KARIBIK-REISEBERICHT

Tagebuchaufzeichnungen von Bord der LAURENZIA, einer GibSea 43

vom 18. März - 03. April 2005

in der Karibik (kleine Antillen)

Freitag, den 18.03.2005:

Bereits um 4.00 Uhr morgens (bei Nieselregen und kaltem Wind) beginnt für uns das Abenteuer „Reise in die Karibik“ mit dem Bustransfer von Rotenburg (Wümme) zum Flughafen nach Hamburg-Fuhlsbüttel. Dort checken wir zum Flug nach Paris (Flugplatz Charles-de-Gaulle) mit Umsteigen über Paris-Orly nach Fort-de-France auf Martinique ein. Ab Paris-Orly beträgt die Flugdauer ca. 8,5 Stunden und wir erreichen Fort-de-France pünktlich um 17.20 Uhr (Ortszeit). Es geht sofort mit einem Großraumtaxi (organisiert vom Vercharterer) weiter zum Hafen von Le Marin. In rasanter Fahrt, die Landschaft fliegt nur so an uns vorbei, bringt uns der Taxifahrer zum Hafen. Als wir am Schiff ankommen ist es bereits dunkel. Kurzes Begutachten unseres „Zu­hauses“ für die nächsten 14 Tage. Belegen der Kojen und anschließendes Abendessen in der „Mango Bar“ direkt am Hafen mit Spareribs, Fisch und Beilagen. Wir probieren zum ersten Mal die kreolische Küche und sind begeistert. Alle sind alle hundemüde vom Flug, den vielen neuen Eindrücken und gehen früh schlafen.

Samstag, den 19.03.2005:

Kurz nach Sonnenaufgang (ca. 5.30 Uhr) sind wir wieder munter und voller Tatendrang: Da die Geschäfte frühestens um 8.00 Uhr öffnen (wir wollen hier proviantieren und haben keine Lebensmittel per Internet vorbestellt) haben ist noch Zeit um den Hafen und Umgebung sowie die Ortschaft zu erkunden. Nach der Schiffsübernahme durch Giorgio, einen englisch sprechenden Italiener und unseren Skipper, Gerd Seekamp, die sich zeitweise mit Händen und Füßen verständigen und Missverständnisse durch viel Lachen und Augenzwinkern ausgleichen, können wir unsere Lebensmittel verstauen und ans Ablegen denken.

Um 13.30 Uhr ist es endlich soweit. Das Abenteuer „Segeln in der Karibik“ kann beginnen!

Um das Schiff kennen zu lernen üben alle Crewmitglieder die verschiedenen Segelmanöver. Zum Übernachten ankern wir in der St. Anne Bucht auf Martinique und genießen frischen Thunfisch, Christophers (Kartoffelart), Tomaten und zum Nachtisch frische Ananas. Muckes (Skipper’s Ehefrau und Kombüsenfee) Leidenschaft sind Märkte mit allen ihren verführerischen Köstlichkeiten. Sie kauft deshalb gern und ausgiebig dort ein. Außerdem ist sie unsere Dolmetscherin, denn sie spricht sehr gut englisch und französisch. Die anderen Crewmitglieder sind Antje und Martin (Co-Skipper) Mengringhaus, Hannes Steimel (1. Steuermann) und Gert (Navigator) und Gudrun Engelhardt. An diesem Abend leuchten der Vollmond und die Sterne hell und klar vom Himmel, wir sind alle verzaubert und genießen die Weite des Firmamentes.

Sonntag, den 20.03.2005:

Heute ist der erste ganze Tag auf See: Der Passat weht mit ca. 4 - 5 Bft., die Wellen werden bis zu 2 Meter hoch, ein Schwarm Delphine begleitet uns eine Weile auf dem Weg zur Marigot Bay auf St. Lucia und drei „Leichtmatrosen“ haben mit Übelkeit (lag nicht nur am  guten Rum vom Vorabend) zu kämpfen. Sie erholen sich im Laufe des Tages wieder, da der Skipper sie mit Arbeit ablenkt. Am späten Nachmittag werfen wir unseren Buganker und befestigen das Heck mit Leinen an Mangrovenstämme. Es ist ein idyllisches Plätzchen, nur stören die Mücken in der Nacht. Das Wasser ist trübe und lädt nicht zum Schwimmen ein.

