Umbau BMW R65
...eine unendliche
Geschichte...
Mai 2002
Technische Daten:
Baujahr 11.89, 27 PS, 18186 km
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Nachdem ich von einem Auktionshaus
ein Behördenfahrzeug der Polizei, BMW R65, 18186 km ( in
12 Jahren ??? ) für 2000 erstanden habe, bin ich angefangen,
das Motorrad abzurüsten. Hierbei habe ich sämtliche
Kabel der Sprechfunkeinrichtung mit Heckkasten bzw. Topcase für
die Steuergeräte, die dazu gehörigen Halter, Sturzbügel
hinten, Zylindersturzbügel und die typischen BMW Koffer samt
Halter entfernt.
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Nachdem die hier sichtlichen Teile
entfernt wurden, mußte ich auch noch die Kupplung erneuern.
Dieses war aber nicht so schwierig und war schnell erledigt.
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Es sah alles ein wenig chaotisch aus.
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Und bei dieser Ansicht kam mir die
Idee, das ich hier einen zukünftigen Naked Bike bauen würde.
Aber mein Motorrad mußte noch zum TÜV. Also baute ich
einige alte Teile wieder an und brachte es hinter mir. Zudem wurden
auch noch einige Reparaturen fällig, da das Motorrad von
der Polizei als Teilelager benutzt wurde. Die Lichtmaschine war
defekt und der Regler ist garnicht vorhanden gewesen. Sämtliche
Ölwechsel wurden noch durchgeführt. Jetzt konnte ich
erstmal durch den Sommer fahren.
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Da ich über zehn Jahre mit dem
Motorrad fahren ausgesetzt habe, war ich froh, das ich endlich
wieder was unter dem A.... hatte. Zudem ist es ein billiges Motorrad,
was den Steuern und Versicherung angeht.
Endlich Herbst 2002
Es geht los, hier starte ich mit den
ersten Umbaumaßnahmen.
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Zuerst sind die Polizeiteile, die ich
im Frühjahr wieder montiert hatte, entfernt worden. Der Heckkotflügel
wurde gegen einen Selbstbau- Kotflügel ausgetauscht. Nachdem
ich hinten nicht weiter machen konnte, habe ich das neue LSL Superbikelenker
( Ausführung L 01 ) montiert. Ein Teilegutachten liegt bei
und muß vom TÜV abgesegnet werden. Wie im dem Bericht
vom LSL im Teilegutachten beschrieben wurde, muß ich mir
noch eine neue Bremsleitung besorgen, da die Originalleitung entweder
zu lang ioder zu kurz ist.Bei mir wae sie zu lang. Siehe Bild
10. Nach einiger Suche ist mir die Stahlflexleitung von Lucas
ins Auge gefallen. Der Umbau vorne macht jetzt schon optisch was
her. Nur beim Montieren der Brems- und Gasgriff hatte ich einige
Schwierigkeiten und wurde prompt bestraft. ...und rate daher zur
Vorsicht.
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Denn beim Auseinanderbiegen der Klemmung
am Gehäuse brach ich ein Stück ab. Na ja, was will man
vom Guß verlangen. Mußte eine neue her und schwups
sind 50 in den Mülleimer gewandert.
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Die bestellte Stahlflexleitung von
Lucas ist im Austausch der originalen Bremsleitung ersetzt worden.
Eine ABE liegt bei. Eine kleine Änderung mußte ich
noch durchführen. Siehe Bild 14. Hier mußte ich die
Bremsanschlüsse ein wenig nach oben legen, da die Lucas Bremsleitung
zu kurz war. Es wurde ein Stück Blech (Pfeil) mit zwei Bohrungen
dazwischen gesetzt.
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Das Rahmenheck habe ich um ca. 55 mm
verkürzt. Auf dem Bild 15 ist ein Versuch, wie es später
ausgesehen könnte und das 16. Bild zeigt, das das Rahmenheck
bis auf Höhe der Schalldämpfer gekürzt wurde.
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Das Rahmenheck ein wenig nach oben
gezogen. Schließlich sind dann diverse Halter für das
Rücklicht, Blinkleuchten und Nummernschild angeschweißt
worden.
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Auf die Bilder 20 und 21 ist zu sehen,
das alles angebaut ist und auf Funktion überprüft wurde.
Nun werde ich ein Heckbürzel entwickeln und bauen.
