Urlaub in Griechenland

 hoed sabine

 

 

Einmal im Jahr muessen wir nach Griechenland. Ist es der Zauber der Antike mit seinen Mythen oder der blaue Himmel, das Meer, die Menschen, was uns so magisch anzieht?

 

 

 

ATHEN, wir wuerdigen deine Geschichte mit ihren Gottheiten und Tempeln. Wir lernen von deinen Philosophen. Darum wird zuerst die Akropolis besucht und in den vielen Museen Athens der Vergangenheit unsere Aufmerksamtkeit gewidmet. Uns zieht es durch die Gassen der Altstadt, zum Syntagma-und Omoniaplatz, dem Regierungspalast, wo die Evzonen unbeweglich stehen-  aber manchmal mit einem Auge zwinkernd, ihre Wache halten.

Fzone 

Mit unserem gemieteten Auto fahren nach PIRAEUS und betrachten die Schiffe, die so nah am Kai verankert sind, dass man meint, sie staenden auf der Strasse. Jeden Sonntag ist dort ein gigantischer Flohmarkt einschliesslich gut ausgebildeter Taschendiebe! Er beginnt an der Endstation Piraeus und nimmt kein Ende. Fast alle Waren gibt es dort fuer ein bis zwei Euro zu erwerben und wir erinnern uns der Worte Sokrates,  der vergnueglich mit der Hand den langen Bart herabstreichend meinte: “Wie viele Dinge gibt es doch auf unserer bunten Welt, die ich nicht brauche!” Aber drei Souflaki fuer einen Euro haette er bestimmt auch gekauft und wie wir - mit Genuss gegessen. Dann geht es ueber den Heugel von Piraeus zum TURKOLIMANO (ehem.tuerkischer Hafen) vorbei an den Fischtavernen. Auf dem grossen Restaurantschiff des Segelclubs gesellen wir uns zu all den jungen Griechen, die ihre Zeit mit Drinks und Handycall totschlagen. 

visitza 

 

 


Jetzt geht es ins PELION – DAS LAND DER KENTAUREN – beginnend von Volos durch Agria, hoch nach Paliokastro –hier bei “Alexandra” ein leckeres Grillrestaurant, kehren wir ein. Weiter geht es ueber Ag. Georgios, Pinakates, Vizitsa, Milies wieder abwaerts nach Kala Nera, Afissos, vor Argalasti nehmen wir die Abbiegung nach Siki vorbei an dem Kloster Timios Prodomos, zurueck nach Argalasti, Paou, Horto, Milina nach Trikeri, Agia Kiriaki, zurueck ueber Platania, zu den Straenden
von Katigiorgis, Paltsi, Podistika, Milopotamos, Tsangarada, Agios Ioannis, Zagora, Chania, Makrinitsa, Portaria, Volos.

alexandra     landkaart 

   

 

Olivenbaeume, Laubwaelder, Nadelbaeume und unzaehlige Quellen, Gaerten von der Natur gestaltet mit allen Kraeutern, die schon "Chiron" der  Kentaurenkoenig als Heilmittel nutzte. Die Bezeichnung fuer unsere heutigen "Chirurgen" stammt von dem sagenhaften "Chiron" dem Kentaurenkoenig. Durch dessen Sagen ist den Pelioten Wissen ueber die Kraeuterkunde gegeben und viele Soehne des Pelion liessen sich als Aerzte, Apotheker und Lehrer ausbilden.

Jetzt schauen wir die Gaerten voller Oleander, Hibiskus, Hortensien, Geranien, Rosen und…..das MEER -  O THALASSA - ! Die Aegaeis zur Linken-wild, der Pagasitische Golf zur Rechten-mild,  mit Straenden aus Sand, Kiesel, Stein und Felsen. Und diese schoenen Pelionhaeuser. Jedes Jahr nehmen unsere Gedanken ein neues in Besitz in dem wir so gerne leben wuerden. Wir werden in diese Haeuser gewunken zu einem Mokka oder Glika (in Zucker und Honig gekochte Fruechte), die mit einem Glas frischem Quellwasser serviert k o e s t l i c h schmecken. Alle Erzaehlungen beginnen mit: Woher kommst Du Fremder? Was bist Du? Wohin gehtst DU,? Hast Du Kinder ? Und wenn du auch noch zwei Kinder hast, moeglichst einen Jungen und ein Maedchen, ein grosses Haus mit Blumen und Hunde und Katzen; die aber nicht hinein duerfen, gehoerst du von diesem Moment an zum absoluten Freundeskreis deines Gastgebers. Auf den Tischen, Schraenken und Waenden sind die Fotos aller Familiengehoerigen, ueber die wir eingehend informiert werden. Zum Abschied werden ausgiebig “Kuesschen” verteilt und im naechsten Jahr muessen wir ganz bestimmt wieder vorbeikommen. Ach, war das wieder schoen. Fazit: Wir alle haben die gleichen Omas und Opas mit ihren Skurrillen, die gleichen Kinder mit Handys in der Hand und im grosszuegigen Umgang unseres Geldes sehr ausgepraegt. Voll getankt mit diesen Erkenntnissen, von Salzwasser durchspuelt, vom Granatapfel gegessen, von der Sonne geschmort, werden wir daheim ein Jahr davon zehren.