Montag, den 21.03.2005:

Wir verholen das Schiff vor die Bucht in offenes Wasser, damit alle ein morgendliches Bad nehmen können, frühstücken ausgiebig und nehmen die Parade der auslaufenden Schiffe ab, unter anderem die der „Effia“ und „Veronika“ unterlegt von Helmut Behn’s Mundharmonikamusik. Anschließend laufen auch wir Richtung Vieuw Fort  Bay aus. Nach ca. ¾ der Strecke fängt uns „Francis“ vom SSMA, ein Mitarbeiter des dortigen Naturschutzverbandes auf offener See ab und zeigt uns eine traumhafte Bucht zum Tauchen und Schnorcheln. Wir sind erst skeptisch und trauen ihm nicht recht, machen an einer Muring fest und werden nicht enttäuscht: Das Wasser ist kristallklar, warm und sowie wir durch die Taucherbrille schauen, sehen wir eine wunderbare, vielfältige, farbenreiche Unterwasserwelt. Wir können uns gar nicht satt sehen und bleiben stundenlang im Wasser! Trotzdem müssen wir schließlich weiter zu unserem abendlichen Treffpunkt. Unterwegs begegnen uns noch eine Meeresschildkröte und ein Schwarm fliegender Fische. Vieuw Fort Bay ist kein besonders einladender Platz zum Ankern. Durch die Fallwinde der nahen Berge schwojt das Schiff  mehr als gewöhnlich und am Morgen ist unser Anker um ein ganzes Stück versetzt. Nachts leisten wir noch erste Hilfe für Harry’s Schiff, da es den Anker verloren hat und sich nicht festmachen kann. Seitdem hat sein Schiff einen 50 m Festmacher !

Dienstag, den 22.03.2205:

Nach einer unruhigen Nacht lichten wir früh den Anker, setzen das 1. Reff und segeln bei ca. 6 -7 Bft. endlich auf dem Atlantik - das ist echtes Blauwassersegeln - nach Bequia - Port Elizabeth. Hier erwartet uns eine Bucht umgeben von hohen Bergen, auf denen eng aneinander gedrückt die Wohnhäuser, Restaurants, Bars und einzelne Geschäfte stehen. Das Schönste ist hier der weiße Sandstrand mit seinem klaren Wasser. Zum Abendessen treffen wir uns mit Harry’s Crew von der „Effia“ in „Tantie Pearl’s Restaurant“ zu herrlichem „local food“ und passenden Drinks. Das Lokal ist oben in den Bergen gelegen und bietet einen fantastischen Rundblick über die gesamte Bucht.

Mittwoch, den 23.03.2005:

Heute ist der erste Ruhetag und jeder kann tun wonach ihm der Sinn steht: Landgang, schwimmen,  schnorcheln, einkaufen etc. Am Abend gibt es ein gemeinsames Essen mit allen drei Crews am Strand, organisiert und gemanagt von unserem „Francis“. Er hat fangfrischen Lobster und Thunfisch gegrillt, dazu gibt es allerlei typisch kreolische Beilagen wie Backbananen, Reis, verschiedene Salate und frische Ananas zum Nachtisch. Von oben scheint der Vollmond und die Sterne funkeln. Der Wind ist lau, die Stimmung ausgelassen und alle sind rundum zufrieden. Die Nacht wird lang ...... und länger ....... stimmungsvoller ...... und hoffnungslos romantisch ..... !

