Segelfliegen: einige Begriffe aus der
Segelfliegerei
Liebe Segelfluginteressentin, lieber
Segelfluginteressent, wir wollen Ihnen einen Einblick in unseren
Sport und unseren Verein geben und Sie einladen, sich unseren Flugbetrieb
einmal anzusehen und einen Gaststart zu unternehmen.
Der LSV G. Groenhoff
e.V. Stade bietet Ihnen hierzu die Möglichkeit während der Saison an
jedem Wochenende. Die folgenden Abschnitte geben Ihnen Erklärungen zu
einigen Stichworten. Segelfliegen ein Sport, der selbstverständlich Frauen
und Männer gleichermaßen begeistert .
Vorsicht Flugplatz! Unser Flugplatz steht
den Mitgliedern der Motor- und Segelflugsparte zur Verfügung. Wenn Sie uns
besuchen wollen, dann sprechen Sie uns an und fragen Sie nach dem Weg zum
Segelflugstart. Bitte achten Sie auf startende und landende Flugzeuge und
laufen Sie bitte nicht quer über den Platz! Jeder Flieger sagt Ihnen gerne
den Weg.
Der Startplatz Am Startplatz finden Sie den Fluglehrer,
alle Piloten und natürlich auch die Flugschüler.
Hier gibt Ihnen jeder gerne Auskunft über das Segelfliegen.
Die Winde
Hier
sitzt der Windenfahrer während des Flugbetriebs. Die Winde hat einen sehr starken Motor,
der die Seiltrommeln dreht. Es befinden sich ca. 1.400 m Stahlseil auf
jeder Trommel. Der Moppel (Seilrückholwagen) zieht die Seile bis zum Start
(gut 1.200 m). Dort wird das Seil am Flugzeug eingeklinkt. Der
Windenfahrer erhält seine Anweisung zum Start per Telefon. Mit ca. 90 -
120 km/h zieht er dann das Segelflugzeug in den Himmel. Fragen Sie am
Start, ob Ihnen jemand die Winde zeigen kann. Aber Achtung, gehen Sie
nicht allein dorthin! Achten Sie auf das gelbe Blinklicht auf dem
Dach der Winde, das immer während des Schleppbetriebs blinkt. Gefährden
Sie sich nicht selbst und auch nicht andere.
Der Fluglehrer unterrichtet unsere
Flugschüler auf dem Schulungsdoppelsitzer und beaufsichtigt die Schüler,
die alleine im Luftraum am Flugplatz fliegen. Sein Dienst beginnt morgens
um 9 Uhr und endet erst abends, wenn alle Flugzeuge wieder in der Halle
sind. Der LSV G. Groenhoff Stade hat zehn ehrenamtliche Fluglehrer, alle
mit sehr viel Erfahrung.
Die Flugschüler sind erkennbar, wie
übrigens die meisten Segelflieger an einer weißen Mütze, die vor der Sonne
schützt. Typischerweise sind sie am Startwagen, wenn sie nicht gerade
fliegen oder ein Flugzeug schieben. Regelmäßig fahren sie auch mit dem
Moppel, um die Seile zu holen.
Die Freizeit- oder Leistungspiloten sind
meist nicht am Start anwesend da sie sicherlich fliegen, es sei denn,
dass bei schönem Wetter gerade kein Flugzeug zur Verfügung steht.
Dann fährt man Winde, hilft den anderen bei allerlei Arbeiten oder trinkt
Kaffee.
Lustflüge finden bei schönen Wetter im
Platzbereich statt. Dieser erstreckt sich kleinräumig in der näheren
Umgebung bis großräumig - je nach Wind und Thermik
Leistungsflug bedeutet Überlandflug zu
bestimmten Zielen die der Pilot fotografieren muss. Die Kunst dabei ist,
das Wetter genau einzuschätzen und wieder nach Hause zu kommen. Dabei
werden große Strecken zurückgelegt, etwa zwischen 100 km und 650 km. Diese
werden dann ausgewertet und weitergemeldet, um am Jahresende den besten
Segelflieger zu ehren. .
