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Ganggrab

Kategorie megalithischer Gräber. Bei diesem Typ führt ein separater Eingang in die Grabkammer. Meistens sind sie von runden Grabhügeln bedeckt.

 

Gauten

Die Gauten, schwedisch Gotar, waren ein germanischer Stamm im heutigen Gotland (Schweden). Sie wurden wohl im 10. Jh. von den Svear unterworfen.

 

Geisel

Geiseln wurden gegeben, um das Misstrauen bei Friedens- oder Bündnisschlüssen zu zerstreuen, die Glaubwürdigkeit zu unterstreichen. Eigene Töchter und Söhne wurden demjenigen gegeben, dem man am meisten misstraute, um den Willen zu untermauern.

 

Gepiden

Im 3. Jh. stießen die Gepiden im Weichselknie mit den Burgundern zusammen. Sie erkämpften sich den Durchzug, konnten so nach Süden vorstoßen und erreichten das nördliche Siebenbürgen. Als 375 die Hunnen in den südosteuropäischen Raum einbrachen, wichen die Westgoten bis hinter die Donau aus, die Gepiden rückten nach. Mehr und mehr entwickelte sich so aus den ursprünglich wahrscheinlich gotischen Gepiden ein selbständiges Volk. Sie gerieten dann aber unter hunnische Herrschaft und hatten ein seltsames Schicksal - ein Teil zog mit den Wandalen nach Westen und gelangte bis nach Gallien, ein anderer Teil blieb unter hunnischer Herrschaft und stellte Attila (445- 453), als Gefolgsherrn, Truppen für den Zug der Hunnen bis auf die Katalaunischen Felder. Erst nach Attilas Tod erlosch dieses Treueverhältnis und der Gepide Ardarich stellte sich an die Spitze der "germanischen Koalition". Als 471 die Ostgoten nach Süden zogen, wurden die Gepiden, die das östliche Ungarn bis zur Donau beherrschten, endgültig die Herren des Landes. Sie schlossen mit Byzanz einen Bündnisvertrag. Die Gepiden wurden dann 567 vernichtend geschlagen. Der König fiel, seine Tochter Rosamunde geriet in die Gefangenschaft. Ein Teil der Gepiden zog mit den Langobarden nach Italien ab, wo noch im 8. Jh. ihre Dörfer nachzuweisen waren. Andere Teile des Volkes blieben unter awarischer Herrschaft und sind ebenfalls bis ins 9. Jh. belegbar.

 

Germania

Die römische Provinz Germania wurde aller Wahrscheinlichkeit nach eingerichtet, als im Jahre 5 die Reichsmacht bis zur Elbe vorstieß. Auch die linksrheinischen germanischen Stämme gehörten zunächst zu diesem Gebiet, dessen religiöser und politischer Mittelpunkt vermutlich Köln, die Colonia Claudia Ara Agrippinensis, gewesen ist. Die Bevölkerung der Provinz Obergermanien war nicht rein germanisch, sonder umfasste verschiedene keltische, germanische und keltisch- germanische Gruppen. Das Gebiet der Provinz Obergermanien umfasste auf dem linken Rheinufer innerhalb von Basel einen Streifen von etwa 40 km Breite, bis zum Vinxbach, auf der rechten Rheinseite, seit der Eroberung von 74, das Dekumatenland zwischen dem Rhein, dem obergermanischen Limes und der Rauhen Alb. Ob die Helvetier und Sequaner dazugehörten oder zur Belgica, ist nicht bekannt. In dieser Germania Superior lebten Rauricer, Lingnonen, Wangionen, Sweben, Mattiaker, und vielleicht die Helvetier und Sequaner. Niedergermanien war wesentlich kleiner. Das heutige Niederrheingebiet, Teil der Niederlande und Belgiens gehörten dazu. Dann gab es noch das freie Germanien, von den Römern Germania Magna oder Germania Libera genannt. Rechtsrheinisches Gebiet, in Teilen von Arminius verteidigt, ein relativ verschwommenes geographisches Gebiet. Begrenzt wurde es, nach den Quellen, im Westen und Süden durch die Rheingrenze und die Donaulinie, im Norden recht unbestimmt durch den Ostseeraum und im Osten durch die Elbelinie, wobei man davon ausging, dass auch dahinter, als etwa im Raum zwischen Elbe, Oder und Weichsel, sowie jenseits der Ostsee in Skandinavien noch Stämme wohnten. Der südliche, heute fränkische Raum war ursprünglich im "freien Teil" dünn besiedelt und zwar überwiegend mit Kelten. So kann man als Germania im ursprünglichen Sinn den Raum nördlich der deutschen Mittelgebirgslinie, der durch das Vorrücken von Stämmen unterschiedlicher Herkunft bis zum Limes ausgedehnt wurde, bezeichnen.

