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Arbeitsgruppe der Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft


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Letzte Aktualisierung
am: 28.07.2017

Leitung:
Dr. Paul Weßels

Webmaster
H.-Jürgen Adams


 

 

Protokoll der Sitzung der Arbeitsgruppe der Chronisten vom 7.9.2001 in Aurich

An dieser Stelle wurde die Frage gestellt, ob das Book on Demand (BoD) eine vernünftige Alternative für Chronisten zu den bisherigen Veröffentlichungswegen  sein könne.

Dr. P. Weßels erläuterte zunächst den Begriff des Book on Demand. Das Buch auf Nachfrage ermögliche die wesentlich preiswertere Herstellung von Büchern mit niedrigen Auflagen für Marktnischen. Das fertig gestaltete Buch  wird als digitaler Datensatz an die Druckerei überspielt. Diese druckt immer nur dann ein Buch, wenn eine konkrete Bestellung vorliegt. Statt Startauflagen ab etwa 500 - 1000 Exemplaren mit Kosten zwischen 5.000 - 20.000 DM werde nur ein  Anfangskapital von 1.000 bis 2.000 DM benötigt.

Nach einem Rahmenvertrag mit der Druckerei – die Autoren- und Titelrechte bleiben unangetastet – und einem Mastering-Auftrag, in den alle notwendigen Angaben zu dem Buchprojekt  eingetragen werden, wird der Datensatz – vollständig und fertig formatiert und gesetzt – abgeliefert. Das Buch sollte mindestens 50 Seiten und maximal 700 Seiten haben. Aussehen, Art des Buchdeckels und Format des Buchs können selbst  bestimmt werden. Gedruckt wird der Buchblock ausschließlich in schwarzweiß. Texte, Grafiken und Fotos können abgebildet werden.

Die Kosten richten sich nach der Seitenzahl: beispielsweise eine Grundgebühr von DM 350,- für ein BoD im  Paperback (bzw. von DM 500,- bei Hardcover-Exemplaren) + DM 120,- für die ISBN und die Aufnahme in das Verzeichnis lieferbarer Bücher VLB. Die Erstellung des sog. Druckmasters kostet einmalig (abhängig von der Seitenzahl und der Qualität  der Druckvorlage) einige hundert Mark (z.B. 250,- DM Pauschalgebühr für das Datenmanagement und 0,60 DM pro Seite für die Herstellung der Druckvorlage). Für das Datenmanagement fällt monatlich eine Gebühr in Höhe von DM 3,- an, solange der  Titel bestellbar sein soll.. Bei der eingelieferten Textdatei muß der Seitenumbruch bereits erfolgt sein, die Seitenzahlen müssen richtig stehen, die Schriften und Bilder eingebunden sein, das Impressum eingefügt, der Umschlag gestaltet,  der Rücktitel geschrieben sein, etc. Auf Wunsch können Lektorierung und Satz gegen Rechnung auch vom Verlag übernommen werden.

Von der Herstellung des Druckmasters bis zur Präsentation eines Referenzbuchs durch die Druckerei, können  4-6 Wochen vergehen. Dann kann vom Autor endgültige Freigabe erteilt werden. Empfohlen wird eine große Druckerei mit Kommissionsverlag, die den Titel in die Kataloge der Buchgroßhändler Schweizer Buchzentrum und Libri bringt und den Titel  über das Internet zugänglich macht. Gelagert wird der Titel im elektronischen Archiv des Verlags. Geht eine Bestellung für den Titel ein, wird die Druckstraße automatisch in Gang gesetzt und das BoD-Exemplar innerhalb von 4 bis 5 Tagen  gedruckt und ausgeliefert. Kleinauflagen von mindestens 25 Exemplare kann der Autor zu Sonderkonditionen direkt bestellen.

Grundsätzlich sei das BoD bei Auflagen unter 250 Stück interessant, ab 200 Exemplaren könne aber bereits der  digitale Offset-Druck eine Alternative darstellen. Die Vorteile des BoD für Verlage und Selbstverleger liegen in der viel geringeren finanziellen Vorleistung, in der Senkung der Lagerkosten und der Möglichkeit der permanenten  Aktualisierung des Inhalts.

Herr Peperkorn wies aber nachdrücklich auf die Nachteile hin, die das BoD unmöglich zu einer Alternative für Chronisten zu den herkömmlichen Veröffentlichungen mit dem Offset-Druck werden lassen könnten:

Das BoD werde im xerographischen Verfahren hergestellt. Deshalb sei auch die auch die Haltbarkeit des Drucks sehr begrenzt und einer Chronik unangemessen. Die in der Regel verwendete Heißklebebindung sei äußerst instabil. Es sind  nur Schwarz-Weiß-Abbildungen möglich und dies in äußerst schlechter Qualität. Außerdem stelle die Anforderung, das fertig gesetzte Manuskript abzuliefern, sehr hohe Anforderungen an den Autor in Bezug auf die Beherrschung der  entsprechenden PC-Programme. Wenn man hier aber auf professionelle Hilfe zurückgreifen müsse, seien hohe zusätzliche Kosten einzukalkulieren. Zudem gebe es keine Vermarktung des Buchs vor Ort. Die bessere Alternative sei die etwas  intensivere Suche nach einer wirklich günstigen Druckerei, gegebenenfalls auch im Ausland. Hier gebe es Preisunterschiede bis zu 1000 %.