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Nach einigen Überlegungen bin
ich angefangen, mit Kreppband eine Verbindung zwischen Sitz und
der Rüchleuchte herzustellen. Diese Verbindungen habe ich
mit Pappe verstärkt und mit der Schere in Form geschnitten.
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Und so sieht es beklebt aus. Es hat
sich nicht gelohnt. Nun werde ich es mit einer Art Maschendraht
versuchen. Irgendwie muß es ja möglich sein, einen
kleinen Bürzel zu bauen.
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Ein wenig später habe ich mir
aus Maschendraht ( Bild 27 ) ein Heckbürzel zurecht gebogen.
Meine Finger waren ein wenig blutig, aber endlich ist es was geworden.
Nun mußte ich mir Glasfibermatten zurechtschneiden und mit
Polyester-Harz verarbeiten. Ich habe dabei zwei Lagen aufgebracht
und anschließend ist es verspachtelt worden ( Bild 28 ).
Nach einigen Tagen spachteln und schleifen konnte ich mein Bürzel
lackieren und anbauen ( Bild 29 und 30 ). Der
TÜV hat mein Umbau anstandslos abgenommen und in den Papieren
eingetragen.
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Ich habe mir auch noch die Mühe
gemacht, die zuvor abmontierte Steckdose ( Bild 31 ), BMW Teile
Nr.: 61 13 1 239 376 wieder zu montieren und zwar aus dem Grunde,
damit der Batteriezustand über ein Ladegerät erhalten
bleibt. Das Ladegerät kann über Winter angeschlossen
bleiben, da der Ladestrom des Geräts mit zunehmendem Ladezustand
der Battrie auf den reinen Frischhaltestrom von ca. 5 mA abnimmt.
Auf Bild 33 ist das BMW Batterie-Ladegerät zu erkennen. Artikel-Nr.:
71 60 2 319 057. Ob dieser noch erhältlich ist, ist mir nicht
bekannt. Ich habe es für 10 im Internet erstanden.
Technische Daten: Travo nach VDE 0551, Eingangsspannung: 230 V-
50 Hz, Ladespannung 13.8 V und der Ladestrom liegt bei max. 230
mA. Die Polarität beim Anschluss der Bordsteckdose ist zu
beachten, das der + Pol am Mittenkontakt anliegt. Alles komplett
ist es auch im Zubehörmarkt erhältlich und kostet ca.
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Wichtig: Der Säurezustand
sollte regelmäßig kontrolliert werden.
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Das ist mein Motorrad 2003. Vom Optik
her hat sich schon viel getan, oder??? Einige Änderungen
sind noch zu machen. ...abwarten!
Fortsetzung
Im Winter 2003 bin ich an den Auspuff
rangegangen. Die originale Anlage fand ich zu langweilig und auch
zu BMW betont. Hier habe ich den Vorschalldämpfer und die
beiden Nachschalldämpfer entfernt.
Nach langem suchen im Internet ist
mir die Firma Zach im Süden
Deutschlands aufgefallen, die V2A-Abgasführungen 2 in 1 und
auch V2A-Schalldämpfer, mit oder ohne TÜV, herstellt.
Hier habe ich mir eine für die BMW R 80 GS Abgasführung
mit kleinen Abweichungen bestellt. Diese wurde auch binnen 2 Tagen
ausgeliefert. Nach versuchter Anprobe musste ich feststellen,
dass diese nicht so passte. Die Abgasführung musste noch
einmal abgeändert werden und nach telefonischer Rücksprache
mit der Firma Zach habe ich die beiden Schalldämpfer und
den Vorschalldämpfer als Vorlage mit zurückgeschickt.
Einige Tage später ist die Abgasführung geändert
zurückgekommen.
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Wegen der Abgasführung musste
der Hauptständer mit Aufnahme weichen und wurde prompt abgetrennt.
Die originalen Schalldämpferhalterungen sind auch entfernt
worden. Für den Seitenständer habe ich noch einen Anschlag
(Bild 37) angebaut, welche mit V2A Schlauchschellen befestigt
wurden.
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Ich habe mir einen Winkel für
den Bremslichtschalter gebaut und mit zwei Schrauben befestigt.
Die Schrauben sind mit Loctite Schraubensicherung gesichert worden.
