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Acht

Wurde über jemanden die "Acht" ausgesprochen, so wurde er aus der menschlichen Gesellschaft ausgestoßen. Es kam einem Todesurteil gleich. Der Geächtete konnte von jedem erschlagen werden, ohne dass dieser eine Strafe zu erwarten hatte.

 

Alamannen (Alemannen)

Die Alemannen traten 213 in den Gesichtskreis der römischen Welt. Ihr Name bedeutet die "Gesamtheit der Männer". Immer wieder griffen sie die römischen Grenzen am Oberrhein an. 260 durchbrachen sie den Limes endgültig und setzten sich im Dekumatenland fest (heute schwäbischer Raum). 496 gingen die Alemannen im Fränkischen Reich auf. 746 erlosch auch ihr Stammesherzogtum, und seit dem 9. Jh. erinnert nur der Name Schwaben (Sweben) an den Ursprung der alemannisch- swebischen Besiedlung.

 

Alanen

Die Alanen waren ein iranisches Reitervolk, mit indogermanischer Sprache, verwandt den Jazyken. Sie galten als der wichtigste Stamm der Samaten, die in der südrussischen Steppe lebten. Ursprünglich stammten sie aus dem Raum nördlich des Kaspischen Meeres. Erst im 1. Jh. v. Chr. stießen sie nach Westen vor. Ein Teil ließ sich im Kaukasus nieder, aus ihnen entstanden die Osseten. Die Westalanen unternahmen Raubzüge bis nach Armenien und Medien, ehe sie sich in der Puszta festsetzten. In der Geschichte der Völkerwanderung tauchten sie in verschiedenen Kombinationen auf....verbündet mit den Wandalen, mit denen Teile von ihnen nach Spanien und Nordafrika gelangten, mit den Weströmern kämpften sie gegen Ostrom. Mit den Westgoten kämpften Alanen gegen Hunnen, andererseits versuchten sie in Oberitalien einzufallen und wurden von dem westgotischen Reichsfeldherrn Rikimer, einem Sweben, geschlagen. Ihre Spur verliert sich, nachdem die in Spanien eingedrungenen Alanen, die kurzfristig angesiedelt waren, von dem Westgotenkönig Wallis geschlagen wurden. Ihr König Addac fiel, die Reste des Volkes unterstellten sich den Wandalen. Bis zum Untergang des Wandalenreiches wurden die Wandalenkönige, seit Hunerich, in den Quellen Reges Vandalorum et Alanorum genannt.

 

Altthing

Nationalversammlung der Isländer, die jedes Jahr für zwei Wochen unter freiem Himmel in Thingvellir zusammentrat.

 

Altnordisch

Bezeichnung der wikingerzeitlichen Sprache Skandinaviens. Gliedert sich in das Altwestnordische, die Sprache Islands und Norwegens und das Altostnordische mit seinen Dialekten Altdänisch (Dänemark), Altschwedisch (Schweden) und Gutnisch (auf Gotland, später ausgestorben).

 

Amalaswintha

Tochter Theoderichs des Großen, heiratete 515 den Westgoten Eutarich, der 522 starb. War nach Theoderichs Tod 526 Regentin für ihren unmündigen Sohn Athalarich. Nach dessen Tod 534 setzte sie ihren Vetter Theodahad als König und Mitregenten ein. Sie wurde am 30.04.535 von ihm umgebracht.

 

Amaler

Ostgotisches Herrschergeschlecht, dem Theoderich der Große und Amalaswintha entstammten. Ihr Einfluss war groß und die Heldensage hat sie zu den Amelungen werden lassen. Mit König Theodahad starb das Geschlecht 536 aus.

 

Angeln

Germanischer Volksstamm von der dänischen Halbinsel Jütland. Gemeinsam mit den Sachsen bildeten sie den Großteil der Siedler, die im 5. Jh. n. Chr., nach dem Abzug der Römer, nach Britannien kamen. Sie gaben England, dem englischen Volk und der Sprache ihren Namen.

 

Angelsächsisch

Allgemeiner Ausdruck, der die Mehrheit der germanischen Siedler in Britannien meint und sich von den beiden Hauptgruppen herleitet - den Angeln und den Sachsen. Wird meist in chronologischer Bedeutung für die Periode von der ersten germanischen Invasion im 5. Jh. n. Chr. bis zur Eroberung durch die Normannen 1066 benutzt, aber auch für die Sprache der Angelsachsen in England (neben Altenglisch).

 

Angelsächsische Chronik

Annalen, die während der Regentschaft König Alfreds des Großen (871- 899) begonnen und von dort an weitergeführt wurden. Stellen die wichtigsten Geschichtsquellen für die militärischen Aktivitäten der Wikinger in England dar.

 

Anglo- skandinavisch

Ausdruck, der für die aus der skandinavischen Besiedlung Englands im 9. Jh. resultierende Mischkultur gebraucht wird.

 

Angrivarier

Dieser Stamm, durch einen Grenzwall von den Cheruskern getrennt, wohnte beiderseits der mittleren Weser und gehörte zum Bund des Arminius.

 

Arianismus

Lehre des Arius von Alexandreia, nach der Christus mit Gott nicht wesenseins, nur wesensähnlich ist. Der Arianismus wurde 325 auf dem Konzil von Nizäa verurteilt. Von Goten, Wandalen und Langobarden wurde er aber bis zum 6. Jh. noch beibehalten. 

 

Asen

Geschlecht nordischer Gottheiten, dem u.a. Odin angehörte. Siehe Mythologie.

 

Asdingen (Hasdingen)

Ursprünglich in Skandinavien, dann in Schlesien und Westpolen ansässig. Haben sich seit 171 n. Chr. an den Karpathen und der Theiß niedergelassen (Wandalen).

 

Atuatuker

Stammesgruppe der "linksrheinischen Germanen" zur Zeit Caesars, etwa zwischen Maas und Brüssel ansässig.

 

Auxiliaren

Als der Limes noch die gesicherte Reichsgrenze des Imperiums darstellte, wurde er nicht von vollwertigen Legionären, die das römische Bürgerrecht besaßen, sondern von Söldnern, den Auxiliaren (lat. auciliarii = Hilfstruppen, Legion) zu Fuß und zu Pferde bewacht. Tunika, Kettenpanzer und enge Lederhosen bildeten die Bekleidung dieser Männer, die mit Schild, Schwert und Lanze bewaffnet waren. Die Schuhe waren genagelt, ein farbiges Halstuch wurde als Abzeichen der betreffenden Einheit getragen. Diese Truppen wiederum nahmen kleinere Einheiten unter Sold, die sogenannten "numeri", die als Kundschafter das Vorfeld durchstreiften.

 

 

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