Die Außenlandung auf einem Acker oder
einem anderem Flugplatz ist kein Problem. Jeder Pilot eines Segelflugzeugs
lernt das. Eine Rückholmannschaft fährt mit dem Anhänger los, um ihn
abzuholen. Dazu wird das Segelflugzeug auseinandergebaut und in den
Anhänger geladen.
Die Basis, die Thermik und das
Steigen sind die drei wichtigsten Begriffe beim Segelfliegen. Warme
Luft steigt vom Boden auf und führt Feuchtigkeit mit sich, das ist die
Thermik. Die Feuchtigkeit kondensiert in einer bestimmten Höhe
temperaturbedingt und bildet Cumuluswolken. Deren Unterseite ist die
Basis. Je höher die Temperaturdifferenzen am Boden und in der Luft sind,
desto höher kann die Warmluft steigen und um so stärker ist das
Steigen.
Die Flugsaison dauert ca. von Ende März bis
Oktober. Fliegen ist ein Schönwettersport und am besten im Frühjahr und
Frühsommer bei blauen Himmel mit leichter Cumulusbewölkung und einer
Basishöhe von mehr als 2.000 m zu betreiben. Starten und Landen kann man
aber auch immer dann üben, wenn es nicht regnet und der Wind nicht allzu
stark ist. Wenn möglich, fliegen wir jedes Wochenende und an Feiertagen.
Die Ausbildung zum Segelflugpiloten
unterteilt sich in Theorie und Praxis und kann schon im Alter von vierzehn
Jahren begonnen werden.. Ziel ist der Luftfahrerschein PPL-C, kurz
,,Schein" genannt. Die Prüfung wird bei der Bezirksregierung
abgelegt.
Kurzer Abriss der Ausbildung
Praktische Ausbildung
ca. 60 Flüge mit Fluglehrer auf dem
Doppelsitzer erster Alleinflug Umschulung auf
Übungseinsitzer längere Übungsflüge
Theoretische Ausbildung
60 Doppelstunden in den Fächern (im
Winter) Technik
Aerodynamik Meteorologie Navigation Luftrecht Verhalten in
besonderen Fällen.
Dazu kommt die Ausbildung für das
Flugfunkzeugnis
Ist der Flugschüler im Besitz von ausreichenden
Kenntnissen und Erfahrung, kann er die theoretische und die praktische
Prüfung ablegen und einen 50 km Überlandflug absolvieren.
Wie lange dauert die Ausbildung? Wer früh
im Jahr anfängt kann in 2-3 Jahren seinen Schein machen. Der
Theorieunterricht findet von November bis März jeweils Dienstagsabend
statt, die Flugsaison hängt vom Wetter ab. Sie beginnt Ende März und kann
im Oktober noch andauern.
Welche Verpflichtungen geht man
ein? Segelfliegen ist Mannschaftssport. Damit ein Pilot fliegen
kann, ist er auf die Unterstützung und die Kameradschaft der anderen
Mitglieder angewiesen. Damit wir alle preiswert und viel fliegen können,
zahlen wir Beiträge, leisten Baustunden und verrichten einige Dienste. Die
Wartung der Flugzeuge, der Geräte, usw. wird im Winter
durchgeführt
Die Segelflieger bei der Arbeit
Segelfliegen ist zeitaufwendig, aber man wird durch
schöne Stunden in der Luft entschädigt.
Segelfliegen und Gesundheit sind "zwei
wichtige Dinge". Jeder aktive Pilot muss vor Beginn der Ausbildung und
dann spätestens alle zwei Jahre einen Gesundheitscheck, eine
Flugtauglickeitsuntersuchung beim Fliegerarzt durchführen. Dieses Medical
benötigt der Verein als Ausbildungsbetrieb zur Vorlage bei der
Luftfahrtbehörde. Dort ist jeder Schüler gemeldet.
Wie hoffen Ihnen einen kleinen Einblick in das
Fliegerleben gegeben zu haben und hoffen, dass wir Sie bald auf dem
Flugplatz Stade-Süd begrüßen können
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