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Arbeitsgruppe der Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft


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am: 28.07.2017

Leitung:
Dr. Paul Weßels

Webmaster
H.-Jürgen Adams


 

 

Protokoll der Sitzung des Arbeitskreises ostfriesischer Chronisten

vom 11.12.1998 in der Villa Popken in Hesel

Thema: Chronik Hesel

Referent: Dr. P. Weßels

Die Chronik Hesel

Paul Weßels, Hesel. "Wüste  Fläche, Dürre Wildnis und mager Heidepflanzen" – Der Weg eines Bauerndorfes in die Moderne, Weener 1998 (Verlag Risius, 49,90 DM).

Die Idee, eine Chronik für das Dorf Hesel schreiben zu lassen, entstand aus der eher zufälligen  Erwerbung eines Typoskripts "Kloster Barthe", in dem auch die Geschichte Hesels von dem ehemaligen Hegemeister Förster Brünig abgehandelt wurde. Da aber bald deutlich wurde, daß das Manuskript Brünigs modernen Ansprüchen in  keiner Weise standhalten konnte, wurde 1988 mit Renate Gerdes die erste Chronistin eingestellt und Dr. Bärenfänger mit den Ausgrabungen im Heseler Wald beauftragt. Seitdem haben außerdem Brünhilde Garen und Beate Böker-Lüdtke als  Chronistinnen in Hesel gearbeitet. 1995 wurde Paul Weßels dort eingestellt, mit der Maßgabe, innerhalb eines Jahres auf der Grundlage des vorhandene Materials eine Chronik zu erstellen. Er sollte den Zeitraum bis 1800 bearbeiten, Dr.  Bärenfänger die Archäologie und Hannes Hothan aus Hesel den Zeitraum von 1900 bis zur Gegenwart. Hannes Hothan wurde durch seine schwere Krankheit aber weitgehend an der Mitarbeit gehindert. Da zwei Klöster mit ihren Vorwerken im Bereich  der Gemeinde Hesel lagen, außerdem sieben Kolonien in dem Kirchspiel gegründet worden waren, war bald klar, daß die Heseler Chronik umfangreich sein würde. Deshalb wurde beschlossen, die Geschichte des Barther Bereichs in einem eigenen  Band darzustellen und eine Reihe zur Geschichte des Geestorts Hesel zu initiieren. Der erste Band zur Geschichte des Klosters und der Domäne Barthe erschien im Herbst 1997, der Band Dr. Bärenfängers zu den Ergebnissen der archäologischen  Forschung im Frühjahr 1988 und Ende 1998 die Chronik Hesel.

Neben Hannes Hothan (Schulgeschichte mach ´45) und Dr. R. Bärenfänger (Archäologie) gibt es noch sechs weiter Co-Autoren: C. Ackermann (Filiale der Kreis- und  Stadtsparkasse), B. Böker-Lüdtke (Armenwesen), Dr. W. Henninger (Gut Stikelkamp), Johann Saathoff (Postgeschichte), Rudolf Störmer (zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges).

Der Umfang des Bandes (515 S.) ist nicht nur durch den  Umfang der Kirchengemeinde Hesel begründet, sondern auch durch den aus der Mikrohistorie stammenden Ansatz des Autors, so umfassend und konkret wie möglich über die Geschichte des Ortes zu berichten, und der Einzelperson und dem  Einzelereignis einen angemessen erscheinenden Raum einzuräumen. Dazu sollten möglichst alle zugänglichen Quellen berücksichtigt werden – auch wenn das ein Anspruch ist, dem man kaum gerecht werden kann. Die Gliederung des Inhalts folgt der  Chronologie der Ereignisse und ist nicht thematisch orientiert, um der die Texte aufzubrechen, sich zeitgleich Ereignendes möglichst nebeneinander zu präsentieren du die Lesbarkeit der Chronik zu steigern.

Die Fotos (mehr als 400  Abbildungen, davon drei farbig) wurden dem Textinhalt zugeordnet und möglichst kurz und zugleich genau beschrieben ("Wer?-Was?-Wann?-Wo?"). Sie stammen zum größten Teil aus dem Besitz von Johann Saathoff und Rudolf Störmer, aber  auch von vielen anderen Leihgebern.

Inhaltlich setzt die Chronik einen Schwerpunkt bei der Geschichte des 19. Jahrhunderts. Insbesondere durch den Gegensatz von Lehrer Sundermann und Pastor Heß gab es hier sehr reichhaltiges  Material.

Nach der Fertigstellung des Manuskripts wurden Angebote bei den Verlagen Sollermann, Risius, SKN und Rautenberg eingeholt. Vorbedingung war eine Koppelung von Eigenverlag und Verlagsangebot, so daß das Buch auch über den  Buchhandel vom Verlag bezogen werden kann. Die Angebote für eine Auflage von 1500 Exemplaren differierten zwischen etwa 45.000 DM und 120.000 DM. Das günstigste Angebot hatte Sollermann abgegeben, allerdings bot der nächstgünstige Verlag –  Risius aus Weener – die besseren Referenzen, so daß sich die Gemeinde für den Verlag Risius entschied.

Die Zusammenarbeit mit dem Verlag Risius ließ zunächst zu wünschen übrig. Das Manuskript lag auf Diskette bereist drei Monate  vor, bis man sich die Arbeit machte. Dann blieben nur noch zwei Monate bis zum vereinbarten Termin. Der konnte daraufhin nicht eingehalten werden. Die Veröffentlichung verzögerte sich um einen Monat. Doch war die Zusammenarbeit in den  letzten drei Monaten sehr zufriedenstellend. Anders als bei SKN hat der Verlag aktiv an der Endgestaltung des Buches mitgewirkt.

Der Preis des Buches liegt mit 49,90 DM eigentlich um mindestens 10.- DM zu niedrig. Die Gemeinde hat  Probleme, dem Buchhandel den ihm zustehenden Rabatt zu gewähren. Es war aber wichtig, unter der Schwelle von 50,- DM zu bleiben.