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Als Schalldämpfer hatte ich mir
den Exorzisten in Chrom von Louis bestellt. Dieser ist aber ohne
TÜV. Angebaut, festgeschraubt und
Endlich, nun kann ich mein Motorrad
starten. Obwohl die BMW zwei Monate gestanden hat, meldete sie
sich gleich zu Wort,
aber mit einem Ton, Wahnsinn, ich
habe meiner R 65 eine neuen Stimme verliehen. Schön dumpf
und tief, fast wie eine Ducati. Noch was, durch den jetzigen Umbau,
hat mein Motorrad ca. 5 kg weniger zu schleppen. Ich denke, alles
was hier abgebaut wurde, ist wohl um die 25 kg. Da kannste nicht
meckern, oder?
Im laufe der Zeit musste ich des Öfteren
die Edelstahl Popnieten erneuern, weil das Endstück mit den
5 Auslässe einfach zu lang ist und sich durch die Vibrationen
lösten. Später habe ich das Endsück bzw. die 5
Auslässe um 70 mm gekürzt. Bild 40. Ich denke, nun habe
ich es in den Griff.
Im Sommer habe ich die Vergaser durch
größere Hauptdüsen (110) auf die Anlage abgestimmt.
.. und was sagt der TÜV? Nun, ich muss meinen speziellen
Prüfer mal anrufen und fragen, wann er Zeit hat. Wenn die
Anlage nicht zu laut ist, ist eben alles möglich.
Ach ja, ein Bild fehlt noch.
Bitte.
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Fortsetzung Teil 2/2006
Es ist mal wieder Zeit, ein wenig zu
basteln. Anfangs hatte ich vor, mir eine K 75 bzw. K 100 Alurad
mit einer 150er Reifen auf meine R 65 zu bauen. Hierbei wollte
ich die Einarmschwinge selber so umarbeiten, dass es passt. Aber
diese Angelegenheit hätte viel Ärger mit dem TÜV
bedeutet und habe es schließlich sein lassen.
Aber eine 130er Pelle ist möglich.
Vom Werk aus sind ja 120/90-18 vorgesehen.
Hierzu musste ich mir einen Distanzring anfertigen. Die Radbolzen
können weiter verwendet werden, da sie eh lang genug sind.
Die Reifen würden ohne Distanzring an die Schwinge schleifen.
Schleifspur siehe Foto 42.
42.
Hier muss zwischen Reifen und Schwinge
1 mm Spiel sein (Kardanantrieb).
Auf ein 2 mm dickes Blech habe ich mit einem Zirkel zwei Kreise
mit einem Durchmesser von 51 mm und 85 mm markiert und solange
bearbeitet (bohren, flexen und feilen), bis ich einen Ring hatte.
Den Ring habe ich zwischendurch immer wieder am Hinterrad in der
Bremstrommel ausprobiert, bis ich es aufschieben konnte. Siehe
Fotos.
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44.
Vorher hatte ich mir noch eine Papierschablone
zurechtgeschnitten, damit ich die Bohrungen der Radschrauben platzieren
kann. Die Schablone habe ich auf den Ring gelegt und mittig mit
einen Körner markiert. Anschließend sind die Bohrungen
in mehren Schritten bis auf 14 mm aufgebohrt worden.
Der Ring wird einfach zwischen Rad und Antrieb gelegt. Rad angesetzt,
Radschrauben rein und mit 105 Nm festschrauben.
Tipp:
Es sollte des Öfteren mal geprüft werden, ob der Reifen
an die Schwinge schleift. Der bei mir montierter Reifen ist 135
mm breit und es musste ein wenig nachgebessert werden.
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Knapp, aber es passt und der TÜV
war auch zufrieden. Ich finde, es sieht nach ein bisschen mehr
aus.
Nachtrag
Im Monat März 2004 und 2006 war
es soweit, ich habe meinen speziellen Sachverständigen besucht.
Da mein Motorrad noch vor 1990 zugelassen wurde, konnte ich auch
noch ganz andere Stand- und Fahrgeräusche in dB (A) eintragen
lassen. Zu Hause hatte ich den Schalldämpfer richtig leise
gemacht. Nach dem ersten Anlassen wurde ich aufgefordert, den
ganzen Gerümpel aus dem Schalldämpfer rausholen und
dann könnten wir noch einmal messen. Gesagt und getan, alles
raus und nun musste ich meinen Motorrad auf 3000 Upm laufen lassen.
Das Standgeräusch war OK und anschließend sind die
Fahrgeräusche festgestellt worden. Diese sind auch in Ordnung.
Alle weiteren Eintragungen siehe die beiden unteren Auszüge
aus dem neuen Zulassungsbescheinigung Teil 1 der EU.
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Copyright © 2002/06 by Friedhelm
Eberlei