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Canninefaten (Kanninefaten)

Stamm an der niederländischen Nordseeküste, zwischen Waal und Zuidersee, mit den Batavern nahe verwandt. Ihr Name ist im heutigen Kennemerland (Nordholland) erhalten.

 

Chatten (Katten, Nachfolgestamm: Chattuarier)

Die Chatten wohnten um die Zeitwende an der Fulda und an der Eder. Sie hatten mit Zustimmung der Römer das Land der Ubier in Besitz genommen, die ihrerseits von den Römern umgesiedelt worden waren. Als die benachbarten Sigambrer den Drusus überfielen, der mitten durch das Land der Chatten zog, um die Cherusker anzugreifen, beteiligten sie sich aus Dankbarkeit zu den Römern nicht an diesem Überfall. Die Sigambrer gingen daraufhin auch gegen die Chatten vor. Dann erkannten die Chatten aber, welche Absichten die Römer langfristig hatten. Sie zogen sich aus dem Gebiet wieder zurück und schlossen mit den Sigambrern Frieden. 9 v. Chr. unterwarfen sich die Chatten den Römern und durften daraufhin das Gebiet der Swebenstämme besetzen, die nach Böhmen abgezogen waren. Außerdem nahmen sie die Wetterau in Besitz. An der Rebellion des Arminius nahmen sie offenbar teil, andererseits war aber der Fürst der Chatten vermutlich an dessen Ermordung beteilig. 15 ging Mattium (Metze bei Gudensberg bzw. die Alteburg bei Niedenstein), offenbar Hauptsitz der Chatten, beim Rachefeldzug des Germanicus in Flammen auf. Gegen die nördlichen Nachbarn, die Chauken, konnten sie sich zur Zeit Tacitus nicht behaupten, wie auch nicht gegen die benachbarten Hermunduren , mit denen sie 58 um die Salzungen Salzquellen kämpften. Während des Bataveraufstandes mussten sie zwar den Römern weichen und sich aus dem Taunus zurückziehen, konnten sich aber dem Einfluss der Römer entziehen.

 

Chattuarier (Attuarier, Kattuarier)

An der mittleren und oberen Ruhr sitzender Stamm, der zur Kultgemeinschaft der Tanfana gehörte. Der sächsische Gau Hatterun erinnert an sie. Um 512 kämpfte in ihrem Land der Gautenkönig Hygelac.

 

Chauken

Plinius der Ältere (geb. 24, gest. 79 n. Chr.) berichtete, die Chauken wohnten auf Erdhügeln (Wurten), lebten vom Fischfang und heizten mit Erde (Torf kannte er wohl nicht). Wie die Friesen hielten sie ihren Bündnisvertrag von 5 v. Chr. mit den Römern. Aufs Meer gingen sie mit Einbäumen, später unternahmen sie auf diese Weise sogar Raubzüge. 47 plünderten sie die gallische Küste. Auch nach Süden breiteten sich die Chauken aus, die ursprünglich zwischen der unteren Ems und der Unterelbe gesessen haben. Sie verdrängten die an der unteren Ems wohnenden Amsivarier (Ampsivaren) und die sogenannten Chasuarien (Kasuarier), die an der Hase zwischen Wiehengebirge und Teutoburger Wald wohnten. Als Piraten trafen die Chauken 170 nochmals in Erscheinung. Im 4. Jh. wurden sie zum letzten Mal erwähnt, danach gingen sie im Fränkischen Reich auf, wie die Friesen, Bataver und andere germanische Stämme.

 

Cherusker

Die "Hirschleute" werden zuerst von Caesar erwähnt, nämlich: die Treverer hatten sich bis zu jenem Wald zurückgezogen, der "Cherusker und Sweben trennt". Heute vermutet man, das dieser Raum um Paderborn zu suchen ist. 4 n. Chr. schlossen die Römer mit den Cheruskern einen Bündnisvertrag (Foederaten). Als Folge dieses Vertrages bekamen Arminius und sein jüngerer Bruder Flavus (der "Blondkopf", lat. flavus = hellblond), weil sie zu den Adligen gehörten, das römische Bürgerrecht und übernahmen Kommandos über Hilfstruppen, welche die Cherusker als Gegenleistung für das Bündnis zu stellen hatten. In späteren Kriegsberichten tauchten die Cherusker ein letztes Mal auf: der spätere Kaiser Konstantin der Große, damals Regent der weströmischen Provinzen, bereitete 310 den angreifenden Barbarenstämmen, darunter den Cheruskern, eine Niederlage. Danach tauchten sie in den Berichten nicht mehr auf.

 

Chlodwig I.

Chlodwig war der Gründer des Frankenreiches. Um 466 geboren, folgte er seinem Vater Childerich I. 481 auf den Thron. Er betrieb mit allen Mitteln die Expansion des Reiches. Chlodwig war Heide, wurde aber durch seine katholische Frau Chlothilde zu ihrem Glauben hinübergezogen. Das war ungewöhnlich, denn die meisten christlichen Germanen hingen dem arianischen Glauben an. Durch diesen Schritt gewann er die Unterstützung des gallischen Klerus und erleichterte damit die Annäherung zwischen gallischer und fränkischer Bevölkerung, nachdem er Syagrius, den römischen Statthalter in Gallien besiegt hatte. 500 eroberte Chlodwig Burgund. 507 trieb er die arianischen Westgoten nach Süden, vermied jedoch den direkten Konflikt mit dem arianischen Ostgotenkönig Theoderich. 509 verlegte Chlodwig seinen Hof nach Paris. Er war skrupellos, wenn es um die Ausdehnung seiner Macht ging, Rivalen wurden einfach beseitigt. Am 27. November 511 starb Chlodwig in Paris. Nach fränkischem Recht wurde das Reich unter seinen vier Söhnen aufgeteilt. Mit einer einheitlichen Verwaltungsstruktur der Teilreiche und der Verschmelzung der Herrschaftsbereiche hatte er aber bereits den Grundstein für das Reich Karls des Großen gelegt.

 

Crannog

Künstlich angelegte Insel für ein Holzhaus, an oder in einem See. Prähistorischen Ursprungs, findet sich aber auch im MA.

 

Cugerner

Linksrheinischer Stamm etwa gegenüber Lippe und Ruhrmündung. Vielleicht Nachfolger der umgesiedelten Sigambrer.

 

 

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