 

Germania (Tacitus' Germania)

Siehe Tacitus

 

Gesellschaft

Die germanische Gesellschaft ist in den Jahrhunderten um die Zeitwende ständisch gegliedert gewesen, also eine Gruppierung nach rechtlichen Gesichtspunkten. Es gab drei Stände - den der Halbfreien, der Vollfreien und des Adels. Man gehörte zu dem Stand, in den man hineingeboren wurde. Es gab auch Ausnahmen, die aber das Prinzip der Zuordnung nach Geburt im Grunde nicht berührten. Kraft seiner Herkunft war man dem anderen Mann ebenbürtig oder eben nicht, was ursprünglich für Heirat, Besitz und Erbschaft große Bedeutung haben konnte.

 

Gilde

Zunächst eine Vereinigung von Kaufleuten mit dem Monopol auf den Handel in der jeweiligen Stadt. Später entwickelten sich als Organisationen der Handwerker die Zünfte. 

 

Gode

Altnordisch "godi, godar". Bezeichnete zunächst einen heidnischen Priester. Da die wikingerzeitlichen Priester aber auch weltliche Führer waren, war es wohl auch ein Rangtitel.

 

Götter

Siehe Mythologie

 

Grönland

Erik der Rote wurde 982 vom isländischen Altthing wegen zweimaligen Totschlags zu dreijähriger Verbannung verurteilt, die er nicht, wie üblich, in Norwegen verbrachte. Er beschloss, im Westen jenes Land zu suchen, das Gjunnbörn, der Sohn Ulf Krakes, gesehen haben wollte. Nach schwieriger Seefahrt erreichte er das Land mit 20 Männer und einigen Sklavinnen.....er nannte es "Grünland". Nach Ablauf der Verbannung fuhr er wieder zurück und gewann Siedler. 986 brachen 24 Schiffe mit ca. 500 Menschen, dazu noch Vieh, auf. 14 kamen schließlich an. Die Wikinger gründeten eine Ost- und eine Westsiedlung. Insgesamt waren es so um die 280 Höfe. Regiert wurde wie in Island, es wurden Kirchen gebaut .....Holz, Eisen, Getreide und Salz, wurden per Seeweg herangeschafft. Das 1000 christlich gewordene Island unterwarf sich 1262 freiwillig Norwegens Krone. Grönland blieb wegen der Importe von Island abhängig, dass Interesse an Grönland verblasste aber, vor allem, als es 1380 mit Norwegen an Dänemark kam. 1348 war die Westsiedlung schon von Eskimos geplündert und erobert. 1540 sah der isländische Kapitän Jan den letzten Wikinger auf Grönland, einen Toten zwischen Bootshäusern und Steinwällen. Die Wikinger scheiterten an ihrer wirtschaftlichen Abhängigkeit vom Mutterland.

 

Großes Heer

Die dänischen Heere der Jahre 865 und 871 werden von der Angelsächsischen Chronik als "groß" (micel here) beschrieben. Letzteres ließ sich schließlich in Northumbrien, Mercien und Ostanglien nieder (876- 880) - Danelag.

 

 

 

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