Gründonnerstag, den 24.03.2005:

Die Fahrt von Port Elisabeth nach Mustique verläuft nicht gerade ruhig: Auf halber Strecke schläft der Wind ein und wir müssen motoren, außerdem geht ein heftiger Regenschauer nieder und es herrscht sofortige Unsichtigkeit. Wir nehmen die Passage vorbei an Pigeon Island, da wir zum Wrack der gesunkenen „Antilles“ wollen. Die Stelle ist an der Wasseroberfläche nicht gesondert (Boje, Pricke etc.) gekennzeichnet, sondern nur in der Seekarte vermerkt. Durch den Umweg, die schlechte Sicht und die starke Strömung in der Passage kommen wir erst am späten Nachmittag in der Bucht von Mustique an. Wir machen an der letzten freien Boje fest, welche auch die mit der schlechtesten Lage ist und schwojen deshalb die ganze Zeit hin und her. Für mich ist es die unruhigste Nacht des ganzen Törns. Abends besuchen wir „Basil’s Bar“, sind aber von der Ausstattung und dem Ambiente etwas enttäuscht. Wahrscheinlich verleihen nur Prominente wie Mick Jagger, Rod Stuart oder Raquel Welch diesem Etablissement das entsprechende Flair. Die genannten besitzen eine Villa auf Mustique und sollen gelegentlich Gast in Basil’s Bar sein. Wir nehmen trotzdem einen sündhaft teuren Drink und genießen die schöne Aussicht über die Bucht.

Karfreitag, den 25.03.2005:

Von Mustique bis zu den Tobago Cays mit dem Horseshoe Riff ist es nur ein Katzensprung. Die Einfahrt in das Riff ist etwas schwierig, da sie sehr schmal ist und genau getroffen werden muss. Also achten wir alle auf die Wasserfärbungen, die uns eventuelle Gefahrenstellen zeigen. Hier changiert das Wasser in allen Blauschattierungen, die wir uns nur vorstellen können. Der Anblick des Riffes und den zahlreichen kleinen umliegenden Inseln mit ihren weißen Sandstränden und Palmen ist grandios. Wir sehen so etwas zum ersten Mal im Leben und sind restlos fasziniert. Das ist die „echte Karibik“. Wir suchen uns einen besonders schönen Ankerplatz in der vom Riff umgebenen Lagune und springen ins Wasser zum Schwimmen und Schnorcheln.

Abend gönnen wir uns nochmals frisch gegrillten Lobster mit verschiedenen Beilagen, frisches Obst und eine Flasche gut gekühlten Champagner. Das Leben ist herrlich!

Ostersamstag, den 26.03.2005:

Nach einem ausgiebigen Frühstück und damit gut gestärkt, lichten wir früh den Anker und laufen Richtung Union Island (unser südlichster Punkt) aus. Unsere Fahrt führt uns durch die enge Riffausfahrt und fordert unsere ganze Aufmerksamkeit: Das Wasser zeigt hier alle möglichen Blaufärbungen von kristallklar über helles Türkis, hellblau bis dunkelblau und braun (bedeutet immer Steine und erhöhte Vorsicht - mögliche Grundberührung!). Alle sind auf Beobachtungsposten und schauen gebannt auf die Wasseroberfläche, unser Rudergänger bringt uns aber sicher aus dieser Gefahrenzone heraus. Trotz aller Vorsicht genießen wir den Anblick dieses Riffes, saugen die vielen Besonderheiten förmlich in uns auf und es entweicht uns immer wieder ein:“ Sieh mal da, das Wasser ist ja fast durchsichtig und ich sehe die Steine auf dem Grund !“ oder „Guck mal, der weiße Strand und die Palmen - menschenleer -, wollen wir nicht noch mal dorthin ? und „Hier ist es wirklich so schön und idyllisch, können wir nicht noch bleiben?“

1 ½ Stunden und ca. 8 sm später machen wir in Clifton auf Union Island längsseits am Steg von „Lambis Bar und Supermarket“ fest um nachzubunkern und Frischwasser zu nehmen ( ist hier am teuersten und stark gechlort, weil mit dem Schiff hierher transportiert).

