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15.05.2013     Bericht Yacht und Ostseezeitung

Am Darß wird (vermutlich) gebaggert

15.05.2013 Uwe Janßen - Im Juni soll die Rinne zum umstrittenen Nothafen auf Tiefe gebracht werden. Nach den jüngsten Erfahrungen herrscht aber Skepsis

© YACHT/H. Schmidt
Zuletzt völlig versandet: die Zufahrt zum Nothafen am Darß

Derzeit ist die Zufahrt zum Nothafen Darßer Ort nach den Aussagen ansässiger Fischer nur noch knietief. Im Juni, nach dem Ende der Vogelbrutzeit, soll dort wieder gebaggert werden: eine 700 Meter lange Rinne, 25 Meter breit und 3 Meter tief.

Allerdings sehen diejenigen, die am dringendsten auf die Zufahrt angewiesen sind, die Umsetzung noch lange nicht gewährleistet. Schließlich war im vorigen Jahr bereits ein Bagger vor Ort, der wegen der unerwarteten Anwesenheit von ein paar Möwen aber unverrichteter Dinge wieder abgezogen wurde.

Theo Fischer
© F. Ulonska
Die „Theo Fischer“ vor dem Darßer Weststrand. Derzeit ist sie in Barhöft stationiert, weit entfernt vom Risikogebiet

Nun soll nach Informationen der „Ostsee-Zeitung“ der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern ein Gutachten mit einer ökologischen Unbedenklichkeitserklärung vorliegen: „Auch der Artenschutz werde nicht beeinträchtigt, sagt der Sprecher des Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung, Steffen Wehner.“

Das heißt aber noch lange nichts. Schließlich liegt der Nothafen in der Kernzone des Naturschutzgebietes, und dort haben andere Interessengruppen das Sagen. Corinna Cwielag, Landesgeschäftsführerin der Umweltschutzorganisation BUND, hatte schon während der Diskussion um die Expertise gemutmaßt: „Wir rechnen nicht damit, dass ein Gutachter zum Ergebnis kommt, dass die Baggerung unter Berücksichtigung von Naturschutzbelangen möglich ist.“Ist sie nun offenbar doch, was Cwielag dem Magazin „Momentum“ zufolge bewog, „schon Widerstand“ anzukündigen.

Es bleibt also spannend, zumal auch bei den Seenotrettern in Bremen Skepsis nach den Erfahrungen in jüngerer Vergangenheit vorherrscht. Mit freier Zufahrt kann erst dann gerechnet werden, wenn sie geschaffen ist, ansonsten muss bis zum letzten Moment mit allen möglichen Wendungen und Winkelzügen gerechnet werden.

Kronos
© vesseltracker.com
Das Baggerschiff „Kronos“ musste im vergangenen Jahr unverrichteter Dinge wieder abziehen

Der Hafen ist für die Schifffahrt so relevant, weil in der Nähe die unfallträchtige und stark frequentierte Kadetrinne verläuft, die der einst am Darßer Ort stationierte Rettungskreuzer nun aber nur mit erheblicher Verzögerung erreichen kann. Außerdem gibt es auf einem etwa 50 Meilen langen Seestück östlich von Warnemünde ansonsten keinen Schutzhafen für Wassersportler, die etwa von Schlechtwetter überrascht werden.

Die Groteske um den ehemals von der Volksmarine der DDR genutzen Hafen hat Tradition. Sie begann nach der Wiedervereinigung mit einer willkürlichen Definition der Nationalparkgrenzen. Pech für Seenotretter, Fischer und Segler: Der Hafen liegt wenige hundet Meter innerhalb der aufs Geratewohl festgelegten Kernzone. Deshalb sind ein angrenzender Campingplatz und ein belebter Strand im Gegensatz zum Nothafen formal ökologisch unbedenklich.


21.03.2013

Umdenken am Darß:  Lösung in Sicht?

Gemeinsamer Druck auf Landesregierung
Im Streit um den Nothafen Darßer Ort kommt Bewegung ins Spiel: Die Gemeinden Fischland, Darß und Zingst haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam größeren Druck auf die Landesregierung ausüben zu können. Inzwischen ginge es dabei längst nicht mehr nur um einen Nothafen, so der allgemeine Tenor, sondern um die wirtschaftliche Zukunft der ganzen Region.

Neue Perspektive für den Bodden?
Ziel sei es, die wirtschaftliche Entwicklung der Darß-Zingster Boddenkette nachhaltig und zukunftssicher mitzugestalten. Hierbei spielt auch die Zukunft des DGzRS-Standorts in den Boddenregion eine Rolle. Während der bisherige Nothafen am Darßer Ort aufgrund von Naturschutzrichtlinien versandet, liegt der DGzRS-Kreuzer abseits der stark befahrenen Kadetrinne auf Fehmarn. Ein geplanter Außenhafen auf Höhe Prerow erwies sich mit einem Investitionsumfang von 30 Millionen Euro auf Landesebene als nicht mehrheitsfähig. Anders könnte dies bei einem weitaus umfangreicheren Bauvorhaben aussehen, welches von vielen Amtsvorstehern derzeit favorisiert wird: ein Durchstich von der Ostsee zum Bodden.

Zwar wäre dieses Projekt kaum günstiger als der bereits gescheiterte Außenhafen, die Region erhofft sich durch die Öffnung zur Ostsee jedoch einen langfristigen volkswirtschaftlichen Nutzen. "Ein Durchstich würde mit einem Schlag die Boddenküste aus ihrem Dornröschenschlaf erwecken", so Landrat Drescher. Der neu gegründete Zweckverband soll noch in diesem Jahr seine Arbeit aufnehmen und als zentrales Organ Forderungen gegenüber der Landesregierung vertreten.





 

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