Susanne Ritscher, geb. Loewenthal 1886-1975

  • 30.01.1886 wird Susanne in Neuilly sur Seine (bei Paris) als fünfte und jüngste Tochter von Clara Loewenthal geb. Löwenthal und Wolf – Wilhelm Loewenthal geboren. Sie scheint von allen Loewenthal-Schwestern die psychisch Stabilste gewesen zu sein.

  • bis ca. 1902 Besuch der Höheren Schule

  • 1902/03 gemeinsame Italienreise mit ihrer ältesten Schwester Käthe; viele Strecken legen die Beiden zu Fuß zurück.

  • 1904 –1914 Studium an der Münchner Kunstakademie, Besuch von Malkursen und Beginn des Aufbaus einer eigenen beruflichen Existenz als Malerin.

  • 1912 Erwerb eines Fischerhauses in Vitte auf der Ostsee-Insel Hiddensee mit dem ersten durch den Verkauf ihrer Bilder verdienten Geld; von nun an bis Ende der dreißiger Jahre lebt sie während der Sommermonate bzw. Ferien auf Hiddensee. In der ersten Zeit entstehen dort auch Bilder der Insel- und Meereslandschaft.

  • 1914 bei Kriegsbeginn als Krankenschwester tätig;

  • 1915 Heirat mit dem Kapitän Alfred Ritscher; ihr Sohn Dietrich wird 1916 geboren, Tochter Ingeborg geb. 1918; seit der Familiengründung nur noch sehr eingeschränkte und später keine künstlerische Tätigkeit mehr.

  • 1927 – 1944 wohnhaft in Schöneiche.

  • 1934 lässt sich Alfred Ritscher scheiden, da er sonst berufliche Nachteile wegen der Ehe mit einer Jüdin zu erwarten hätte.

  • Januar 1944 täuscht sie einen Suizid vor, um der drohenden Deportation und Ermordung als Jüdin zu entgehen; sie wird von der Stuttgarter Familie Donndorf in deren Haus auf der Schwäbischen Alb (Gauingen bei Zwiefalten) versteckt. Ende 1944 taucht sie in München unter, wird noch im Februar 1945 verhaftet, aber im April aus dem Lager Hasenbergl befreit.

  • 1945 – 1975 lebt sie mit ihrer Tochter Ingeborg und später auch deren Mann Karl-Heinz Leuchs zunächst in München später in Hadorf zusammen. Vor allem auf dessen Betreiben hin beginnt sie ab ca. 1950 wieder zu malen. Es entstehen viele Alterswerke, vor allem auf Reisen nach Österreich, Italien, Griechenland, Jugoslawien und Porzellanmalerei. Sie malt auch auf ihrem letzten Alterssitz, einem Bauernhaus in Hadorf bei Starnberg die dortige Landschaft.

  • 1975 stirbt Susanne Ritscher als einzige der fünf Loewenthal – Schwestern eines natürlichen Todes nach einem glücklichen und zufriedenen Leben im Alter.

Werkauswahl

Hiddensee 1

Hiddensee 2

Hiddensee 3

Hiddensee 4

Hiddensee 5