Kurz vor Ostern pulsiert hier das pure Leben. Auf den Straßen und verschiedenen Plätzen werden noch die letzten Vorbereitungen für das jährliche Musikfestival getroffen. Die Musik tönt laut und erfüllt die ganze Umgebung, ist aber nicht aufdringlich. Sie versetzt uns in karibische Stimmung und wir sind versucht, den Abend hier zu verbringen. Aber erst müssen  wir einkaufen, was großen Spaß macht. Es gibt einfach alles: Einheimisches Obst und Gemüse, guten Rum, Kleidung und sogar einen Schiffsausstatter ( wir brauchen einen neuen Schäkel für das Groß ). Mucke, Antje und Martin sind in ihrem Element. Sie handeln und feilschen, dass es eine Freude ist und kommen mit vielen leckeren Sachen zurück. Der Kühlschrank ist wieder gut gefüllt. Auch frisches Würfeleis bekommen wir hier und der kalte Drink ist gesichert. Entgegen der ersten Überlegung hier zu übernachten, entschließen wir uns doch, die Segel zu setzen und zurück nach Port Elizabeth auf Bequia zu gehen.

Es wird eine Nachtfahrt und damit äußerst spannend. Wir segeln bei schönstem Sonnenschein los, weiter in den Sonnenunter- und anschließend in den Mondaufgang. Nach Sonnenuntergang ist es innerhalb von Minuten stockdunkel ( es gibt keine Dämmerung wie bei uns ) und nur der dicke Vollmond und unzählige Sterne leuchten uns. In weiter Ferne sehen wir einzelne Lichter ansonsten ist es rabenschwarz um uns herum. Da es den ganzen Tag über herrlichsten Sonnenschein und reichlich Wind gab, fehlt uns zu unserem Glück noch der abendliche Regenschauer und der kommt prompt! Durchnässt bis auf die Haut erreichen wir die sichere Bucht und fallen nach einem kurzen Essen erschöpft und glücklich in unsere Kojen.

Ostersonntag, den 27.03.2005:

Das Ostereiersuchen muss heute Morgen ausfallen, da wir die Schokoeier schon bei der Nachtfahrt als kleines „Trostpflaster“ gebraucht haben, aber es gibt hartgekochte Eier oder Bauernfrühstück für alle, von Hannes bestens zubereitet. 

Nach dem anstrengenden Schlag von Vortag wollen wir heute in die Blue Lagoon nahe Kingstown auf  St. Vincent, eine der schönsten Buchten der Karibik! Da es ein kurzer Schlag ist, sollen wir den Nachmittag Zeit zum Schwimmen, Schnorcheln, Faulenzen etc. haben. - Wenn nur die verflixte Technik nicht wäre, denn just los wollen lässt uns die Starterbatterie im Stich und ohne sie haben wir keine Chance den Motor zu starten. Aber es gibt ja gute Seemannschaft und so kommt uns Harry mit seiner Crew zu Hilfe. „Festmacher gegen Batterie“ !

Ostermontag, den 28.03.2005:

Heute ist Ruhetag und wir unternehmen eine Landpartie rund um Kingstown, der Hauptstadt von St. Vincent und den Grenadines: Beginnend mit Frühstück im Restaurant und anschließender Rundfahrt im Großraumtaxi über die Insel u.a. zu markanten Aussichtspunkten, dem Besuch einer Bananenplantage und des Botanischen Gartens. Hier zeigt und erklärt uns Sinclair, der „Doctor of the garden“ die verschiedenen Gehölze, Pflanzen, Gräser  ( Schmetterlings-/Mickymaus-/ Brot- und Affenbrotbaum, Lemonengras, Mammutbaum, Farne, Rhododendren, Mimose ) und Vögel seiner Heimat auf kurzweilige und amüsante Weise.

