Die Orgel in Gandersum

Die Orgel hat eine ähnlich bewegte Geschichte wie die Kirche. Über frühere Orgeln ist nichts bekannt. Erst 1869 wird von einem umfangreichen Orgelpositiv berichtet, das offenbar als Ersatz für ein älteres Instrument in die Kirche nach Gandersum

1938 wurde die jetzige Orgel in Gandersum aufgestellt. Der Norder Orgelbauer Karl Puchar, der seine Werkstatt in Emden unterhielt, pflegte dieses Instrument über lange Jahre. Als die Kirche ab 1938 nicht mehr zu nutzen war, wurde die Orgel nach Emden ausgelagert. Bis zur Wiederingebrauchnahme der Gandersumer Kirche tat sie ihren Dienst dort in der Schweizer Kirche.

Im Jahr 1962 kam die Orgel wieder zurück in die Gandersumer Kirche und wurde von der Firma Führer in Wilhelmshaven gewartet. In den achtziger Jahren stellten sich erhebliche Schäden am Instrument ein. Nach längeren Bemühungen um die Finanzierung der Reparaturkosten wurde die Orgel in den Jahren 1990/91 in Winschoten von den Orgelbauern van der Putten / Veger grundlegend restauriert. Dabei wurde festgestellt, dass es sich hier nicht um einen Neubau durch Puchar handelt; vielmehr ist es ein sehr viel älteres Instrument, als Hausorgel unter Verwendung noch älterer Teile im 18. Jahrhundert gebaut. Bei der Renovierung hat man daher versucht, den ursprünglichen Charakter des Instrumentes sowohl äußerlich als auch vom Klang her weitestgehend wiederherzustellen. Dies ist den genannten Orgelbauern in bewundernswerter Weise geglückt.

Die Orgel ist zu einem von der Gemeinde geliebten Schmuckstück in der Gandersumer Kirche geworden. Sie hat einen kräftigen, dabei sehr musikalischen Klang, der den Gemeindegesang würdig unterstützt und leitet. Mit der Firma van der Putten / Veger ist ein Wartungsvertrag abgeschlossen worden, so das die Hoffnung besteht, dass dieser gute Zustand über lange Jahre erhalten bleibt. Inzwischen ist auch ein konstruktionsbedingter Mangel behoben: das Wellenbrett wurde komplett erneuert, so dass nun die Orgel auch durch Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen nicht mehr so stark beeinträchtigt wird. Sie ist ein sehr musikalisches und für die Zwecke der Gemeinde mehr als ausreichendes Instrument.

Manual/ C - f´´´
Prästant 4´
Gedackt 8´
Flöte 4´
Octave 2´
Mixtur II-III
Kein Pedal, Magazinbalg
Stimmung: Neidhardt, Tonhöhe: normal

Stand 2004