B

 

Baiern (Baioaren, Baiovaren, Baiwaren, Bajuwaren)

Das Altbairische ist offenbar mit dem Alemannischen und Langobardischen verwandt, weshalb man sie zu den Elbgermanen zählt. Zum ersten Mal wird der Name 565 genannt. Wenig später spielte Baiern seine erste politische Rolle zwischen den beiden Großmächten Westrom und Byzanz, als sich die Langobarden in Italien festsetzten und ihr König Alboin starb.

 

Barbaren

Das Wort stammt aus dem Griechischen und meinte ursprünglich alle nicht griechischen Völker. Von den Römern wurde es dann für alle Völker benutzt, die nicht römisch- griechisch gebildet waren, nicht zum Imperium gehörten. 

 

Bastarnen (Bastarner, Peukiner)

Noch vor den Kimbern und Teutonen brachen die Bastarnen, ein verschollener germanischer Volksstamm, der in Nordostdeutschland oder an der oberen Weichsel gesessen haben muss, nach Süden auf. Um 230 v. Chr. begann der Zug, um 200 v. Chr. erreichte er die Küsten des Schwarzen Meeres. Offenbar wurden die Bastarnen, vielleicht identisch mit den Peukinern, während der Völkerwanderung von den Goten vertrieben. Sie wichen nach Thrakien (nördl. Balkan) aus. In den Quellen taucht der Name seit dem 4. Jh. nicht mehr auf.

 

Bataver

Germanischer Stamm, der an der Rheinmündung wohnte und seit dem Ende des 1. Jh. v. Chr. unter römischem Schutz stand. Die Bataver standen stets auf der Seite der Römer, wenn man vom Bataveraufstand absieht. Tacitus berichtet über sie, sie seien im Rheindelta sesshaft und in der germanischen Kunst der Kriegführung ausgezeichnet geschult gewesen. Vor allem schätzten die Römer ihre Reiterei, die besonders tüchtig im Schwimmen war und, ohne Waffen und Rosse abzugeben, in geschlossenen Schwadronen den Rhein zu durchschwimmen pflegte.

 

Bauto

Der Franke war Befehlshaber der Reiterei unter Kaiser Gratian (357- 383). Er hatte einmal das Konsulat, galt als tapfer und unbestechlich und wurde Schwiegervater des Kaisers Arcadius, der seine Tochter Eudoxia zur Frau nahm. Mit Merobaudes, Arbogast und Richomer gehörte er zu den großen vier fränkischen Heermeistern des spätrömischen Reiches.

 

Belgen

Eine keltische Stammesgruppe, die zu Caesars Zeiten im Nordwesten Galliens. bis zum Rhein siedelte und von Caesar besonders hervorgehoben wurde, da z.B. die Remer, einer dieser Stämme, germanischer Herkunft sei. 

 

Berserker

Der Berserker (altnordisch beri = Bär, serkr = Gewand) ist der Bärenhäuter, der in Bärenfelle gehüllte Krieger, analog dem Wolfshäuter, dem "ulfhetnar".

 

Blauzahn (Blaatand), Harald

Siehe Harald Blauzahn

 

Blutsbrüderschaft

Auch Rasengang genannt. Stellte im frühen MA die höchste Form rechtlicher Bindung zwischen zwei Menschen dar. Blutmagie, d.h. die Überzeugung, dass im Blut besondere Kräfte wirksam werden, ist bei allen Naturvölkern verbreitet gewesen. Die Zeremonie stellte einen rechtlichen Zustand her, als sei die Brüderschaft durch Geburt entstanden.

 

Boier (Bojer)

Keltischer Stamm, der seit dem 4. Jh. v. Chr. in der Emilia saß. Anfang des 2. Jh. v. Chr. wurden die Boier von den Römern unterworfen. Ein Teil zog nach Böhmen, wo möglicherweise schon vorher Boier saßen. Um 60 v. Chr. wanderten die Boier aus Böhmen nach Pannonien, nach Noricum und Gallien ab. Der Rest der dortigen Bevölkerung vermischte sich mit Dakern und Markomannen.

 

Brakteat

Scheibenförmiger Anhänger aus dünnem Metall, ähnlich einer Münze.

 

Brennus

Anführer der keltischen Boier (Bojer), die um 400 v. Chr. in Italien einfielen.

 

Broch

Kreisrunder, turmähnlicher Typ von Gebäuden aus Trockenmauern, den man in Nord- und Westschottland sowie auf den schottischen Inseln findet. Er entwickelte sich in der Mitte des 1. Jh. v. Chr., doch die meisten Brochs scheinen aus der Zeit um den Anfang der christlichen Epoche zu stammen.

 

Bronzezeit

Zeitalter, in dem Bronze (Legierung aus Kupfer und Zinn) das wichtigste Material zur Herstellung von Werkzeugen und Waffen war. Die Daten für den Beginn und das Ende der Bronzezeit variieren je nach Gegend, doch für Europa gilt im allgemeinen - von etwa 2000 bis 700 v. Chr.

 

Brukterer (Bructerer, Nachfolgestamm: Bructuarier)

Berühmteste Gestalt aus dem Stamm der Brukterer ist die Seherin Veleda, die beim Bataveraufstand die Vernichtung der römischen Legionen weissagte. Sie hauste, wie es in den Quellen heißt, in einem Rundturm und verkehrte mit der Außenwelt nur über einen ihrer Verwandte. Zusammen mit Civilis leitete sie den Aufstand der Bataver und wurde, als der Aufstand zusammenbrach, wohl gefangengenommen. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Auch über die Stammesgeschichte der Brukterer, die wahrscheinlich zwischen mittlerer Ems und oberer Lippe saßen, ist wenig überliefert. Sie unterwarfen sich im Jahre 4 den Römern, die das Kastell Aliso errichteten, um sie zu überwachen. Sie blieben aber unruhig und von den Römern gefürchtet. Wahrscheinlich spielten sie in der Varusschlacht eine entscheidende Rolle. Germanicus musste 15 ihr Gebiet verwüsten, um seinen Aufmarsch gegen Arminius zu sichern und das Schlachtfeld im Teutoburger Wald betreten zu können.

 

Burgunder

Aus Skandinavien stammender, ostgermanischer Stamm, der über das Mündungsgebiet von Oder und Weichsel nach Mitteleuropa wanderte und im 4. Jh. um Worms sesshaft wurde. Nach Vertreibung durch die Hunnen 433 zwischen Genfer See und Lyon angesiedelt, später von Franken integriert.

 

Burh

Jede angelsächsische Befestigung. Normalerweise aber Ausdruck für die befestigten Siedlungen die König Alfred und seine Nachfolger als Bollwerke gegen die Dänen errichteten.

 

Byzantinisches Reich

Östliche Hälfte des Römischen Reiches (Ostrom), die von Byzanz (später Konstantinopel, heute Istanbul) aus regiert wurde.

 

 

Zurück

 

Copyright©2001-2003byKerstinAmmermann