Bobath

Die Methode wurde entwickelt von Berty Bobath, Krankengymnastin und Ihrem Mann Dr. Karel Bobath, Neurologe. Sie führen zusammen ein Kinderneurologisches Behandlungszentrum in London, England.
Das Bobath-Behandlungskonzept findet Anwendung bei Kindern, die aufgrund einer frühen Hirnerkrankung bewegungsgestört sind (Spastiker, Athetotiker, u.a.m).
Das Ziel der Behandlung ist, dass das Kind normale Bewegungsabläufe erspürt und auszuführen lernt (sensomotorisches Training).
Die durch die Schädigung vorhandenen abnormalen Haltungs- und Bewegungsmuster müssen gehemmt werden, damit sich willkürliche, koordinierte Bewegungen anbahnen können.
Die Schulung der Kopf und Rumpfkontrolle, Gleichgewichtsreaktionen und Gewichtsübertragungen von einer auf die andere Körperseite, die Körperrotation stehen u. a im Vordergrund der Behandlung. Als Leitfaden dienen die normalen Entwicklungsstufen des Säuglings und Kleinkinds.

Die Eltern werden in der Handhabung angeleitet, d.h., die Haltung, die Lagerung des Kindes und die Beschäftigung mit dem Kind werden so gestaltet, dass pathologische (gestörte) Bewegungen zugunsten einer normalen Bewegungsanbahnung gehemmt werden. Für die Motivation und Mitarbeit des Kindes sind kleine Erfolgserlebnisse, optische, akustische und taktile Stimulationen (Tapping, Druck und Zug) wichtig. Ein Behandlungsbeginn wird möglichst frühzeitig angestrebt, um die Hirnfunktionen während der Reifung in den ersten Lebensmonaten günstig zu beeinflussen.

Die Behandlung nach Bobath wird auch in der Erwachsenentherapie angewandt, bei allen Bewegungsstörungen, die durch Hirnschädigung hervorgerufen werden (Halbseitenlähmung, Hirnverletzungen, Hirntumoren, u.a.).