Bosnien-Herzegowina

 

 

 

 
Bosnien und Herzegowina / Bosna i Hercegovina
Gegründet:
9. 01. 1992
Anerkennung:
6. und 7. 4. 1992 (durch EU und USA)
Konfession:
Moslemisch zu 45 %, orthodox zu 40 %, römisch-katholisch zu 10 %
Mitglied  u.a. 
UNO, Weltbank, IWF, WHO, WTO, OSZE und Europarat
Größe:
51 129 Quadratkilometer
Hauptstadt:
Sarajevo (ca. 450.000 Einwohner, geschätzt)
Bevölkerung:
4 Millionen Einwohner insgesamt (geschätzt)
Sprache:
Bosnisch, serbisch und kroatisch ; serbisch mit kyrillischem Alphabet

 

Bosnien besteht aus zwei Teilen, der Föderation Bosnien-Herzegowina und der Republik Serbien (so genannte Republika Srpska).
 

Bosnien und Herzegowina hat 4,13 Millionen Einwohner. 48% sind Bosniaken (bosnische Muslime), 33% sind Serben, und 14% sind Kroaten.

Das Minenproblem

Es wird geschätzt, dass es über 30 000 Minenfelder (rote Markierungen auf der Minenkarte) in B&H gibt, die 3 bis 6 Millionen Minen enthalten, und so ein Gebiet von mehr als 300 Quadratkilometern bedecken. Diese Schätzung basiert auf Informationen aus der Minendatenbank des United Nations Mine Action Centre (MAC), wo ungefähr 50% der bekannten Minenfelder aufgezeichnet sind. Deshalb kann die Gesamtzahl von Minen bedeutend höher sein.

Die Mehrheit der Minenfelder wurden nah den Konfrontationslinien gefunden, dort wo sie gelegt wurden, um Verteidigungsstellungen zu schützen, und in einigen Fällen aber auch auf privatem Besitz. Das MAC schätzt, dass 1000 Minenräumer rund 33 Jahre benötigen, um alle mit Minen kontaminierte Gebiete in Bosnien-Herzegowina zu räumen.  Experten gehen davon aus, dass die Haltbarkeit der verwendeten Minen etwa hundert Jahre beträgt und es aus technischen Gründen ausgeschlossen bleibt, Bosnien von dieser Plage zu befreien.

Landminen sind eine perfide und groteske Methode, ein Gebiet nicht nur für seine Bewohner, sondern auch für die potentiellen Eroberer auf lange Zeit unbrauchbar zu machen. Den chaotischen Verhältnissen in einem teilweise paramilitärisch geführten Bürgerkrieg entspricht es, die Verminung planlos vorzunehmen. Wenn militärische Minenkarten existieren würden, auf denen die ausgesetzten Sprengkörper eingezeichnet sind, wäre es einfacher, sie später wieder zu entfernen. In Bosnien wurden die Minen aber willkürlich von den Soldaten und Milizen ausgesetzt.

Nach einem Krieg sind Landminen das größte Hindernis. Sie behindern ein normales Leben und die wirtschaftliche Entwicklung. Sie sind der Grund für den Verlust an Menschenleben, sind auch Hindernis für die Rückkehr von Flüchtlingen und obdachlosen Menschen, für die Kultivierung fruchtbaren Landes und die Wiederherstellung der Infrastruktur.

Die Entfernung der Minen ist die Basis aller Maßnahmen für Rückkehr und Rekonstruktion. Häuser können nur auf sicheren Gebieten wiederaufgebaut werden. Nur Wälder und Felder, die von Minen frei sind, können ohne Gefahr kultiviert werden, um dringend gebrauchte Güter zu produzieren.

Seit Januar 1999 wurden neunzehn Organisationen von BHMAC für Minenräumung in Bosnien und Herzegowina akkreditiert: Amphibia; Defense Systems Ltd (UK); Detektor; EMERCOM (RUSSLAND); FFG (DEUTSCHLAND); GEOMINES (FRANKREICH); Handicap International (FRANKREICH)/APM Bihac; HELP-UDT (EU/Local); Lenz UKB (DEUTCHLAND/UNGARN); MECHEM (SÜDAFRIKA); MINE-TECH (SIMBABWE); Norwegian People's Aid; Oktol; RONCO (USA); TAMAR Consulting (DEUTSCHLAND); TWJ Demining; UXB (USA) und UNIPAK.

Wo Asphalt ist, sind keine Minen!!!

Wo viele Menschen sind und reger Verkehr herrscht, gibt es ebenfalls keine!!!

Auf ungemähte Grasstücke achten!!!

Man muss sich immer fragen, warum an dieser Stelle nicht gemäht wurde!!!