der üblichen Stelle, dort wo das Schaltwerk an den Rahmen montiert wird und die Schalthebel hatten keine Aufschrift mit der Angabe der Ganganzahl.

Campa neu

Im Jahr 2000 führte Campa dann die 10-gang Schaltung und ein verändertes Schaltwerk mit einem geringfügig höherem Übersetzungsverhältnis (allerdings immer noch geringer als Shimano) ein. Ausserdem wanderte die Winkeleinstellschraube hinab zum Führungsrollenkäfig. Im Folgejahr (2001) führte Campa diese Veränderungen für alle ihre Schaltwerke ein und baute neue 9-gang Ergopower, die etwas weniger Seil pro Schaltschritt einholten. 8-gang Schaltung wurden bereits nicht mehr hergestellt und waren daher immer im alten Design, während 10-gang von Beginn an in diesem neuen Design gebaut wurden.Daher ist der Bereich der 9-gang Schaltungen der einzige, bei dem unterschiedliche Teile verbaut wurden. Die älteren Schalthebel trugen keine Aufschrift oder nur den Gruppennamen, während auf der neueren Bauform "9-speed" aufgedruckt wurde.

Glücklicherweise kann man bei Bedarf die Zahnscheiben in den Schalthebeln austauschen und so z.B. einen neuen 10-gang Schalthebel in einen 9-gang mit alten Schaltschritten verwandeln.

Im Gegensatz zu Shimano kann man die Campa 9-gang Schaltwerke nicht mit einer 8-gang Kette verwenden. Allerdings läuft die 9-gang Kette auch mit 8-gang Ritzel, so das man diese verwenden sollte, wenn man das Schaltwerk tauschen muss. Und obwohl dieses neue Schaltwerk in einem 8-gang System theoretisch 0,22mm pro Schaltschritt überschaltet, impliziert Campas Webseite dennoch, dass die Kombi gut genug funktioniert.

2009 bekommen die Campagnolo Topgruppen noch ein weiteres Ritzel. Erste Messung weisen darauf hin, dass der Seileinholweg der 11-gang Schalthebel wohl ähnlich genug ist, um auch 9-gang Shimergo schalten zu können. Allerdings sind diese Informationen noch vorläufig und die Funktion dieser Kombination daher noch unbestätigt.

Sram

Weiterhin gibt es noch das Sram 1.0 System, das allerdings derart anders konstruiert ist (der Seilzug bewegt sich sehr viel weiter), dass keine sinnvolle Kombination mit anderen Systemen gefunden werden konnte. Sram stellt jedoch auch Shimano-kompatibele Schalthebel her, die dann auch wie Shimanos Schalthebel funktionieren.

Image of Shift-MateShift Mate

Shift Mate von Jtek Engineering ist ein Gerät, das in den Seilzug eingebaut wird und das Übersetzungsverhältnis verändert. Es funktioniert ähnlich der Converter, die in den Bremsseilzug eingebaut werden und dort die Verwendung von V-Bremsen mit Cantilever oder Rennradbremsen erlauben. Das Schaltseil wird hierbei so um eine doppelte Exzenterscheibe geführt, dass proportional mehr Seilzug auf der grösseren Scheibe auf- oder abgerollt wird. Das Gerät sitzt hinten am Schaltwerk und verdreht dadurch den Sitz der Seilzughülle um 90°. Es sind verschiedene Ausführungen erhältlich, um die gebräuchlichsten Kombinationen von Schalthebel, Schaltwerk und Kassette abzudecken. Ausserdem ist recht nett, dass man den Shift Mate umdrehen kann um von Shimano nach Campagnolo und umgekehrt zu übersetzen. Eine Liste mit den möglichen Kombinationsmöglichkeiten steht unter folgendem link zur Verfügung.