Gottesglaube, Liebe und Natur bilden für Käthe Loewenthal eine unzertrennbare Verbindung. Trotz aller Orientierung an einem personalen und persönlichen Gott ("...der mich als Subjekt anspricht...") sind die pantheistischen Züge ihrer Theologie ("...Gott ist in allen Äußerungen des Lebens, der Natur, des Menschen...") unverkennbar. Aber dadurch gewinnt er auch seine universelle, kosmische Dimension. Durch seine Religiosität verbindet sich der Mensch mit seinem Schöpfer; Gott wird in der Weite der Welt und der kosmischen Unendlichkeit zum Anker für den Menschen, der ihn sucht. Dadurch verliert sich dieser Mensch nicht in der Welt, trotz aller Verwirrungen, Behinderungen und Kränkungen. Zwei Gedichte – beide ohne Titel - mögen als Beispiel dienen: |
Urewiges Sein Dir neig ich mich Alles war Schein Jetzt faß ich Dich. .... Alles ist hoch Alles ist Sinn Alles kommt noch Zur Gottheit hin. |
Ich malt das Bild: Gottes Mantel, Teppich seiner Füße. Ihm dankend. Gewillt Alles irdisch Süße Selig zu betonen. Da auf der Erde zu wohnen Gott uns selber angewiesen. Doch um uns fließen müssen Ströme Seiner Herrlichkeiten. Sehend im Genießen Unserer Endlichkeiten, Suchend Sternblumen auf Hochlandwiesen, Menschenzwerge, auch Menschenriesen Lösend aus Begrenztheit der Irdischkeit Zu ewig sittlicher Unendlichkeit.“ |