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Hacksilber

Fragmente von Schmuckstücken und Barren, die einen großen Teil vieler Silberhorte der Wikinger ausmachten. Das Silber wurde absichtlich zerkleinert, um als Zahlungsmittel genau abgewogen werden zu können.

 

Häresie

Theologische Auffassung, die im Gegensatz zur orthodoxen/ katholischen Lehre steht. 

 

Haithabu

Siedlung, die vermutlich von friesischen Kaufleuten gegründet wurde, und zwar an der Schlei (Schleswig). 804 als Sliesthorn und um 850 als Sliaswieh bezeugt. Im 10. Jh. wurde dort für den Wikinger Erik einer von vier erhaltenen Runensteinen, der Erikstein, gesetzt. Haithabu umfasste 24 ha und muss in seiner Blütezeit um 1000 etwa 800- 1000 Einwohner gehabt haben, die eine Durchschnittsgröße von nur 1,65 m aufwiesen und im allgemeinen zwischen 30- 40 Jahren an Tuberkulose starben. Der Handelsplatz hatte damals weltweite Bedeutung und sah Kaufleute aus Dänemark und Friesland, England und Norwegen, Schweden, den slawischen Ländern, dem Rheinland und Norddeutschland. Die Stadt ging aus einem Wyk hervor. Ursprünglich hatte der König von Dänemark die kleine dänisch- sächsische Grenzsielung mit einem Wall umgeben, dem ältesten Danewerkwall. Dann war Haithabu schwedisch. 934 eroberte König Heinrich I., der erste Sachse auf dem deutschen Königsthron, Haithabu. Das Ende kam, als König Harald der Harte von Norwegen den Handelplatz überfiel und einäscherte. Der Rest fiel um 1066 den Slawen zum Opfer.

 

Harald Blauzahn (Blaatand)

König von Dänemark (940- 980), halb "Germane" und halb Christ. Konnte Norwegen erobern und trat in hohem Alter zum Christentum über. "Germanisch" war seine Rechtsauffassung....seine des Ehebruchs verdächtigte Gattin starb den Moortod. In seinen letzten Lebensjahren verlor Harald Blauzahn Norwegen an König Hakon (Haakon) von Schweden, der sich als geschickterer Lehnsmann des sächsischen Kaisers Otto des Großen erweis. Dieser Kaiser war Pate von Blauzahns Sohn Sven Gabelbart....als der Alte nicht weichen wollte, rebellierte Sven gegen ihn, trieb ihn in eine Schlacht, besiegte und vertrieb ihn.

 

Hasdingen 

Siehe Asdingen

 

Hasuarier

Ein um die Zeitwende an der Hase, einem rechten Nebenfluss der Ems, wohnender Stamm. Wurde von den Chauken vertreiben. Wahrscheinlich sind sie mit den Chasuariern identisch.

 

Helgö

1950 entdeckte man auf der größten Insel im Mälarsee, dass dort, bei Ekerö, ein Handelsplatz des ersten Jahrtausends gelegen haben muss. Man fand vor allem aus dem 5. und 6. Jh. Material aus Werkstätten, Importwaren, keltische Bronzen und römische Spielsteine, Münzen, usw.... Offenbar versorgten die Händler die Königsgeschlechter von Vendel und Uppsala, die Svear- Könige, mit Luxuswaren. Im 11. Jh. wurde Helgö durch Birka abgelöst und schließlich vergessen.

 

Herminonen (Hermionen, Ermionen, Irminonen)

Römische Namensform eines germanischen Stammes, der nach Tacitus "in der Mitte des Landes" wohnte und auf Hermnas, einen Sohn des Mannus, zurück ging.

 

Hermunduren

Hermunduren wohnten um die Zeitwende offenbar beiderseits der Elbe. Als Tiberius an die Elbe vordrang, wichen sie auf das rechte Elbufer aus und taten sich mit den Semnonen zusammen. Über ihre Herkunft ist man verschiedener Meinung, aber scheinbar stießen sie im 1. Jh. nach Nordböhmen vor und schlossen sich dem Bund der Markomannen unter Marbod an. Später rückten sie wohl an die Stelle der abziehenden Sweben, in Süddeutschland, während die Thüringer ihnen nachrückten. Dann verschwindet ihr Name aus der Geschichte. Für all diese Stämme war die Bildung des Stammesbundes der Alemannen um 200 n. Chr. entscheidend, in dem sie wohl aufgingen.

 

Heruler

Ursprünglich in Südschweden sesshafter Stamm. Brach um etwa 250, vermutlich aus Halland in Südschweden, auf. Tauchte 267 am Schwarzen Meer auf.

 

Heuneburg

Siehe Oppidum

 

Hnefatafl

Altnordischer Name eines Brettspieles, das während der Wikingerzeit in ganz Skandinavien gespielt wurde. Die Regeln wurden leider nicht überliefert. Es war ein Strategiespiel für zwei Spieler.

 

Hünengrab

Großsteingräber, wie sie in der Jungsteinzeit entstanden. Z. T. auch große Hügelgräber, wie sie von Bronze- bis La Téne- Zeit errichtet wurden. Im Norden gab es solche Hügelgräber noch zur Wikingerzeit.

 

Hunnen

Die erste große Völkerwanderung, von der berichtet wurde, war das Vordringen der Nomaden- und Reitervölker der Skythen aus den Steppen Südrusslands. Ihre Heimat war Turkestan. Zwischen 750 und 700 v. Chr. drangen die Skythen ins Uralgebiet ein, zerstörten die dortige kimmerische Kultur. Über den Kaukasus stießen sie nach Persien vor, verwüsteten Kleinasien bis nach Syrien und wurden erst von dem Perserkönig Darius I. (521- 4848 v. Chr.) in einem großen Geldzug in ihrer Heimat angegriffen (514- 512 v. Chr.). Sie zogen sich zurück und Darius Angriff ging ins Leere, worauf er abzog. Damit blieb Südrussland für 200 Jahre Heimat der Skythen. Weiter östlich gab es Stämme ähnlicher Lebensweise, aber turkmongolischer Abstammung, die bei den Chinesen Hsiung- nu hießen. Die Römer nannten sie hunni. In der zweiten Hälfte des 3. Jh. schlossen sich die Hunnen zu einem Steppenreich zusammen, gaben sich eine politische Ordnung. Raubzüge gegen Dörfer und Karawanen gehörten zu ihrem Alltag. China zitterte vor den Barbaren. Erst dem Kaiser Lao- shang (174- 161 v. Chr.) gelang es, den Gegner endgültig zu besiegen und zum Abzug nach Westen zu bewegen. Im 3. und 4. Jh. n. Chr. drangen Teile der von den Chinesen besiegten Hunnen in den Kaukasusraum ein, wo sie 370 die Alanen unterwarfen und in weiterem Vorstoß die Ostgoten im Schwarzmeergebiet (375/76) von sich abhängig machten. So entwickelte sich unter Attila zwischen Kaspischem Meer und Balkan ein großes hunnisches Reich.

 

 

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