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Klubgeschichte
Wenn unser Deutsch-Kurzhaar
in der Nordwestecke Deutschlands zwischen Weser und Ems von alters her eine
dominierende Stellung einnimmt, so hat das seine nahe liegenden Gründe: Die Jagd
auf den weiten Marschen mit ihren breiten Gräben, auf der Geest mit ihren
hohen Knicks und auf den ausgedehnten Moorflächen verlangte einen schnellen
Hund mit großer Ausdauer und großem Sprungvermögen. So nimmt es nicht wunder,
dass hierzulande die Züchter und Freunde des Deutsch-Kurzhaar schon früh ein
weites Betätigungsfeld fanden. Bereits in Band 1 des
Zuchtbuches Deutsch-Kurzhaar aus dem Jahre 1897 finden wir die Ahnentafel einer
am 6. September 1893 geworfenen Dunkelbraunschimmel-Hündin »Holda Frisia«
abgedruckt, deren Züchter Lehrer J. R. Janssen in Utgast bei Esens war. Lehrer
Janssen und sein späterer Mitzüchter Gutsbesitzer Schnedermann, Mosishütte/Utgast,
erwarben kurz nach der Gründung des Klubs Deutsch-Kurzhaar Berlin (Stammklub
DK) im Jahre 1891 in diesem ihre Mitgliedschaft und ließen den Zwingernamen »Frisia«
für sich schützen. Der Zwinger »Frisia« dürfte damit wohl einer der ältesten
überhaupt sein. Der letzte Wurf aus diesem Zwinger ist im Jahrgang l926 des
Zuchtbuches eingetragen. Im Jahre 1959 nahm unser jetziger stellvertretende
Vorsitzender Johann E. Janssen in Utgast die Zucht unter demselben Zwingernamen
wieder auf. Den Versuchen der Züchter und Führer von Deutsch-Kurzhaar zum frühzeitigen organisatorischem Zusammenschluss waren in unserem Raum mit seinen noch beschränkten Verkehrs- und Kommunikations-Möglichkeiten freilich Grenzen gesetzt. So kam es erst 1937 zur Bildung einer »Untergruppe Ostfriesland/Oldenburg des DK-Zuchtvereins Nordmark, Hamburg«. Sie begann ihre Arbeit 1938 mit einem Derby, auf dem acht Hunde liefen. Ihr erstes Solms führte sie 1942 durch. 1943 folgte das zweite Derby, zu ihrem vierten Derby l944 kam trotz der Kriegswirren die erstaunliche Zahl von 20 Hunden. 1948 veranstaltete die Untergruppe ihr letztes Derby. Anfang 1949 löste sie sich auf. Die Neugründung einer
Untergruppe ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Am 30. November 1949
wurde in der Gaststätte »Erholung« bei Esens, dem jetzigen Klublokal des
Klubs Nordwest, die »Untergruppe Nordwest des DK Zuchtvereins Nordmark« aus
der Taufe gehoben. Hermann Hanss (»vom Bramberg«), Ludwig Warneboldt (»vom Schoer
Wald«), Cornelius Apken (»vom Dienerskamp«), Nikolaus Frerichs (»vom
Upstalsboom«), die in erster Linie die Pläne für eine Neugründung
geschmiedet hatten, und vier weitere Kurzhaarfreunde standen Pate. Cornelius
Apken wurde zum Obmann gewählt, Hermann Hanss zum Schrift- und Kassenführer.
Man ging zwar mit einer gewissen Skepsis an die Arbeit, alle Bedenken wurden
jedoch schnell durch eine zukunftsfrohe Entwicklung zerstreut. Werbeschreiben,
Versammlungen landauf, landab und persönlicher Einsatz fanden ein vielfältiges
Echo. Die Mitgliederzahlen zeigten Jahr um Jahr eine ungeahnt steigende Tendenz.
Das starke Anwachsen ließ dann schnell den Wunsch nach Selbständigkeit
aufkeimen. Am 26. Februar 1958 wurde die Trennung von Nordmark vollzogen: Die
Geburtsstunde von »Klub Deutsch-Kurzhaar Nordwest eV« mit Sitz in Esens war
gekommen. 1959 wurde der Klub auch Mitglied im Gebrauchshundverband. Von den acht Gründungsmitgliedern
lebt keiner mehr. Von seinem langjährigen 1. Vorsitzenden Cornelius Apken musste
der Klub am 31. Dezember 1961 für immer Abschied nehmen. Knapp 63 Jahre alt
erlag Apken einer heimtückischen Krankheit. Seine Nachfolge trat 1962 Kreisjägermeister
Ese R. Esen an, der schon jahrelang das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden
bekleidet hatte. Sein Stellvertreter wurde Johann E. Janssen. Hermann Hanss
wurde zu diesem Zeitpunkt Zuchtwart. Er löste Ludwig Warneboldt ab.
