M

 

Manimer

Stamm in Westpolen, von Tacitus im Zusammenhang mit den Lugiern erwähnt.

 

Marbod

Marbod, der König der Markomannen, wurde in Rom erzogen und ausgebildet. Er führte sein Volk ca. 8- 6 v. Chr. aus dem Maingebiet nach Böhmen, das von Boiern besiedelt war. Nach römischem Muster errichtete er eine straffe Herrschaft auch über die Lugier, Sermnonen und Langobarden. Rom gegenüber verfolgte er eine neutrale  Politik, wurde aber trotzdem 6 n. Chr. von den Römern angegriffen und entging der Niederlage nur, weil in Pannonien ein Aufstand ausbrach. Auch während des Aufstandes des Arminius verhielt er sich abwartend. Arminius griff 17 n. Chr. das Markomannenreich an. Kaiser Tiberius versagte Marbod die Hilfe, so das 19 seine Herrschaft zusammenbrach, worauf er nach Rom floh und noch 18 Jahre in Ravenna im Exil lebte.

 

Markomannen

Ursprünglich in Nordbayern ansässig, unter Marbod 9 v. Chr. nach Böhmen gewandert, wo sie mit keltischen Stämmen und swebischen Bruderstämmen ein Reich bildeten, das die Römer immer wieder bedrohte.

 

Marsaker

Kleiner Teilstamm der Chatten auf den der Maas- und Scheldemündung vorgelagerten Inseln.

 

Marsen (Marser)

Stamm zwischen Ruhr und Lippe, der in den Germanicus- Feldzügen als Nachbar der Brukterer und Cherusker die Legionen auf Trab hielt.

 

Marsigner

Vermutlich Teilstamm der Marsen, der den keltischen Kotinen und den illyrischen Osern benachbart war, d.h. westlich der Slowakei in Nordböhmen saß.

 

Mattiaker

Teilstamm der Chatten, der in der Umgebung von Wiesbaden, im Taunus und der Wetterau saß.

 

Megalithgräber

Großsteingräber aus der Jungsteinzeit.

 

Menapier

Stamm südöstlich des Rheindeltas und im Gebiet der unteren Maas, nach Caesar ursprünglich beidseitig des Rheins, ehe sie von Usipetern und Tencterern zurückgedrängt wurden.

 

Merobaudes

Fränkischer Heermeister unter den römischen Imperatoren Gratian (375- 383), Valentinian II. (375- 392) und dem Gegenkaiser Eugenius (392- 394). Hatte zweimal das Konsulat inne und ebnete vermutlich seinen fränkischen Stammesgenossen Bauto, Richomer und Arbogast den Weg zur Macht. Fast die Hälfte aller höheren Kommandostellen war damals von Germanen besetzt (Foederaten). Er selbst endete unter dem Usurpator Maximus durch Selbstmord.

 

Merowinger

Childerich I. war König eines Teilstammes der salischen Franken in Nordgallien, aus dem Geschlecht der Merowinger. Nach ihm wurde sein Sohn Chlodwig I. (466- 511) König der Franken. Dieser rücksichtslose und brutale Herrscher nahm im 5. Jahr seiner Regierung, mit 16 Jahren, damals noch als fränkischer Teilkönig, den Kampf gegen den römischen Statthalter Syagrius und dessen "Reich" zwischen Somme und Loire auf. Zwei andere Frankenkönige, Ragnachar und Chararich, blieben vorsichtshalber neutral. Der Germane forderte, germanischer Sitte entsprechend, den Gegner heraus, der sich damals angeblich "König der Römer" nannte, und vereinbarte mit ihm den Kampfplatz. Chlodwig besiegte seinen Gegner und schlug ihn in die Flucht. Syagrius flüchtete zu den Westgoten, wurde aber von diesen ausgeliefert und auf Befehl Chlodwigs heimlich umgebracht. Die germanischen Krieger plünderten die christlichen Kirchen und gingen mit der gallorömischen Bevölkerung nicht sehr sanft um. Ihr König hätte sie nicht daran hindern können, denn seine Macht war selbst noch begrenzt. Heerkönige waren keine absoluten Herrscher. Schließlich fiel aber ganz Gallien unter die Oberhoheit der Franken, wobei die aus Cornwall zugewanderten Kelten die Franken anerkannten, ebenso die Bretonen (beide von den Angelsachsen aus England vertrieben), wenn diese auch ihre Autonomie weitgehend bewahrten. Nach außen zeichnete sich dieses Reich durch eine andauernde Folge von Kriegen gegen die Nachbarn und stete Expansion aus. 507 mit Hilfe der Burgunder Sieg über die Westgoten bei Vouillé, 531 mit Hilfe der Sachsen die Eroberung des Thüringerreiches,  532- 534 unter Chlotar I., Childebert I., Theudebert I. Unterwerfung des Burgunderreiches. 535- 537 Franken in Rest- Alemannien, der Provence und am Mittelmeer, 539 "Anschluss" Bayerns. Zwischen 561 (Tod Chlotars I.) und etwa 680 zerfiel das so schell gewachsene merowingische Staatswesen trotz der Einigungserfolge unter Chlotar II. (613- 629) und Dagobert I. (629- 639), bis die Hausmeier und Karolinger Pippin I., Pippin II., Karl Martell und als erster karolingischer König Pippin der Kleine das Reich zur neuen Macht führten. Die Blütezeit des Frankenreiches beginnt mit der Ablösung der Merowinger durch die Karolinger und ist bestimmt durch die überraschende Krönung Karls des Großen zum "Carolus Augustus, dem großen und friedenbringenden Kaiser der Römer" am 25. Dezember 800 im Petersdom zu Rom.

 

Met

Aus einer indogermanischen Sprachwurzel abgeleitet, "medhu" = gegorenes Getränk. Altgermanisch "médu", bedeutet Honigwein. Die für die Gärung notwendige Hefe war spätestens zusammen mit dem Getreide bekannt geworden.

 

Metropolit

Bischof, der die Aufsicht über eine Kirchenprovinz hat. Erzbischof in der westlichen Kirche, in der östlichen ranghöher, unterstand aber dem Patriarchen.

 

Monophysitismus

Christliche Lehre, nach der Christus nur eine göttliche Natur besitz. Nach dem Konzil von Chalkedon 451, das die beiden Naturen Christi streng voneinander trennte, begannen die Abfälle der syrischen und koptischen Kirchen.

 

Moriner

Stamm südwestlich des Rheindeltas.

 

Musik

Aus dem Bronzezeitalter stammen die sog. Luren (altnord. ludr = Horn, Trompete), die bis zu zweieinhalb Meter langen Trompeten aus Bronze. Goldene und silberne kurze Hörner mit Runeninschriften fand man in den Ostsee- und in den Donauländern. Auf sie gingen wohl die im MA gebräuchlichen Olifante zurück, reich geschnitzte Hörner aus Elfenbein. Flöten finden sich in der germanischen Frühgeschichte nicht, aber Klappern und Rasseln. Die Kithara war das viersaitige Instrument des fahrenden Sängers im 5. - 7. Jh.  Streichinstrumente kannte man vor dem 9. Jh. nicht.

 

 

 

Zurück

 

Copyright©2001-2003byKerstinAmmermann