Dienstag, den 29.03.2005:

Wir verlassen die Blue Lagoon auf St. Vincent um nach Soufriere auf  St. Lucia zu segeln. Auf dem Weg dorthin sehen wir  in der Wallilabu Bay vier Piratenschiffe vor Anker liegen. Natürlich werden wir neugierig und wollen eines entern. Todesmutig kreuzen wir in die Bucht, das Entermesser fest zwischen den Zähnen, den Blick auf die Schiffe gerichtet, fangen vor Aufregung leicht an zu schwitzen, vermeiden jedes laute Wort ( der Skipper kommandiert ungewöhnlich leise ) und erwarten jeden Moment heftige Gegenwehr..... Aber nichts geschieht! ..... Nur ein paar Statisten recken ihre Köpfe über die Bordwand  der „Unicorn“ und rufen:“Keep out !“ Da haben wir das Malheur: Es sind keine echten Piraten, sondern hier wird der zweite Teil des Hollywoodfilms „Fluch der Karibik“ gedreht. Die weiblichen Crewmitglieder halten sehnsüchtig nach Johnny Depp Ausschau. Vergeblich ! Aber wir können jedenfalls behaupten: „Wir haben es versucht, live dabei zu sein.“ Danach drehen wir ab, setzen unsere Fahrt fort und kommen ohne weitere Zwischenfälle am späten Nachmittag in Soufriere an. 

Mittwoch, den 30.03.2005:

Heute ist unser letzter Ruhetag. Wir brechen zu einem Landausflug inklusive Taxifahrt zu den Diamant Falls und dem einzigen begehbaren Vulkankrater mit Schwefelbad sowie einem warmen Wasserfall auf. Die Einheimischen erzählen dazu folgende Geschichte; mit einem sympathischen Lächeln und Augenzwinkern: Wenn man als 80-Jähriger drei Mal hier badet, wird man wieder zum Baby ! Natürlich haben wir sofort ausgiebig gebadet und fühlten uns anschließend um Jahre jünger; nur Hannes war skeptisch, er hat es nicht ausprobiert. Wir werden jetzt jede weitere Veränderung an ihm und uns genau beobachten. Gert ist auf dem Schiff geblieben und hat Schnorchelgründe in der Soufriere Bay erforscht und ist auch fündig geworden.

Donnerstag, den 31.03.2005:

Es beginnt unser vorletzter Segeltag, leider ! Wir haben uns gerade an das Klima, die Wind- und Wasserverhältnisse gewöhnt und nun kommt das langsame Abschiednehmen. Wir fahren noch einmal zu unserer Lieblingsbucht am Grande Caillepoint auf St. Lucia zum Schwimmen und schnorcheln, genießen das klare warme Wasser und können uns an der Unterwasserwelt kaum sattsehen.

Sogar Martin wagt einen Versuch: Er fährt mit Gert im Dingi ganz langsam über das Wasser, hält nur das Gesicht ( geschützt durch die Taucherbrille) unter Wasser und kann so alles sehen. Danach ist auch er restlos begeistert. Am späten Vormittag verlassen wir dann die Bucht schweren Herzens und segeln nach Castries. Unterwegs begegnet uns ein 5-Master, die „Royal Clipper“ ( bekannt aus der Fernsehserie „Unter weißen Segeln“ ). Da wir in Castries nicht an Land gehen wollen, unternehmen wir eine Hafenrundfahrt und bestaunen u.a. zwei große Kreuzfahrtschiffe, die „Serenade of the Seas“ ( gebaut in der Meyer-Werft in Papenburg) und die „Costa Classic“. Beide sind sicher schöne Schiffe, keine Frage, nur nicht für uns Segler ( zu luxuriös, komfortabel, mit Bedienung und Buffet ). Wer will das schon ?! Wir nicht !