1969 gab es im Vorsitz erneut
einen Wechsel. Ese R. Esen hatte wegen Arbeitsüberlastung um Ablösung
gebeten. Die Hauptversammlung wählte einstimmig Wilhelm Knipper, Ardorf, zum
Nachfolger. Sie ernannte Ese R. Esen zum Ehrenvorsitzenden und verlieh ihm das
goldene Verdienstabzeichen des Klubs. Zuchtwart Hermann Hanss erhielt ebenfalls
dieses Ehrenzeichen für seine hervorragenden Verdienste um den Klub und seine
Ziele. Aus Altersgründen trat er 1990 sein Amt an Ludwig Adden ab, dessen
Stellvertreter Alfred Rieken wurde. Als Hinrich Renken nach 27jähriger
aufopfernder Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen und altersbedingt sein
Amt als Schatzmeister zur Verfügung stellte, wurde auf der Hauptversammlung vom
16. April 1981 Hermann Franzen zu seinem Nachfolger gewählt. Dessen
Stellvertreter wurde Meinhard Cassens. Neu in den Vorstand kam Gerhard Behrends
als stellvertretender Schriftführer und Hubertus Högemann als Beisitzer. 1987 kam es wiederum zu einem
Wechsel im Vorstand. Schriftführer Hermann G. Lange trat aus Altersgründen zurück.
Sein Stellvertreter Gerhard Behrends und der stellvertretende Schatzmeister
Meinhard Cassens standen für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung. Neuer
Schriftführer wurde Rolf Tappe, dessen Stellvertreter Gernold Lengert
(gleichzeitig Pressewart). Als stellvertretender Schatzmeister kam Wilhelm
Heyken hinzu. Gerhard Behrends erklärte sich schließlich bereit, als Beisitzer
im Vorstand zu bleiben. Er löste Heinz Walhuis ab, der 1984 für den
verstorbenen Nikolaus Frerichs nachgerückt war. Nikolaus Frerichs war seit 1958
Vorstands-Beisitzer gewesen. Nachdem der Klub sich in
seiner Hauptversammlung am 4. April 1964 eine neue Satzung gegeben hatte, wurde
er 1967 unter der Nr.41 in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Esens
eingetragen. Der Klubbereich geht weit über Ostfriesland hinaus und reicht im Süden
bis an die Linie Lathen-Lastrup-Cloppenburg-Wildeshausen-Delmenhorst, im Osten
bis an die Weser, im Norden bis auf die Ostfriesischen Inseln, im Westen bis
an die holländische Grenze und zeitweise sogar bis nach Holland hinein. Die
Zahl der Klubmitglieder hat sich bis heute auf die 300-Marke eingependelt. Der
Klub begann seine Tätigkeit 1950 mit einem Derby, auf dem drei Hunde geführt
wurden. Auf dem zweiten Derby im nächsten Jahr liefen bereits 11 Hunde. Zum
ersten Solms im selben Jahr traten sechs Hunde an. Danach entwickelte sich
spontan ein lebhaftes Zucht- und Prüfungsgeschehen. Die Nennungszahlen zu
Derby und Solms stiegen von Jahr zu Jahr. Bereits 1965 zählte man 89 geprüfte
Hunde auf Derby und 45 Hunde auf Solms. Ohne Einplanung von zwei Derbys und
zwei Solms pro Jahr kam man nicht mehr aus. Die Prüfungen fanden zunächst in
Revieren um Esens statt. Um hier eine Revierüberlastung zu vermeiden und den
Klubkameraden aus dem südlichen Bereich die weite Anreise nach Esens zu
ersparen, bereiteten die Vorstandsmitglieder Ludwig Adden und Hubertus Högemann
(Kampe /Friesoythe) den Weg für einen zweiten Prüfungsort vor. In jeder Weise
unterstützt vom Kreisjägermeister des Kreises Cloppenburg Anton Warnken
(Friesoythe), von den Hegeringleitern Hermann Wreesmann (Gut Altenoythe) und
Hans Hoffmann (Friesoythe) sowie durch die treue Mithilfe besonders der
Klubmitglieder Walter Stuke und Bernard Maas (beide Friesoythe) stehen dem
Klub im Raume Friesoythe seit 1970 gut besetzte Prüfungsreviere zur Verfügung.
Im Hause von Bernard Maas (Hotel Maas) fand der Klub ein zweites Domizil. Wie
notwendig eine Zweiteilung der Prüfungen und zwei Prüfungsorte geworden
waren, ergibt sich aus den Zahlen: Mit Ende des Prüfungsjahres 1988 waren es
3206 Hunde, die auf den Zuchtprüfungen und den seit 1969 jährlich
stattfindenden Verbands-Gebrauchsprüfungen des Klubs geprüft wurden. Seit 1965 veranstaltet der Klub jährlich eine Zuchtschau in Esens. Da stets nur hochkarätige Formwertrichter anderer Klubs eingeladen wurden (und werden), fanden die Nordwest-Zuchtschauen auch weit über den Klubbereich hinaus sehr reges Interesse und starke Beachtung. In den stets dicht von Züchtern und Zuschauern umlagerten Schauringen wurden bisher 1154 Hunde vorgestellt, die in hohem Maße dem Standard Deutsch-Kurzhaar gerecht wurden. Die äußerst seltene Vergabe der Note »Vorzüglich« an Zwingergruppen der Zwinger »vom Uphuser Kolk« und »von der Hansaburg« möge hier als Bestätigung des ausgeglichenen Erscheinungsbildes der » Nordwester« herangezogen werden.
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