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Februar 15

Bericht Halbtagswanderung Tura76
Verden-Sachsenhain-Verdener Dünen – Samstag, 07. März 2015


    Ein Hauch von Frühling lag in der Luft, als sich am Samstag, 7.März 2015 23 Wanderer in der Bahnhofshalle in Oldenburg trafen, um mit der Nordwestbahn nach Verden zu fahren. Die Fahrgruppen waren vorab eingeteilt und die Fahrkarten bereits an den Bushaltestellen gelöst, so dass man bereits ab Wohnung mit dem NS-Ticket losfahren konnte. Die Züge waren alle pünktlich und alle hatten jeweils Sitzplätze. In Verden stieg man in den kurz danach abfahrenden Stadtbus, der die Wandergruppe zum Start in den Ortsteil Dauelsen fuhr.
    Von der Haltestelle Eisseler Straße ging es zunächst in Richtung Storchenpflegestation – hierher gab es ein großes Hinweisschild; der Weg zum Sachsenhain war dagegen kaum beschildert. Der Wanderführer hatte das natürlich schon vor einem halben Jahr gut erkundet und die Tour vorbereitet.
   
  Nun folgte ein gut halbstündiger Rundgang auf der ehemaligen großflächigen Denkmalanlage der Nationalsozialisten. Die war vom ehemaligen Chefideologen der NSDAP, Alfred Rosenberg, als antichristliche Gedenkstätte geplant und vom Reichsarbeitsdienst im Auftrag des Reichsführer Heinrich Himmler ausgeführt worden. Um den oval geformten Sachsenhain wurde auf einer Länge von 2 km ein 6 m breiter Rundweg mit 4500 Findlingen aufgestellt, welche die Bauern der Umgebung bereitstellen mussten. Dies sollte die Gedenkstätte für die in der Umgebung vom Frankenkönig Karl (später Karl der Große) im sogenannten „Verdener Blutgericht“ 4500 hingerichteten heidnischen Sachsen darstellen. Im Süden gibt es zwei Kanzeln, die auf eine große Wiese, den sogenannten „Thingplatz“, ausgerichtet sind. Im Norden wurden alte, abgerissene niedersächsische Fachwerkhäuser wieder aufgebaut, die der SS als Schulungsstätte dienten.
    Nach dem zweiten Weltkrieg wurden hier zunächst Vertriebene untergebracht; seit 1950 wird es von der Evangelischen Jugend genutzt. Eine neu erbaute Kapelle rundet das Areal ab. Die Wandergruppe legte hier einen Versorgungsstopp ein, ehe es durch das Neubauviertel von Dauelsen in das das Landschaftsschutzgebiet der „Verdener Dünen“ und in das “Halsebachtal“ ging. 
    Die Verdener Dünen sind als Binnendünen ein Naturschutzgebiet. Sie sind Bestandteil eines ausgeprägten Dünenstreifens am Rande des Aller-Urstromtals und der Achim-Verdener Geest. Diese Form der Wanderdüne im Binnenland ist sie sehr selten vorzufinden. Die Dünen bei Verden haben sich vor rund 15.000 Jahren gebildet und sind nur von einzelnen Kiefern und Magerrasen besiedelt. Nur der Rand der Düne ist – nach Aufforstung des vormaligen, das Naturschutzgebiet umgebenden Heidegebietes – von einem Wald- und Gebüschstreifen gesäumt.
Am Ende der Wanderstrecke folgte man einem Waldlehrpfad der schließlich nach einer Bahnunterführung in den Verdener Bürgerpark mit verschiedenen Sportanlagen führte. Nach weiteren 20 Minuten erreichte die Gruppe am historischen Rathaus der Pferdestadt die schön gepflegte Innenstadt mit der Fußgängerzone, wo im Café „Erasmie“ die Kaffeetafel bestellt war. Nach ausgiebiger Rast bei gutem Kaffee und Kuchen wollte man noch den nahegelegenen Verdener Dom besichtigen, der aber leider bereits geschlossen war. So schlenderte die zufriedene Wandergruppe zum Bahnhof, wo man den durchgehenden Regionalexpress nach Emden bestieg und anschließend mit den Oldenburger Stadtbussen nach Hause fuhr.


Bild: Manfred Mertineit
Bericht:    Peter Lederle