Kaum hatte das Jahr angefangen,

die Weihnachtsgans hielt sich tapfer um Hüfte und Hintern in bleibender Erinnerung, da ging es schon wieder weiter mit live-Musik im GRÜNEN JÄGER!

Wenn man heute den Begriff "Blues" nennt, denken die meisten Menschen an schwermütige, leicht schwüle Musik aus den Südstaaten der USA. In der Regel dargeboten von alten Schwarzen. Aber da gibt es noch viele weitere Richtungen des Blues. Ich denke da an den "Texas-Blues", der – stark beeinflußt vom Größenwahn, der Freiheit und den Weiten des Landes – ausgelassener und getränkt von Lebensfreude nur so vor sich hin sprudelt.

Eine weitere Variante des Blues ist die Britische. Hier handelt es sich um einen kernigen, kräftigen Blues mit Ecken und Kanten, teilweise mehr an Partyrock erinnernd, als an die alten schwarzen Blueser. Voller Schwung und spritzig dargeboten.

Diese Art Blues ist es, die der Brite PETE GAVIN, dessen Wahlheimat Berlin ist, in jahrelanger Arbeit "on the Road" trainiert und verfeinert hat. Anfang der Achziger stieg er aus, fuhr mit seiner Moto Guzzi California um die Welt und machte Musik. Die Straße wurde zur harten Schule für sein unglaubliches Gitarre- und Mundharmonika- Spiel. Mit seinen 52 Jahren wird der Physiker mittlerweile als Deutschlands "very own british blues man" gehandelt.

In seiner Band mit klassischer Trio-Besetzung ist der nahezu einsame Wolf auf dem Weg jenseits des Wahnsinns.

Wir präsentierten nicht ganz ohne Stolz einen besonderen Stimmungsmacher auf unserer Bühne.

 

PETE GAVIN

18. 01. ´03

Und diese Blues-Rock-Stimmung hatte mit Sicherheit nichts gemein mit flachen Schunkelliedern!

 

Im ersten Set ging es ja noch relativ ruhig zur Sache. Im Sitzen, mit seiner "Blechgitarre" Baujahr 1933 und einem abgesägten Flaschenhals spielte Mr. Gavin einen Blues, der selbst die abgebrühtesten Emsländer zu einem rhythmischen Kopfschaukeln hinriß.

Gleich beim ersten Titel war uns klar: Hier spielen drei Profis, das kommt an. Dies wird ein toller Abend! Und so sollte es denn auch sein. Leichte Fehler beim Abmischen und anfängliche Rückkopplungen wurden uns verziehen. Und als dann im zweiten und dritten Set die E-Gitarre zum Einsatz kam, wurden die Fronten entgültig geklärt. Hier wird Stimmung gemacht. Sauberer Blues, fließend im Grenzbereich zum Rock. Und es gab keine Zweifel mehr. Dieser Mann (Pete) ist tatsächlich einer der besten Gitarristen zur Zeit in Deutschland.

Übrigens: Zu diesem gelungenen Abend haben auch die übrigen Beteiligten in hohem Maße beigetragen. - profesionelles Schlagzeug - sauberer Bass - und ein begeisterungsfähiges Publikum.

Danke an alle. Es hat Spaß gemacht!