Wir vergessen Euch nicht
Der zweite Teil der Sitzung der Arbeitsgruppe fand im ehemaligen Lesesaal der Landschaftsbibliothek statt. Zunächst stellte Herr Freerk van Lessen seine neue Publikation mit dem
Titel „Wir vergessen euch nicht“ vor. Herr van Lessen hat das Buch den gefallenen Soldaten seiner Gemeinde aus den Kriegen 1864, 1914 bis 1918 und 1939 bis 1945 gewidmet. Der Anstoß war, daß die
Gefallenen des letzten Krieges nicht in den Kirchenbüchern festgehalten waren. Die meisten Familien dieser Getöteten kannte van Lessen aber persönlich, sie waren seine Schulkameraden, und ihnen sollte das Buch
gewidmet sein. Dabei ist die Publikation weder kriegsverherrlichend noch revisionistisch gemeint. Es geht van Lessen nur darum, an die Menschen und ihr Leid zu erinnern und ihnen dafür ein Denkmal zu
setzen.
Die neue Publikation wurde wie auch das Buch zu Holtgaste - wieder bei Sollermann gedruckt. Der Umschlag wurde von einem Nachbarn gestaltet. Gedruckt wurde in einer Auflage von 240 Stück. Es
geht van Lessen nur darum, die Unkosten wieder hereinzubringen. Bei einem Verkaufspreis von 25.-DM pro Band bleibt kein Gewinn. Unterstützung oder Sponsoren für das Projekt fanden sich nicht. Die Gemeinde
Jemgum nahm van Lessen acht Bücher ab. Die Kirchengemeinde bot nur an, Hilfe beim Kopieren zu leisten. Die Reaktionen auf die Publikation waren bisher nur positiv. Es gab sogar bereits Bestellungen aus dem
Raum Norden.
Die OZ wollte zunächst nicht recht über das neue Buch berichten. Gemeindedirektor Baumann von Jemgum hatte vergeblich zu einem Pressegespräch eingeladen. Aber nach einem Artikel in der
Rheiderland-Zeitung meldete sich auch ein Redakteur der OZ –ein Student aus Hamburg –, der dann ein Gespräch mit van Lessen führte und veröffentlichte.
Heino Albers wies in diesem Zusammenhang
darauf hin, daß es in Schortens eine vergleichbare Publikation aus dem Jahr 1953 gibt, die sich den Gefallenen, Vermissten und Opfern widmet.
Anschließend wurde auf eine neue Publikation hingewiesen,
die im Zusammenhang mit dem Schulmuseum Folmhusen entstanden ist: Aus der Chronik der ev.-luth. Schule Völlenerkönigsfehn. Diese Schulchronik wurde von Edo Meinen übertragen und bearbeitet und mit der
Unterstützung der Raiffeisenbank Flachsmeer veröffentlicht. Sie ist für den Preis von 20 DM im Schulmuseum Folmhusen erhältlich. Sie könnte den Auftakt bilden zu einer Reihe von im Auftrag des Schulmuseums
publizierten Schulchroniken. Mitglieder der Arbeitsgruppe, die bereit wären, eine alte Schulchronik zu übertragen, sind aufgefordert, sich mit dem Schulmuseum in Verbindung zu setzen.
Es wurde der
Vorschlag zur Durchführung eines „Tages der Regionalgeschichte“ Mitte September durch die Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit der Ostfriesischen Landschaft vorgebracht. Der Vorschlag fand grundsätzliche
Zustimmung. Es wurde angeregt, das Treffen mit einer Börse für eigene Buchprodukte und mit einer Büchertauschbörse zu verbinden.
In diesem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, daß am 21. Mai im
Schulmuseum Folmhusen im Rahmen eines „Tages der offenen Tür“ doppelte vorhandene alte Schulbücher verkauft werden sollen.
|