Die Grundregeln der Erziehung
Frühestens mit 6 Monaten sollte die Ausbildung eines Deutschen Schäferhundes beginnen. Wir empfehlen dazu
einen Erziehungskurs des SV. Hier stehen Ihnen erfahrene Trainer zur Verfügung, die Ihnen individuell
zur Hand gehen. Außerdem bekommt Ihr Hund Kontakt zu gleichaltrigen Tieren. Anfängern raten wir dringend, auch
die weitere Ausbildung auf dem Übungsplatz einer der vielen Ortsgruppen des SV unter erfahrener Anleitung zu
üben!
Weniger empfehlenswert ist die Ausbildung in vielen kommerziellen Hundeschulen, die oft eine Grundvoraussetzung jeder sinnvollen Hundeerziehung außer acht lassen: Ihr Hund lernt zwar bestimmte Übungen auf spezielle Kommandos hin auszuführen, aber Sie lernen nicht, wie Sie sich ihm verständlich zu machen haben!
Zur Ausbildung gehört als Einstieg die Leinenführigkeit . Der Leinenruck ersetzt die Strafhandlung, die im Hunderudel über das Schütteln am Nackenfell erfolgt. Nie darf die Leine ständig im Zug gehalten werden! Der Hund lernt dabei, an der lockeren, zugfreien Leine zu gehen.
Für alle Erziehungsmaßnahmen gilt der Grundsatz, dass der Hund lernen muss, sich ein- und unterzuordnen. Erwecken Sie bei ihm nie die Hoffnung, selbst Meuteführer zu werden. Neben den Hörzeichen werden zusätzlich eindeutige Sichtzeichen gegeben, die dem Hund begreiflich machen, was man von ihm will.
Bereits der Welpe wird durch Niederdrücken der Kruppe und durch gleichzeitiges Hochziehen am Halsband, verbunden mit dem Hörzeichen "Sitz" an das Hinsetzen gewöhnt. Streicheln über die Rückenpartie und loben "so ist's brav" unterstützen das richtigen Verhalten. Wenn der Hund die Grundstellung "Sitz" gut beherrscht, kann diese Übung auch aus der Bewegung heraus trainiert werden.
Kaum eine Übung hat für den praktischen Alltag einen höheren Stellenwert als die Platzübung, wenn man einmal von der Leinenführigkeit absieht. Bereits den Welpen kann man ganz nebenbei an das Hörzeichen "Platz" gewöhnen, indem man es immer dann anwendet, wenn er sich hinlegt. Später muss der Hund lernen, dass er sich auf das Hörzeichen "Platz" an der Stelle, wo er sich gerade befindet, hinlegt. Diese Übungen erfordern zunächst viel Geduld und Selbstbeherrschung, aber auch eine Portion Konsequenz und Durchsetzungsvermögen.
Viele Hundehalter mühen sich bei ihren Spaziergängen oft vergeblich, den einmal von der Leine befreiten Vierbeiner wieder unter Kontrolle zu bringen. Ist er endlich an der Leine, wird er für sein Fehlverhalten ausgeschimpft und dadurch ein Kardinalfehler der Hundeerziehung begangen! Ihr Hund wird die Strafe nämlich nicht auf sein Herumstreunen beziehen, sondern auf das unmittelbar vor der Strafe ausgeführte, und das war letztendlich doch das Zurückkommen. "Ablegen in Verbindung mit Herankommen " heißt dieser Übungsteil in den Prüfungsordnungen und er hat zentralen Stellenwert für die Erziehung und Ausbildung.
Copyright © Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V., Augsburg