Der Ort Rhede kann auf eine lange, traditionsreiche Geschichte zurückschauen. Er wurde erstmals im Jahre 829 urkundlich erwähnt. Rhede, ursprünglich ein alter Schifferort, liegt unmittelbar am Flußlauf der Ems. Da sich hier, links der Ems, außerdem alte Heerwege kreuzten, blieb Rhede natürlich nicht vor Kriegen und Feldzügen verschont. Durch das alljährlichen Hochwasser wurde die Verbindung zum rechtsemsischen Raum regelmäßig unterbrochen. Erst der Bau der Flutbrücke und die Schließung der Winterdeiche schuf eine sichere, ganzjährig befahrbare Verbindung. Die Gebietsreform der 70er Jahre machte Rhede zur Einheitsgemeinde mit den Ortsteilen Borsum, Brual, Neurhede und Rhede. Zur Freizeitgestaltung bieten sich mittlerweile vielfältige Möglichkeiten. Besonders interessant ist für uns hier die Geschichte des Schützenvereins.

Im 19. Jahrhundert wurden im Emsland viele Schützenvereine gegründet. Die Schützengesellschaften haben ihren Ursprung in den früheren Bürgerwehren deren Aufgabe darin bestand den Ort vor fremden Soldatenheeren und Räubern zu schützen. Im Laufe der Zeit fielen dies Aufgaben weg. Heute sieht der Schützenverein seine Hauptaufgabe in der Traditions- und Brauchtumspflege, sowie in der Ausübung des Schießsports.
Durch die Wirren zweier Weltkriege sind wertvolle Unterlagen aus der Gründerzeit unseres Vereins verloren gegangen. So läßt sich die Geschichte unseres Vereins überwiegend aus den Erzählungen älterer Mitglieder nachzeichnen.
Zur Zeit nachweislich erstmals urkundlich erwähnt wurde der Schützenverein Rhede im Jahre 1884. Der Höhepunkt in jedem Jahr war und ist das Schützenfest. Die ersten Schützenfeste feierte man im Freien, hinter der "alten Kirche", da es noch keinen festen Schützenplatz gab. Einige Jahre später feierte man das Schützenfest an der alten Ems. Um 1913 wurde das Schützenfest schon umfangreicher. Bei der Verpachtung ging es nicht mehr nur um Wirtschaft und Bäckerei. Hinzu kam ein Karussel, ein Hau den Lukas, und ein Fischstand. Für das Königschießen mußte der Schießstand, der Kugelfang, die Vogelflinte, die Anzeigetafel und der Schießstand hergerichtet werden. In den folgenden Jahren fand das Schützenfest bei der Hinrichsen Mühle statt.
Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Vereinsarbeit wieder aufgenommen. Am 20.07.1919 fand wieder ein Volksfest in der Scheune von Johann Lampen statt. Ein Volksfest wie es damals war ist es bis heute geblieben. Im Jahre 1927 konnte, nachdem zwischenzeitlich im Sudfelde gefeiert wurde, das Schützenfest in der neuerrichteten Gemeindehalle gefeiert werden.
Nachdem die Schützenfeste während des 2.Weltkriegs verboten waren und im Jahre 1948 von den Alliierten allgemein wieder freigegeben wurden, beschloß man ab 1949 wieder regelmäßig ein Schützenfest zu feiern.Im Jahre 1953 erfolgte die Überlegung das Schützenkomitee in einen Schützenverein umzuwandeln. Die Gründerversammlung des Schützenvereins fand am 21.Oktober 1953 in der Gaststätte Prangen statt. Wegen der unzureichenden Verhältnisse im Schießstand wurde im Jahr 1955 ein neuer moderner Schießstand beim Kindergarten gebaut. Bis zur Neugestaltung des Sportgeländes im Kold´n Hauk im Jahre 1977 wurde das Schützenfest am Hubertusweg in unmittelbarer Nähe zum Schießstand gefeiert. Die Errichtung der Sportanlage und des neuen Schützenhauses gilt als Meilensten in der Geschichte unseres Vereins.
Bis zum heutigen Tag wird hier am Pfingstwochenende das Schützenfest gefeiert. Mehrere Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen führten dazu, daß wir heute eine der modernsten Schießsportanlagen im nordeutschen Raum besitzen.

wir bedanken uns für die tatkräftige Unterstützung bei der Aufarbeitung unserer Vereinsgeschichte bei unserem Schützenbruder Albert Vinke