Und nu en beten platt ! Moin, moin !
Warum wird in unserer Region 'Moin' gesagt? Und das zu jeder Tageszeit. Enstanden aus dem Gruß 'Ich wünsche Dir einen schönen (moien) Tag (Dag)'. Da ja jeder etwas mundfaul ist, wurde irgendwann aus 'moien Dag' gleich 'moin'.
Plattdeutsch ist kein Dialekt, sondern eine eigenständige Sprache. Sie wird in einigen Schulen wieder unterrichtet.
Es gibt viele Leute, die in Ihren Vereinen nur plattdeutsch reden. Es gibt Schrieverkrings (schreibendene Vereinigungen), Späälkrings (Theater spielende Vereinigungen) und auch Singkrings (singende Vereinigungen) u.a. Die sich der Pflege des Kultur- und Heimatgutes verpflichtet fühlen. Nach dem Motto snacken (sprechen) un verstahn (verstehen).
Eigentlich kann man die Sprache recht leicht lernen. Es gibt auch Wörterbücher, die im Handel erhältlich sind. Vom Plattdeutschen gibt es verschiedene Mundarten, ostfriesisch, nordfriesisch, münsterländisch, oldenburger, u.a. Versuchen Sie es mal anhand der unten stehenden Texte. Es handelt sich um oldenburger/ammerländer Platt. Ich habe für alle, für die letzte Geschichte, am Schluß der Seite eine Übersetzung hinzugefügt.

Wenn Sie mehr über Plattdeutsch erfahren wollen, über Historie, Grammatik oder ein Wörterbuch einsehen wollen, schauen Sie in die Linksammlung, dort habe ich eine Verknüpfung angelegt zu einer ganz guten Plattdeutschseite mit vielen Erklärungen.

Us moi plattdütsch Land !


De Heimat is us leefste Land, in ehr to Hus wi sünd.
Wi leevt för ehr mit Hart un Hand, dat wi in ehr us find.
De Heimat is us allens weert, dat weer al ümmer so.
Recht is, dat man sien Heimat ehrt, un wie sünd free und froh.

Us Heimat hett ehr egen Spraak in us moi`t plattdütsch Land.
Wie snackt hier "Platt" in egen Saak an use Waterkant.
Dat doot wi ok in wiete Feern; sünd so us Heimat wiß.
De hebbt wi doch van Harten geern, at dat nu mal so is.

Us Heimat hett noch vääl Natuur; hier is woll allns moi gröön.
Tokort kummt ok nich us Kultuur; dorvan tüügt ole Steen.
Us Heimat is een fründlich land, to sehn gifft ok recht vääl.
Hier geiht noch to mit Hart un Hand, dat goot is för de Seel.

De Heimat is us leefste Land in use wiete Welt.
So troolich is dit ole Band, up dat wi all geern tellt.
Up use Heimat sünd wi stolt, wo wi ok ümme sünd;
un dat wi ok tosamen hoolt, wo ümmer wi us find.

Erich Oltmer, Bad Zwischenahn

Und noch een Geschicht

Urlaub

Wi hebbt all faken Urlaub in`t Utland maakt. Dat hett us immer goot gefullen. Man den lesten Urlaub harrn wi bald afbreken mußt, un dat keem so: Da weer`n mojen warmen Dag, darum gungen wi hen to swemmen. Wiel wi use Saken nich insluten kunnen, muß immer een van us uppassen.
At us Mudder uppassen dee, stell se upmal fast, dat ähre knipp weg weer. Ganz upgereegt haal se us ut`n Water us vertell us dat Malöör. "Wat maakt wi nu blots?" sä se. "Dat ganze Geld is wegun ok de Fahrkorten. Nu mööt wi usen Urlaub afbreken und köönt ok noch to Foot na Huus lopen!"
"Wi köönt ja mal an de Kass frogen. Villicht köönt de us hölpen," sä ik. Dat deen wi den ok. De Bademeister is ok foors anfungen to söken un hett de Knipp ok funnen. De leeg in`n Container, man dar weer nix mehr in.He harr aver foors`n Verdacht. Ene Fro weer em al faken upfullen. "Ik fraag mal an`e Kass", sä he, " of de Fro al rutgahn is. Wenn se noch hier is, kriegt wi se ok to faten."
Dat duur nich lang, do harr he se funnen. Toerst wull se dat afstrieden, aver denn hett se dat togäven, dat se de Knipp klaut harr. Dat meiste Geld harr se noch bi sik. Wi weern natürlich froh, denn nu brukden wi usen Urlaub nich afbreken.
In dissen Urlaub hebbt wi wat darto lehrt. So wat schall us förwiß nich woller passeern.
Lisa Oltmanns, 12 Jahr oolt, Bokel

Für alle, die die letzte Geschichte nicht verstanden haben, hier eine Übersetzung:
Urlaub
Wir haben schon häufig im Ausland Urlaub gemacht. Das hat uns immer gut gefallen.Aber den letzten Urlaub hätten wir bald abbrechen müssen, und das kam so: Es war ein schöner warmer Tag, darum gingen wir zum schwimmen. Weil wir unsere Sachen nicht einschließen konnten, mußte immer einer von uns aufpassen. Als unsere Mutter aufpaßte, stellte sie auf einmal fest, das ihre Geldbörse weg ist. Ganz aufgeregt holte sie uns aus dem Wasser und erzählte uns das Malör."Was machen wir bloß?" sagte sie. "Das ganze Geld ist weg und auch die Fahrkarten. Nun müssen wir unseren Urlaub abbrechen und müssen auch noch zu Fuß nach Hause laufen!""Wir können ja mal an der Kasse fragen. Vielleicht können die uns helfen," sagte ich. Das taten wir dann auch. Der Bademeister ist auch sofort angefangen zu suchen und hat die Geldbörse auch gefunden. Die lag in einem Container, aber es war nichts mehr drin. Er hatte aber sofort einen Verdacht. Eine Frau ist ihm schon oft aufgefallen." Ich frage mal an der Kasse," sagte er, "ob die Frau schon raus gegangen ist. Wenn Sie noch hier ist, kriegen wir sie auch zu fassen." Das dauerte nicht lange, da hatte er sie gefunden. Zuerst wollte sie das abstreiten, aber dann hat sie zugegeben, das sie die Geldbörse geklaut hat. Das meiste Geld hatte sie noch bei sich. Wir waren natürlich froh, nun brauchten wir unseren Urlaub nicht abbrechen.
In diesem Urlaub haben wir was dazu gelernt. Sowas wird uns ganz bestimmt nicht wieder passieren.