In größeren Netzwerken lässt man den Rechnern eine IP-Adresse von einem Server zuweisen.
Dies hat den Vorteil, dass
Der Dienst, der diese Aufgabe übernimmt, heißt "DHCP" (Dynamic Host Configuration Protocol). Die erforderlichen Einstellungen werden unter Linux in der Datei "dhcpd.conf" vorgenommen (bei der SuSE-Distribution befindet sie sich im Verzeichnis "/etc").
Bei der Installation dieses Dienstes wird eine Beispieldatei angelegt. Die für die Vergabe von IP-Adressen bedeutsamen Zeilen in ihr sind:
default-lease-time | gibt an, wie viele Sekunden ein Client seine IP-Adresse mindestens behält |
max-lease-time | gibt an, wie viele Sekunden ein Client seine IP-Adresse höchstens behält |
subnet | bezeichnet die Netzwerkadresse |
netmask | bezeichnet die Subnetzmaske |
range | gibt den Bereich an, aus dem IP-Adressen vergeben werden |
Für das Schulnetz am TGG wurden z. B. folgende Einstellungen gewählt:
Wenn DHCP bei jedem Bootvorgang gestartet werden soll, trägt man dies am einfachsten via YaST im "Runlevel Editor" ein, indem man den Dienst "dhcpd" anwählt und dann den "Aktivieren"-Button anklickt.
Ob der Dienst ordnungsgemäß läuft, kann man als root mit der Eingabe von "rcdhcpd status" überprüfen und ggf. durch die Eingabe von "rcdhcpd restart" dessen Neustart auslösen.
Wie die Beispieldatei zeigt (siehe den mit "Fixed IP addresses ..." beginnenden Abschnitt), können via DHCP Rechnern auch feste IP-Adressen zugewiesen werden.
Die entsprechenden Eintragungen sehen wie folgt aus:
Mit diesem Vierzeiler wird dem Rechner (host) mit dem Namen "pc-02-c08" und der MAC-Adresse (hardware ethernet) 50:78:41:E3:F5:05 die IP-Adresse (fixed-address) 192.168.224.102 zugewiesen.
Die MAC-Adresse ist 6 Byte groß und der Netzwerkkarte vom Hersteller gewissermaßen eingebrannt. Wichtig: Rechner identifizieren sich nicht über ihre IP-, sondern über ihre MAC-Adresse.
Welche MAC-Adresse die Netzwerkkarte eines Clients hat, kann man auf dem Server der Datei "/var/lib/dhcp/dhcpd.leases" entnehmen oder auf dem Windows XP-Client durch die Eingabe von "ipconfig /all" in der Kommandozeile ermitteln.
Damit die Windows XP-Rechner ihre IP-Adresse auch tatsächlich von einem Server beziehen, muss man auf ihnen die folgenden Einstellungen vornehmen:
Um zu überprüfen, ob die Einstellungen via DHCP korrekt übernommen wurden, ruft man die Kommandozeile auf, indem man
und gibt dann in der Kommandozeile "ipconfig /all" ein:
Die IP-Adresse des DHCP-Servers und die IP-Adresse des Clients müssen korrekt eingetragen sein.
Bei Änderungen in der Datei "dhcpd.conf" muss man die Einstellungen clientseitig neu laden; dabei kann man den Befehl "ipconfig /renew" verwenden (im folgenden Beispiel wurde das Standardgateway von 192.168.100.2 in 192.168.10.2 geändert):
URI dieser Seite: <http://www.ewetel.net/~martin.bode/ag_computernetze/dhcp.htm>, zuletzt geändert: 2004-05-19