 

Aber schnell muessen wir noch mit unserem  Auto zu unserem Freund Stergios. Er hat eine Villa im Ort BELIAN hinter Argalasti mit Blick und kurzem Weg zum Meer. Ein riesengrosser Garten mit Skulpturen, Palmen, Oliven-, Feigenbaeumen, Vogelvolieren und Blumen lassen uns traeumen, wir seien im Paradies. Wir koennen uns ein wunderschoenes Appartement (ganz guenstig) mit Blick nach vorne, nach rechts oder links aussuchen - immer mit Blick “O Thalassa”, mit dem Berg der “Schlafenden Frau”, die den ganzen Golf von Volos umrahmt – und das seit ewigen Zeiten. Am Strand sind manchmal ein paar Griechen, die irgendwo versteckt in den Olivenhainen ein Haus besitzen. Aber der Frieden, die Ruhe und besinnliche Einsamkeit ist hier zu Hause. Vielleicht werden wir auf diesem Landsitz einmal fuer ein paar Wochen malen oder schreiben -  sollte die Muse uns kuessen. Aber bitte mehr mich, als meinen Mann!!!  Ich naehme ihn gerne wieder mit nach Deutschland!

 

kerk 

 

 


KIRCHEN UND KLOESTER bewahren unsere christlichen Traditionen. Schon unzaehlige Male waren wir bei den METEORA-KLOESTERN – die zwischen Himmel und Erde schwebenden - !

Wir sehen aus der thessalischen Tiefebene dunkelgraue, 300 m hohe Sandsteinsaeulen gen Himmel ragen, die aus den Ablagerungen eines Flussdeltas oder Binnenmeeres vor Hunterten von Millionen Jahren entstanden. Auf diesen Sandsteinsaeulen erkennen wir streichholzgrosse Umrisse. Diese sind aus der Naehe betrachtet maechtige Klosteranlagen. Das erste von einstmals 24 Kloestern, das „Megalo Meteoron“,  entstand 1372. Stein fuer Stein, Ziegel fuer Ziegel, Brett fuer Brett mussten mit Hilfe von Korb, Seilwinde und Strickleiter auf die steilen Felsen hinaufgeschafft werden. Erst 1920 legte man die ersten in die Felsen gehauenen Treppen und Bruecken an. Wir koennen auch grosse Loecher – Einsiedeleien – in den Kalksandsteinfelsen sehen. Dort zogen sich schon seit dem 9. Jahrhundert Eremiten zurueck.

Heute lebt eine belesene, lebendige Moenchsschar in den Kloestern. Auf den Felsen wachsen sogar Baeume. Kleine Gaerten sind angelegt, in denen zwei Katzen faulenzten und in dem Moment von einem Moench innig gestreichelt wurden, als wir das gleiche vorhatten. Kam da ein kleiner Besitzanspruch zum Vorschein? Wahrscheinlich der Einzige und daher liebevoll behuetete.  Neben anderen Raeumlichkeiten beeindruck uns immer wieder die Totenkammer von „Megalo Meteoron“, in der die Schaedel der verstorbenen Moenche nebeneinander in Regalen aufgebahrt liegen.

Inzwischen sind durch ein koenigliches Dekret zwei Frauenkloester erlaubt. Besonders informativ und korrekt gehalten – wie eben die weiblichen Wesen sind.

Wir verlassen Meteora mit der Freude im Herzen, dass der Glaube und die Huldigung an „Gott“ so viele Ausdrucksformen und Orte fuer uns Menschen geschaffen hat  - die Zeiten mit ihren Ueberlieferungen vergehen ohne zu sterben – zeitlos. Toll!

 

 

Jetzt besuchen wir die zahlreichen Kloester, Kirchen und Kapellchen des PELION. Das erweiterte Frauenkloster PAMMEGISTI TAXI ARCHES dessen Kuppeln weit ueber das Peliongebirge ragen, liegt oberhalb von dem Ort Paliokastro; in VIZITSA die kleinste Kapelle des Pelion fuer nur einen Betenden; wunderschoen das Kloster TIMIOS PRODOMOS bei Siki, weiter zum Schulungskloster PAOU bei Argalasti und mit dem Boot nach PALIO TRIKERI, mit seinem wehrhaften Kloster oder war es immer nur eine getarnte Festung, da es in Kriegszeiten den Trikerioten als Zufluchtsstaette diente und nie von Moenchen bewohnt wurde.   

Sollte ein griechisches Muetterchen des " Xenos" Reisegefaehrtin sein, kuendigt sich bei ihr jeder christliche Bau mit einer raschen Bekreuzigung an und es wird wirklich kein Kloster, Kirche, Kapelle, Ikonenkaestchen ausgelassen - so  hatten wir schon oft eine wahre "Kreuzfahrt"  durch das Pelion.
Auch waehrend den sonntaeglichen Gottesdiensten wird sich in der Liturgie bei der Nennung von GOTT sofort unbegrenzt bekreuzigt. Dies ist eine Stress-Situation, die wir selten in den Griff bekommen, da unsere Aufmerksamkeit mehr den wundervollen Choralgesaengen gehoert. Ach „Xenos“, du sollst nicht traeumen, sondern Gott "wach" huldigen!

Fuer uns ist das Pelion ein einziges Gotteshaus,  in paradiesischen Naturgaerten gelegen. So sagen die Griechen durch die Bauten ihrer  Kirchen und Kloester Gott fuer das Leben dort  „DANKE“!

Der Abschiedsgruss an uns:

Jasso, kalo taxidi, kalo chaemona !

 

huis nieuwbouw chorto 

 

Vielleicht treffen wir den einen oder anderen Leser einmal im Pelion. Gerne beraten wir Euch, um das Geheimnis des Pelion zu spueren und warum es uns immer wieder dorthin zieht.ah

 

 

SABINE UND PETER