Also setzen wir Segel und laufen weiter Richtung Rodnay Bay auf  St. Lucia. Kurz vor Einfahrt in die Bucht sichtet unser Skipper plötzlich auftauchende Wale. Sofort ist unser Jagdfieber erwacht, alle an Bord suchen sich einen guten Beobachtungsplatz, nur der Rudergänger bleibt wo er ist und behält die Ruhe. Alle anderen sind aufgeregt und starren wie gebannt auf das Wasser, um zu sehen wo die Wale wieder auftauchen. Insgesamt können wir drei Wale ausmachen und bilden uns ein, es seien Eltern mit ihrem Kind. Wir umkreisen sie eine ganze Weile und sind superstolz, dass wir so etwas in freier Natur entdecken und beobachten durften. Schließlich verschwinden sie in das freie Wasser.

Wir laufen in die Rodnay Bay - Marina ein und machen unser Schiff am Steg fest. Abends gehen alle mehrfach shoppen, denn die letzten Caribean Dollars müssen ausgegeben werden. Hier in den Shops werden alle fündig und das Geld ist bis auf kleine Münzen bald verbraucht.

Freitag, der 1. April 2005:

Heute ist der allerletzte Tag auf dem Wasser. Wir ankern ein letztes Mal vor St. Anne auf Martinique um zu baden und zu faulenzen, denn wir müssen zurück nach Le Marin und das ist kein Aprilscherz! Alle sind traurig, dass wir diese andere, für uns neue Welt wieder verlassen müssen. Aber es hilft nichts ! Die Heimat wartet ! Also das Schiff wieder zurück an seinen Stammplatz im Yachthafen, festgemacht und aufgeräumt. Das Abenteuer „Segeln in der Karibik“ ist zu Ende ! Damit der Abschiedsschmerz nicht zu groß wird, gehen wir abends noch einmal richtig gut essen und trinken in der „Mango Bar“ im Hafen (heute mit Livemusik aus den 60- und 70-iger Jahren). Anschließend treffen sich die drei Crews auf  Harry’s Schiff  zum Reste vertilgen mit Livemusik von Helmut, dem Jungen mit der Mundharmonika.

Samstag, den 2. April 2005:

Der Skipper hat Geburtstag und gibt einen aus ! Danach müssen wir unsere Sachen packen, übergeben das Schiff und fahren zum Flughafen nach Fort-de-France. Da der Abflug für 22.55 Uhr vorgesehen ist, haben wir jede Menge Zeit und erkunden die Stadt.

Sonntag, den 3. April 2005:

Wir fliegen nachts und kommen ca. 13.00 Uhr Ortszeit in Paris - Orly an. Der Weiterflug ist für 19.20 Uhr geplant. Wir haben wiederum einen längeren Aufenthalt und deshalb eine Stadtrundfahrt mit Fremdenführerin gebucht. Paris zeigt sich von seiner charmantesten Seite in einem frühlingshaften Bild. Die Sonne scheint, es ist warm, viele Pariser/innen sitzen bereits in den Straßencafe’s  oder sind in den Grünanlagen unterwegs, wir essen original französische Baguette und genießen unseren letzten Urlaubstag. C’est la vie !

Als wir in Hamburg ankommen, hat uns der Norden Deutschlands wohlbehalten wieder. Alle sind ein bisschen müde und schlapp, aber weiterhin guter Dinge: Harry gibt auf der Heimreise im Bus einen warmen „Werder-Sekt“ aus, aber uns steht der Sinn nach einem guten karibischen Rum. In Rotenburg verabschieden wir uns voneinander und verstreuen uns in alle Himmelsrichtungen. Nun ist auch das  Abenteuer „Reise in die Karibik“ überstanden.

Ich schließe hiermit mein Tagebuch und hoffe, es hat Spaß gemacht es zu lesen und denke:

                     Auf ein  neues Abenteuer - Segeln in der Karibik !

Bis dahin Mast- und Schotbruch und immer eine Handbreit Wasser unter’m Kiel wünscht

Gudrun Engelhardt

 


 

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