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Die Kreuzerabteilung des DSV informiert auf der Internetseite: www.kreuzer-abteilung.org Der DSV schreibt auf seiner Internetseite : www.dsv.org
Derzeit ist die Zufahrt zum Nothafen Darßer Ort nach den Aussagen ansässiger Fischer nur noch knietief. Im Juni, nach dem Ende der Vogelbrutzeit, soll dort wieder gebaggert werden: eine 700 Meter lange Rinne, 25 Meter breit und 3 Meter tief.
Allerdings sehen diejenigen, die am dringendsten auf die Zufahrt angewiesen sind, die Umsetzung noch lange nicht gewährleistet. Schließlich war im vorigen Jahr bereits ein Bagger vor Ort, der wegen der unerwarteten Anwesenheit von ein paar Möwen aber unverrichteter Dinge wieder abgezogen wurde.
Nun soll nach Informationen der „Ostsee-Zeitung“ der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern ein Gutachten mit einer ökologischen Unbedenklichkeitserklärung vorliegen: „Auch der Artenschutz werde nicht beeinträchtigt, sagt der Sprecher des Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung, Steffen Wehner.“
Das heißt aber noch lange nichts. Schließlich liegt der Nothafen in der Kernzone des Naturschutzgebietes, und dort haben andere Interessengruppen das Sagen. Corinna Cwielag, Landesgeschäftsführerin der Umweltschutzorganisation BUND, hatte schon während der Diskussion um die Expertise gemutmaßt: „Wir rechnen nicht damit, dass ein Gutachter zum Ergebnis kommt, dass die Baggerung unter Berücksichtigung von Naturschutzbelangen möglich ist.“Ist sie nun offenbar doch, was Cwielag dem Magazin „Momentum“ zufolge bewog, „schon Widerstand“ anzukündigen.
Es bleibt also spannend, zumal auch bei den Seenotrettern in Bremen Skepsis nach den Erfahrungen in jüngerer Vergangenheit vorherrscht. Mit freier Zufahrt kann erst dann gerechnet werden, wenn sie geschaffen ist, ansonsten muss bis zum letzten Moment mit allen möglichen Wendungen und Winkelzügen gerechnet werden.
Der Hafen ist für die Schifffahrt so relevant, weil in der Nähe die unfallträchtige und stark frequentierte Kadetrinne verläuft, die der einst am Darßer Ort stationierte Rettungskreuzer nun aber nur mit erheblicher Verzögerung erreichen kann. Außerdem gibt es auf einem etwa 50 Meilen langen Seestück östlich von Warnemünde ansonsten keinen Schutzhafen für Wassersportler, die etwa von Schlechtwetter überrascht werden.
Die Groteske um den ehemals von der Volksmarine der DDR genutzen Hafen hat Tradition. Sie begann nach der Wiedervereinigung mit einer willkürlichen Definition der Nationalparkgrenzen. Pech für Seenotretter, Fischer und Segler: Der Hafen liegt wenige hundet Meter innerhalb der aufs Geratewohl festgelegten Kernzone. Deshalb sind ein angrenzender Campingplatz und ein belebter Strand im Gegensatz zum Nothafen formal ökologisch unbedenklich.
21.03.2013
Umdenken am Darß: Lösung in Sicht?
Gemeinsamer Druck auf Landesregierung
Im Streit um den Nothafen Darßer Ort kommt Bewegung ins Spiel: Die
Gemeinden Fischland, Darß und Zingst haben sich zusammengeschlossen, um
gemeinsam größeren Druck auf die Landesregierung ausüben zu können.
Inzwischen ginge es dabei längst nicht mehr nur um einen Nothafen, so der
allgemeine Tenor, sondern um die wirtschaftliche Zukunft der ganzen
Region.
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Weitere Informationen und Kontakte herbertdrews@ewetel.net |
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