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Die Schule zu Stickgras

Die Schulacht Iprump-Stickgras war erst im Jahre 1796 in der Lage, für 540 Reichs-Taler ein eigenes Schulhaus mit einem Klassenraum zu bauen.

In einer Beschreibung von 1797 heißt es: "Die Schule ist 50 Fuß lang und 34 Fuß breit, die Diele hat zwei Kuhställe, darüber Hühnerwiemen. Unter der Decke ist ein Fleisch- und Wurstwiem. Der Feuerherd hat einen Rahmen aus Eichenholz. Sonst gibt es eine Schlafkammer und eine Wohnstube mit eisernem Ofen. Von der Wohnstube führt eine Tür in die Schulstube; diese ist 19,5 Fuß im Quadrat. Garten und Schulplatz sind mit einem Sodenwall umgeben, der bepflanzt ist." (Zitat aus: Dietr. Mester, Chronik der Bauerschaften Iprump und Stickgras, S. 37)

Der Lehrer musste vormittags Unterricht erteilen, nachmittags hatte er eine kleine Landwirtschaft zu bewirtschaften; 2 Kühe, einige Hühner, Gänse und Ackerland mussten versorgt werden. In einem Jahr der Dürre musste er eine Kuh verkaufen, er konnte sie nicht mehr ernähren. Schließlich war sein Unterhalt nur noch aus Armenmitteln zu finanzieren. Am 12. 4. 1816 bewilligte der Landesherr 200 Taler als Gnadengabe.

1842 Anbau eines Seitenflügels - 2. Klassenraum entstand, ein weiterer Lehrer musste eingestellt werden, die wirtschaftliche Lage wurde immer schlechter.

1844 erhielt die Schulacht mehr Weide und Ackerland; jetzt konnten beide Lehrer gut leben; Bau einer Scheune.

1856 In einer Sitzung des Schulvorstandes am 1. Februar 1856 erklärte Lehrer Meier, dass die jetzige erste Schulstube nach den gesetzlichen Vorschriften nur circa 75 Kinder fasse, die zweite Schulstube einige mehr, etwa 85 Kinder, er habe aber 95 Kinder in der ersten Klasse, in der zweiten 135 Kinder. Die Schulstuben seien also zu klein.

Nach mehreren Verhandlungen entschloss man sich zum Bau eines neuen dreiklassigen Schulhauses und das alte Haus zu Wohnungen für den Hauptlehrer und für zwei Nebenlehrer einzurichten. (Zitat aus: siehe oben, S. 43)

1905 Neubau eines vierklassigen Schulhauses - doch auch jetzt waren die Klassen immer noch überfüllt.

1912 wurden die Gemeinden Eigentümer der Schulen. Die Schule Stickgras gehörte jetzt zur Gemeinde Hasbergen.

1933 wurde die Stadt Delmenhorst Eigentümerin.

9/1945 Wiedereröffnung der Schule, Schulbücher von der Besatzungsmacht verboten, Lehrer werden politisch überprüft.

252 Kinder - 6 Klassen - 3 Lehrkräfte

Schulleiter von 1932 bis 1949 Hauptlehrer Joh. Heinrich Helmerichs

5/1947 282 Kinder - 4 Lehrkräfte

9/1948 275 Kinder - 5 Lehrkräfte

10/1951 Lehrer Herm. Kruse (späterer Schulleiter) kommt ins Kollegium

11/1954 Einweihung der drei neuen Klassen - 180.000 DM

1/1955 Altbau erhält Heizung; Schulleiter W. Kahlen 40 Jahre im Dienst

5/1962 Lehrer Herm. Kruse wird Schulleiter

9/1966 Einweihung der Turnhalle

11/1975 Zwei "Mobile Klassenräume" werden errichtet - heute an der BBS I

8/1984 Schulleiter Gunther Werner übernimmt die Leitung der Schule

5/1985 Gründung des Fördervereins der Schule

11/1989 Verbindungsgang wird zugemauert

8/1991 5-Tage-Woche wird an der GS Stickgras eingerichtet

3/1993 Antrag auf volle Halbtagsschule

5/1996 Beginn des Projektes "Arbeit und Lernen" der VHS mit dem Bau eines großen Spielgeräteschiffs

6/2000 Richtfest für einen weiteren Neubau (2 Klassenräume)

12/2000 Einrichtung des "Grünen Klassenzimmers", Umweltpreis der Stadt Delmenhorst

01.08.2003 Die Grundschule Stickgras wird eine Verlässliche Grundschule.