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Arbeitsgruppe der Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft


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Letzte Aktualisierung
am: 28.07.2017

Leitung:
Dr. Paul Weßels

Webmaster
H.-Jürgen Adams


 

 

Protokoll des Treffens der Arbeitsgruppe der Chronisten vom 26.03.2004 im Drents Plateau und im Rijksarchief in Assen

10 Mitglieder der Arbeitsgruppe der Chronisten. Außerdem waren noch 11 niederländische Gäste des Drents Plateau  zugegen.

Referent: Michiel Gerding, Provinzialhistoriker des Drents Plateau

TOP 1: Geschichtsforschung in Drenthe

Michiel Gerding, der Provinzialhistoriker des Drents Plateau, und Erwin Garen, ein Historiker der  Universität Groningen, hatten zu dem Treffen nach Assen eingeladen. Das Drents Plateau ist ein regionale Kulturagentur, die der Ostfriesischen Landschaft vergleichbar ist. Es werden neben zwei Archäologen und einem Historiker auch noch  Schulspezialisten beschäftigt. Das Drents Plateau wird durch die Gemeinden und die Provinzbehörde finanziert. Es veröffentlicht den Nieuwe Drents Volksalmanch und wissenschaftliche Arbeiten zur Geschichte der Provinz Drenthe.

Zunächst stellte Michiel Gerding seine Arbeit vor. Sie besteht weniger in wissenschaftlichen Veröffentlichungen als in der Sicherung von Spuren der Vergangenheit in der Provinz Drenthe. Sie müssen älter als 50 Jahre aber nicht unbedingt  denkmalgeschützt sein: Markengrenzen mit historischen Grenzsteinen, Grenzwegen, -gräben, -wällen, historischer Wasserbau, Backhäuser im Rahmen des niederländischen Jahres des Bauernhauses 2003, Industrieüberreste, Spuren des Zweiten  Weltkriegs etc.) Diese werden in zentrales Kartenwerk der Provinz eingebracht, das durch diese historischen Informationen angereichert wird.

Hermann J, Versfelt stellte den Drents Historischen Verein vor, dessen Vorsitzender er ist  und der sich aus ursprünglich 34 historischen Ortsvereinen zusammensetzt und 20.000 Mitglieder vertritt. Der Verein veröffentlicht vier Mal jährlich durch eine eigene Zeitschrift auf und fördert auch historische Arbeiten. Speziell stellt  er eine Sammlung De franse Kaarten van Drenthe en de noordeligte Kust 1811-1813, Groningen 2001, vor, deren Vorlagen aus dem Militärarchiv in Paris stammen. Er weist daraufhin, dass eine entsprechende Kartenserie auch für die ostfriesische  Küste existiert.

Erwin Garen bearbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Groningen mit einer Gruppe von Seniorenstudenten der Universität die Geschichte des Dorfes Osterhesseling bei Assen auf. Das Ziel der Gruppe  ist es, alle existierenden Informationen – auch alle personenbezogenen Daten – zusammenzutragen und geschlossen auszuwerten, um zu einer Beurteilung der Entwicklung des Dorfes auf breitester Basis zu gelangen. Die Erfahrungen haben  gezeigt, dass es eine sehr breite Überlieferung zu Osterhessele gibt, deren Erfassung der Gruppen allein schon Jahre kostet.

TOP 2: Das Drentsarchief in Assen

Anschließend wurde die Arbeitgruppe in das nahe gelegene  Drentsarchief eingeladen. Das Archiv entspricht in Bezug auf die Größe in etwa dem Archiv in Aurich. In den Depots in den neuen, vollklimatisierten Kellern lagern 6 km Akten der Provinz Drenthe. Außerdem gibt es ein großes Familienarchiv.  Etwa 20 festangestellte Mitarbeiter werden von ca. 100 ehrenamtlich arbeitenden Mitarbeitern unterstützt. Jährlich werden ca. 7000 Besucher im Lesesaal registriert, von denen ¾ Familienforschung betreiben. 1/4 der Besucher  nutzt das  Archiv für seine lokal- oder regionalhistorischen Arbeiten. Die Öffnungszeiten sind besucherfreundlich. Das Archiv steht den Nutzern auch an zwei Abenden in der Woche zur Verfügung.

In einem Pilotprojekt Drenlias werden  familiengeschichtliche Akten und Daten über das Internet zugänglich gemacht. Die Datei umfasst 700.000 Namen. Die Internet-Seite (http://www.drenlias.nl) hat monatlich ca. 35.000 Zugriffe. Auf einer anderen Seite werden außerdem 3000  historische Fotos angeboten, die ständig ergänzt und über das Internet bestellt werden können (http://www.drentsfotoarchief.nl).

In Arbeit ist auch die digitale Bearbeitung des Urkundebuchs. 20.0000 Akten sollen ins Internet gesetzt  werden.

In einem neuen Projekt – von einem ehrenamtlichen Mitarbeiter geleitet – werden zur Zeit die historischen Katasterkarten aus dem Jahr 1832 mit großem Aufwand digitalisiert und mit weiteren Informationen ergänzt (Fotos,  Einfügung der Informationen aus den Urflurbüchern, abgeschrieben durch Ehrenamtliche). An Information und Diskussion schloss sich eine Führung durch das Gebäude, den Lesesaal und einen Magazinkeller an.