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September 12

Oktober 2012

Wander- und Kulturfahrt am 6. Oktober 21012 in den Hümmling  

    Pünktlich um 09:45 Uhr stand der GERDES-Bus vor der Turahalle, um die Wandergruppe zur Hümmlingstour zu bringen. Es hatten sich zwar 25 Teilnehmer angemeldet, aber nur 19 waren erschienen, da Unwägbarkeiten und Unwissenheit das Erscheinen aller gemeldeten Wanderfreunde verhindert hatten. Das Wetter mag auch noch eine Rolle gespielt haben, schließlich regnete es an den Tagen zuvor und auch am Wandertag.

So fuhr der halb volle Bus mit 19 Wanderfreunden über die B401 am Küstenkanal entlang zur ersten Station, der Begräbnisstätte des KZ Esterwegen. Es regnete noch stark als man zu einem kurzen Besuch den Bus verließ und zur Gedenktafel der Begräbnisstätte spazierte. Während der Busfahrt zum Ausgangspunkt hatte der Wanderführer erste Erläuterungen und Hinweise zur Begräbnisstätte und zu den 15 Emslandlagern. Danach fuhr man zur neu eingerichteten Gedenkstätte im ehemaligen Bundeswehrlager Esterwegen und zum Kloster Esterwegen. Hier waren 75 Minuten zum Besuch von Gedenkstätte mit Ausstellung und Außengelände eingeplant; jeder sollte sich selbst ein eigenes Bild und eigene Eindrücke von diesem traurigen Kapitel deutscher und emsländischer Geschichte machen. Alle waren beeindruckt von der nüchternen, sachlichen Darstellung und der eindrucksvollen Landschaftsgestaltung, welche die Spuren des früheren Lagers in einer modernen Formensprache unter Einsatz von Materialien und Natur kenntlich macht; beeindruckend wie auch der sich im Norden anschließende Moorerlebnispfad einbezogen ist.

Einige statteten auch dem – vier Jahre zuvor eingerichteten - Kloster einen Besuch ab und ließen sich von einer Schwester einweisen.

Mit Besteigen des Busses wurde der Himmel allmählich blau, die Regenwolken verzogen sich und ließen die Sonne zu einem wunderbaren Wandertag aufgehen. Der Bus brachte die Wanderer nach Börger, wo man die 12,5 km lange Wanderung auf dem „Hümmlinger Pilgerweg“ über Werpeloh nach Sögel unter die Wanderschuhe nahm. Der Weg war teilweise nass und die Pfützen standen noch, das tat aber der Freude keinen Abbruch, denn es wurde ein wunderbarer Wandertag auf größtenteils schönen Wald- und Wiesenwegen. Wo der Mais abgeerntet war, konnte man die Schönheit des hügeligen Hümmling erkennen. Die Bäume waren noch grün und an einigen Stellen war sogar noch die verblühte Heide zu sehen. Man begegnete bis Sögel keinem Wanderer; dies ist auch kein Wunder, denn es gibt –außer dem Pilgerweg- keine ausgewiesenen Wanderwege; und selbst dieser war teilweise irritierend gekennzeichnet.

Bei Werpeloh erreichte man auf 73 m Höhe mit dem „Windberg“ die höchste Erhebung der Wanderstrecke. Hier war auch ein Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Nun ging es in die Dorfmitte von Werpeloh, wo man eigentlich dem „Tabkenhaus“ einen Besuch abstatten wollte; leider bog der Pilgerweg zu früh ab; dafür fuhr der Bus bei der Heimfahrt daran vorbei. In Werpeloh war gut die Hälfte der Wegstrecke erreicht und man wanderte zügig weiter durch das Waldgebiet des „Glockenschlag“, ein Stück dem Friesenweg folgend, in Richtung Sögel. Am Ortseingang verkürzte der Wanderführer die Strecke, um direkt über eine der 8 Alleen das Jagdschloss des Fürstbischof Clemens-August von Köln zu erreichen; hier stand der Bus bereits, um die Wanderer nach kurzem Rundgang über die 250 Jahre alte Schlossanlage zum Endpunkt der Wandertour, der „Hüvener Mühle“, zu bringen.

Dort traf man um 16:30 Uhr ein und beendete mit einem Mühlenrundgang über die einzige in Europa noch erhaltene kombinierte Wind- und Wassermühle die Wandertour. Die Kaffeekannen standen auf den Tischen und die leckeren Torten warteten auf den Verzehr durch die hungrigen Wanderer, die unterwegs nur eine kurze Versorgungspause eingelegt hatten und zügig durchgewandert waren. Zur großen Freude traf man hier auf zwei frühere, langjährige Wanderfreunde, die mit der Wandergruppe zur Kaffee-Einkehr angefahren waren.

Um 17:30 Uhr fuhr der Bus in der Abendsonne am Küstenkanal entlang wieder zurück nach Oldenburg, wo man gegen 19:00 Uhr eintraf. Dies war die gelungene Auftaktveranstaltung zum 10-jährigen Bestehen der tura76-Wandergruppe.

Bericht:       Peter Lederle
Bild:      Manfred Mertineit