Wer wird mein Grab pflegen?


Und wer wird einmal mein Grab pflegen???
Rasengräber auf dem Heppenser Friedhof


Rainer Claus, Pastor in Heppens

Diese Frage stellen sich viele Menschen und entscheiden sich daher für ein anonymes Grab. Oft wohnen die Kinder oder Angehörigen nicht mehr in Wilhelmshaven und können sich nicht um das Grab kümmern. Hinter dem Wunsch nach einen anonymen Gab steckt oft die Sorge um die Grabpflege. Doch für die Angehörigen fehlt bei einer anonymen Bestattung ein wichtiger Ort der Trauer. Wo sollen Blumen hingelegt werden und wo ist ein Ort des Gedenkens? Besonders am Ewigkeitssonntag suchen viele Angehörige die Gräber ihrer Verstorbenen auf und bringen Blumen oder Gestecke als Zeichen der Erinnerung. Bei der anonymen Bestattung fehlt dieser wichtige Ort der Trauer.

Auf dem Heppenser Friedhof wurde daher ein Rasenfeld mit Stelen eingerichtet. Eine Stele aus Bentheimer Sandstein in der Mitte einer Rasenfläche bietet einen Ort für die Namen der Verstorbenen. So haben die Angehörigen einen Ort der Trauer und müssen sich nicht um die Grabpflege sorgen. Die Rasenfläche wird von den Friedhofsarbeitern gepflegt und die Kosten dafür sind in den Grabkosten bereits enthalten. Sowohl Erd-als auch Urnenbeisetzungen sind im Rasenfeld möglich.

Mit diesem Angebot möchten die Kirchengemeinden Heppens eine alte "christliche Grabkultur" erhalten. Wer tot ist, verschwindet nicht einfach, sondern ist aufgehoben – in unseren Herzen und bei Gott. Darum gedenken wir der Verstorbenen. Der Name auf einem Stein erinnert nicht nur an den Verstorbenen, sondern auch an Gott, der uns bei unserem Namen gerufen hat (Jes.43,1). Gegen das Vergessen und den Trend zur Anonymisierung soll eine Kultur des Gedenkens erhalten werden. Gleichzeitig gilt es auf Bedürfnisse von Angehörige einzugehen, die sich nicht mehr intensiv um die Gräber kümmern können. Die Möglichkeit einer Bestattung im Rasenfeld versucht dem gerecht zu werden.







© Ev.-luth. Kirchengemeinde Heppens