Protokoll des Treffens der Arbeitsgruppe der Ortschronisten vom 12.03.2010 in der Räumen der Ostfriesischen Landschaft, Aurich
25 Teilnehmer
Protokoll: Dr. P. Weßels
Referenten: Mathilde und Arne Bogena, Hesel/Friedeburg
Frau Mathilde Bogena stellte ihre Veröffentlichung vor: Hesel. Heid und Weid, Rüschen und Kleewer. Beiträge zur Geschichte einer ostfriesischen Geestrandsiedlung Hesel (Eigenverlag) 2009
Die Idee, die Geschichte des Dorfes Hesel in Form einer Chronik aufzuarbeiten, kam 2004 mit der Gründung der Dorfgemeinschaft auf. Aus der Arbeitsgruppe blieb schließlich nur Frau Bogena übrig, die über fünf Jahre
hinweg Literatur auswertete und vor allem die Quellen des Auricher Staatsarchivs sichtete, um schließlich 2009 ihr Buch vorzulegen. Frau Bogena hatte stets ein großes Interesse an der Ortsgeschichte und schon 1968
in der Schule dazu eine kleine Arbeit verfasst.
Der Titel des Buches geht zurück auf einen alten Spruch, in dem zum Ausdruck kommt, dass Hesel noch bis weit in Neuzeit als Geestort durch karge Böden und Heide geprägt war und nur ein vergleichsweise ärmliches
Auskommen erlaubte.
Der Band ist chronologisch aufgebaut und einzelne Kapitel zu den das Buch durchziehenden Themen werden chronologisch den Zeitabschnitten zugeordnet.
Die Bilder sind inhaltlich den Texten zugeordnet – was zunächst schwierig zu sein schien, sich dann aber als nur scheinbares Problem von selber löste. Als Besonderheiten ihrer Darstellung der Geschichte Hesels
stellte Frau Bogena heraus: die mit Wasser angetriebene Getreidemühle, die es bis in der frühen Neuzeit am Reepsholter Tief gab; die von den Besitzern unabhängigen, auf alten Platzstellen liegenden Haus-Namen; die
Geschichte des Anbaus der Kolonisten, nachvollziehbar gemacht durch die Kataster der Brandkasse in Aurich; den Spottnamen „Amerika“ für die Kolonie in Hesel (im Gegensatz zur Kolonie „Russland“ in
Friedeburg); die Besiedlung des Heseler Feldes durch Fehntjer vom Ems-Jade-Kanal aus; das breite Kapitel zur Schulgeschichte.
Freiwillige Zurückhaltung hat sich Frau Bogena mit der Darstellung der Geschichte der NS-Zeit auferlegt. Sie befürchtete Probleme mit den Angehörigen der betroffenen Familien. Die Darstellung des Ortes endet mit der
Eingemeindung 1972.
Von den Bewohnern ihres Dorfes und Interessierten hat Frau Bogena seit der Veröffentlichung des Buches kurz vor Weihnachten 2009 sehr viel positive Rückmeldung erfahren.
An die Veröffentlichung des abgeschlossenen Manuskripts banden sich für Frau Bogena einige Bedingungen: Sie wollte weder Geld bei Sponsoren erbitten noch selber in finanzielle Vorlage treten. Alle Fotos des Bandes
lagen schwarz/weiß vor; Farbe war nicht gewollt. Deshalb bot ein Online-Druck in dieser Hinsicht keinen Nachteil.
Deshalb holte sich Frau Bogena kein Angebot eines regionalen Druckers ein, sondern entschied sich sofort für eine Veröffentlichung des Buches als „Print on demand“ (PoD „Druck auf Anforderung“). Diese
Angebote wurden in der Vergangenheit im Arbeitskreis verschiedentlich diskutiert, aber meistens u. a. wegen eines schlechten Services und relativ schlechterer Druckqualität und hoher Verkaufspreise schlecht
bewertet. Frau Bogena kam auf der Grundlage der Druckvoraussetzungen und der Angebotspalette der Online-Drucker zu einer anderen Einschätzung.
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