Protokoll der Sitzung der Arbeitsgruppe der Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft vom 9.11.2000 in Roggenstede
Thema: Chronik Roggenstede
Referent: Hartwig Mammen
Herr Mammen hat, nachdem
er 1995 seine erste Chronik über Roggenstede veröffentlicht hat (Reckenstede, Roggenstädt, Roggenstede. Beiträge zur Geschichte des Dorfes Roggenstede im Harlingerland, Westerholt 1995), nun gegen Ende des
letzten Jahres ein zweites Buch über Roggenstede vorgelegt. Nachdem er die erste Chronik veröffentlicht hatte, traf er immer wieder noch auf zusätzliches Material über seinen Heimatort. Durch Zufall fand sich
auch der zweite Teil der Schulchronik Roggenstede in der Gemeinde Dornum auf. Da Herr Mammen in der ersten Roggensteder Chronik nur den ersten Teil zusammengefasst wiedergegeben hatte, entschloß er sich jetzt,
beide Teile wortgetreu abzuschreiben und damit für alle zugänglich zu dokumentieren. Genauso verfuhr er mit den Trau-, Tauf- und Sterberegistern seit 1730, die er gleichfalls für "Leseunkundige"
dokumentieren wollte.
Weitere Schwerpunkte waren das 1999 offiziell vorgestellte Wappen Roggenstedes, die Entwicklung der Kirchengemeinde nach 1945, die Archäologie und die Geologie und die Geschichte
der Häuser in Roggenstede. Dafür griff Herr Mammen insbesondere auf die Akten der Brandkasse zurück. Zusätzlich verwertete er die im Staatsarchiv aufbewahrten Weinkaufregister (Grunderwerbsteuerlisten) des
Harlingerlandes. Dadurch konnte er bei einigen Häusern eine direkte Besitzabfolge bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts zurückführen. Insbesondere bei den Hauschroniken hat Herr Mammen auch kleine Geschichten
zu Sitten und Gebräuchen, die sich mit einzelnen Häusern oder den Berufen der Bewohner verbanden (z.B. Tricks des Pferdehandels) einfließen lassen.
Der zweite Band stellt also keine ausgeweitete Wiederholung
der ersten Chronik dar, sondern eine Ergänzung. Die Quellen, die wiedergegeben wurden, sind wortwörtlich abgeschrieben worden. Kommentare des Autors sind als solche kenntlich gemacht, so daß die Texte auch für
die wissenschaftliche Forschung brauchbar sind. Mit den Hausregistern und der Abschrift der Kirchenbücher ist Herr Mammen vor allem den Interessen der Familienforscher entgegengekommen.
Für die
Drucklegung entschied sich Herr Mammen, wieder mit der Druckerei Hartmut Paschke, Westerholt, zusammenzuarbeiten. Die Erfahrungen bei der Herstellung der ersten Chronik waren gut gewesen. Das Buch erhielt auch
eine ISBN-Nummer, sollte also auch über den Buchhandel zu beziehen sein. Herr Mammen hat auf eigenen Kosten ca. 250 Exemplare drucken lassen, Die erste Chronik war in 500 Exemplaren erschienen, wovon das
letzte in diesen Tagen verkauft wurde. Die Auflage der zweiten Chronik wurde bewusst niedriger gehalten, weil Herr Mammen mit einer gewissen Sättigung des Marktes rechnet. Außerdem glaubte er, daß er durch den
anderen Charakter des Inhalts – die Präsentation von Quellen und Verzeichnissen erschien ihm weniger attraktiv – weniger Touristen und Auswärtige ansprechen zu können. Es gibt aber die Option, vom
Drucker gegebenenfalls auch ohne große Mehrkosten nachträglich kleinere Stückzahlen herstellen zu lassen. Möglich wurde der Druck nur durch die finanzielle Unterstützung des Ehepaars Karrenberg aus
Roggenstede. Während die erste Chronik im örtlichen Geschäft, bei der Tankstelle etc. auslag und verkauft wurde, wird die zweite über die Buchhandlungen vertrieben (Esens, Jever, Wittmund, Westerholt, Dornum,
Norden. In Aurich bestand kein Interesse). Von der zweiten Chronik sind bislang etwa zwei Drittel verkauft. Ein Exemplar kostet 40.- DM. Die Buchhandlungen nehmen davon 20 % als Verdienst. Der Verkaufspreis
ist so knapp kalkuliert, daß Herr Mammen die Selbstkosten gegenwärtig noch nicht wieder hereingeholt hat.
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