Von Wilhelmshaven-Mariensiel geht es per Fahrrad nach Dangast, immer am Deich entlang.

Auf dieser Strecke sind sieben aus Stein gehauene Skulpturen aufgestellt.


Der Skulpturen-Weg am Deich:

Der Skulpturen-Weg am Deich:

 

Sieben Skulpturen zum Thema

„Die sieben Tage der Schöpfung“

am westlichen Jadebusen.

Sieben Seh-Zeichen

auf sieben See-Meilen

zwischen Mariensiel und Dangast.

 

Sieben Künstler aus der Region Weser-Ems und der Lausitz haben zur EXPO 2000 im Rahmen eines Bildhauersymposiums am Deich zwischen Mariensiel und Dangast Themen der Schöpfungsgeschichte fantasievoll umgesetzt.

 

Der erste Schöpfungstag:

Licht und Finsternis, Tag und Nacht

Mariensiel; Bentheimer Sandstein 280 cm * 120 cm

Nicolei Deppe

„Der Tag als sich nach oben verjüngende Lichtsäule mit gotischer Spitze, den Rest des Steins leicht überragend, an die längste Ecke des Blockes positioniert. Die Nacht bricht sich in Gestalt eines Kubus diagonal gegenüber aus dem Block bahn. Die konstruktive Form des Kubus als Nacht, die in ihrer Größe nicht sichtbar, nur in der Vorstellung des Menschen existent ist. Der unbehauene Rest des Blocks steht für den chaotischen Urzustand, aus dem Tag und Nacht entstanden sind.“ Nicolei Deppe

 

Der zweite Schöpfungstag:

Die Feste - Der Himmel

Cäciliengroden/Nord; Bentheimer Sandstein 280 cm * 130 cm * 150 cm

Adrian Jähne

„Gedanklich sehe ich das so: Der Schöpfer hat die Feste errichtet über der Erde, damit das Chaos distanziert bleibt und die Sterne an der Feste angebracht werden können. Jetzt hat er Zutritt auf die Erde - durch die Feste. Ich habe Säulen unter die Feste gestellt, weil wir nun die Feste unterstützen müssen.“ Adrian Jähne

 

Der dritte Schöpfungstag:

Erde und Meer - Die Pflanzen

Cäciliengroden/Süd; Bentheimer Sandstein 280 cm * 100 cm * 100 cm

Thorsten Schütt

„Tropfen haben für mich eine starke symbolische Funktion: Sie stellen den kleinsten für uns mit bloßem Auge sichtbaren Teil des Wassers dar - alles Leben kommt aus dem Wasser. Zwei Tropfen seien noch bemerkt: Der der „Quelle“ gegenüber liegende Tropfen stellt die Opposition, das anders Denkende dar. Der Tropfen auf der Spitze der Skulptur ist deren „Wächter““. Thorsten Schütt

 

Der vierte Schöpfungstag:

Die Lichter - Sonne, Mond und Sterne

Idagroden; Bentheimer Sandstein 258 cm * 258 cm * 45 cm

Jo und Jutta Klose

„Als Ergänzung zur geometrischen Symbolsprache sind im unteren Bereich der Skulptur mehrere Zahlen auf der hellen und dunklen Fläche integriert: Links, die 1 als Metapher für ein Jahr, die Dauer eines Umlaufs der Erde um die Sonne; die 52 für die Wochen eines Jahres und die 365 für die Tage des Jahres. In der rechten Wand sieht die Allegorie der Zahlen in der 4 - die vier Mondphasen, in der 7 - das Zeitintervall mit dem nahezu siebentägigen Abstand der Mondphasen, und in der 12 - ein durch den Umlauf des Mondes um die Erde definiertes Zeitintervall; zwölf synodische Monate bilden das Mondjahr.

Der vierte Schöpfungstag spielt auch eine wichtige Rolle in der landfernen Seefahrt. Die geographische Position der Skulptur ist darum auf der Rückseite der Wand im Stein festgehalten.“ Jo Klose (Anmerkung von GJM: 53° 27’ 53“ N; 008° 03’ 46“ E)

 

Der fünfte Schöpfungstag:

Die Tiere im Wasser und in der Luft

Petersgroden; Bentheimer Sandstein

Ivo Gohsmann

„Jeder Schöpfungsakt besteht in der Genesis aus zwei Teilen, die untrennbar verbunden sind. Gott sprach - und es ward. Und da sich diese Zweiteilung bis zum 7. Tag immer wiederholt, scheint sie von einiger Bedeutung zu sein. Ich beziehe mich in meiner Formgebung auf die Bedingungen der Element Luft und Wasser. Beide Wesensarten schweben in ihrem Element. Und ihre Bewegungen formen sich an den Elementen. Die Skulptur ist also angelegt als ein Gefüge aus Assoziationen, die Rückschlüsse und Spiegelungen auf den Anfang möglich machen.“ Ivo Gohsmann

 

 

Der sechste Schöpfungstag:

Tiere des Feldes - Der Mensch

Petershörn; Bentheimer Sandstein 400 cm * 120 cm * 60 cm

Norbert Pierdzig

„Da mein Werk ja im Grunde den Anfang allen Anfangs darstellt (Menschheit und Tiere des Feldes), habe ich alles Getier symbolhaft als Samenzellen in überdimensionaler Größe als Relief auf den Block übertragen. (Originalwiedergabe von mikroskopischen Aufnahmen!)

Zwei Samenzellen von Landtieren und eine vom Menschen, alle drei haben den gleichen Ursprung, doch ihre Wege trennen sich nach einer Weile und gehen in verschiedenen Richtungen ihrer Zukunft entgegen. Die Schöpfung der Menschheit stelle ich als Embryo dar, der sich im unteren Bereich des Blockes als Basis einfügt. Die Abbildung des Embryos eignet sich besonders gut als symbolhafte Darstellung für ein „unbeschriebenes Blatt“, dessen Entwicklung noch jegliche Richtung zulässt. Der Betrachter kann sich nun selbst die Frage stellen, was aus diesem „unbeschriebenen Blatt“ der Schöpfung geworden ist!“ Norbert Pierdzig

 

 

Der siebte Schöpfungstag:

Die Ruhe - Der Sabbat

Dangast; Schwedischer Granit Säule: 320cm * 65 cm * 40 cm

Fußplatte: 200 cm * 270 cm * 10 cm

Schrifttext: Erhaben

Eckart Grenzer

„Da Gott ruhte, tobte das Meer auch am VII. Tag.

Die Person, die mit den göttlich großen Fuß- und Handabdrücken gekennzeichnet ist, ist nicht vorhanden. Sie wird sich zur Ruhe begeben haben. Ob es gelingt, die bedrohliche Neigung der Säule ohne Unterstützung der imaginären Person vor dem Umstürzen zu hindern, ist fraglich.

Das Meer hat keinen Ruhetag und ist mit seinen Sturmfluten eine ständige Bedrohung, die durch die Deiche eingedämmt wird, wenn sich der Mensch darauf ausruht, auch am siebten Tag.“ Eckart Grenzer

 

Initiator und Moderator des Projektes: Frank Klimmeck, Pfarrer
Zusammengestellt und gekürzt von Gerhard J. Morgenbesser


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