Pommern – Das Land am Meer




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Nachdem Pommern am 02.08.1945 durch das Potsdamer Abkommen geteilt wurde, ging für viele Menschen eine wunderbare Heimat verloren. Die folgenden Seiten sollen einen kleinen Einblick in die vielseitige Geschichte und die bezaubernde Landschaft geben.



Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Geografisches

Bevölkerung

Politik

Stettin

Pommersche Küche











Geschichte

In der Jungsteinzeit bevölkerten nordische Kulturen Vorpommern und Rügen. In der Bronzezeit kamen germanische Stämme. Bis zur Völkerwanderung lebten Goten zwischen Rega und Weichselmündung, Burgunder zwischen Oder und Persante, Sueben in Vorpommern und Rugier auf Rügen. Zwischen 3. und 6. Jahrhundert wanderten sie Richtung Süden. In das dadurch entstandene Vakuum stießen slawische Völker, die Wenden. Im Laufe der Zeit vermischten sich die Wenden mit den übrig gebliebenen Germanen. Die Bevölkerung östlich der Oder wurde später „Pomoranen“, die westlich der Oder „Liutizen“ genannt.

Pommern ist über 1000 Jahre alt. Im Reich Karls des Großen (768-814) siedelten die Pomoranen („die am Meer wohnenden“) zwischen Oder und Weichsel, Ostsee und dem Land der Polanen und der Kujawianen (Grenze waren ungefähr Warthe und Netze). Wartislaw I. war der erste Vertreter des Greifengeschlechts. Zur Zeit Wartislaws I. nahmen die Pommern den christlichen Glauben an. Wartislaw dehnte das Gebiet Pommerns bis an die Müritz aus.

Vom 10. bis frühen 12. Jahrhundert befand sich Pommern unter polnischer Gewalt. Im Jahr 1181 belehnte der deutsche König Kaiser Friedrich I (Barbarossa) Herzog Bogislaw I mit Pommern, welches damit zu Deutschland gehörte. Durch die Christianisierung kamen vielerlei Deutsche ins Land. Im 14. und 15. Jahrhundert gehörten viele Pommersche Städte zur Deutschen Hanse.

1534 wurde Pommern reformiert. Im 30jährigen Krieg wurde Pommern geteilt, Vorpommern und die Odermündung gingen an Schweden, Hinterpommern ging an den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Preussen, welcher in die Geschichte als „Großer Kurfürst“ eingehen sollte. 1701 wurde sein Sohn Friedrich III als Preussischer König Friedrich I in Königsberg gekrönt. Nach und nach erweiterte er sein Reich. 1720 erwarb er von Schweden Alt-Vorpommern bis zur Peene, mit Usedom, Wollin, Stettin und Gollnow. Bei der 1. Teilung Polens (1772) kamen Westpreussen und der Netzekreis dazu.

1806 besetzen die Franzosen nach der Schlacht von Jena und Auerstädt Pommern. In den Befreiungskriegen verließen die Franzosen Pommern wieder und Vorpommern und Rügen kamen von Schweden an Preussen. 1871 wurde der Preussische König Wilhelm I deutscher Kaiser und Pommern als Teil Preussens Bestandteil des Deutschen Reiches. Folge des 1. Weltkrieges ist die Abtretung der deutschen Provinzen Posen und Westpreussen an Polen durch den Vertrag von Versailles.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Pommern im Zuge der Westverschiebung Polens geteilt, Hinterpommern ging an Polen, Vorpommern wurde Teil der DDR.

Mehr zur Schwedischen Besetzung Pommerns finden Sie hier.









Geografisches

Pommern ist reich an Seen, Flüssen und Wäldern. Seine natürliche Grenze im Norden ist die Ostsee, die Küste ist etwa 500 km lang. Die Gesamtfläche der Provinz Pommern in den Grenzen von 1939 betrug 38.500 qkm. Es gab die drei Regierungsbezirke Stettin, Köslin und die Grenzmark Posen-Westpreussen, Provinzhauptstadt war die Stadt Stettin.

Pommern gehört zum norddeutschen Tiefland. Der höchste Berg ist der Schimmritzberg (256 m). Es gibt ca. 1800 Seen mit einer Gesamtfläche von etwa 500 qkm, weiterhin gibt es Moore und Sümpfe. Außerdem hat Pommern noch sehr bekannte Inseln, wie Rügen und Usedom, oder die Halbinsel Darß.

Der größte Fluß Pommerns ist die Oder, welche Pommern in Vor- und Hinterpommern teilt. Sie entspringt in Mähren und ist 907 km lang.


















Bevölkerung

Als preußische Provinz hatte Pommern eine Gesamteinwohnerzahl von fast 2,4 Mio. Menschen. 90 % der Bevölkerung war evangelisch, 7 % Römisch-Katholisch. Heute stellt sich dies anders dar. Über die Jahrhunderte haben Menschen vieler verschiedener Kulturen Pommern bewohnt. Wie eingangs erwähnt, gab es immer wieder Völkerwanderungen und die Dagebliebenen vermischten sich mit den Dazugestoßenen. Die größte Völkerwanderung aus Pommern fand jedoch Ende des 2. Weltkrieges statt, als 1,5 Mio. Menschen aus Hinterpommern vor der anrückenden Roten Armee flohen. Die Menschen, die nicht geflohen waren, wurden später von den Polen vertrieben und Pommern wurde mit Polen besiedelt.

Pommern hat viele bedeutende Männer hervorgebracht, wie Ernst Moritz Arndt (Politiker), Theodor Billroth (Chirurg), Hans Bredow (Vater des Rundfunks), Ewald Christian von Kleist (Dichter), Otto Lilienthal (Segelflieger), Joachim Nettelbeck (Seefahrer), Albrecht Graf von Roon (Generalfeldmarschall der Preußischen Armee) und Rudolf Vierchow (Arzt), welchen in meiner Heimatstadt Bremen Straßen gewidmet sind, aber auch Caspar David Friedrich (Maler), Heinrich George (Schauspieler) sowie als bedeutende Frau Katharina II (als Katharina die Grosse Zarin von Russland).















Politik

Neben den drei Regierungsbezirken war Pommern in 31 Landkreise eingeteilt. Diese waren:


Regierungsbezirk Stettin

Anklam, Cammin, Demmin, Franzburg-Barth, Greifenhagen, Greifswald, Grimmen, Naugard, Pyritz, Rügen, Saatzig, Ueckermünde und Usedom-Wolling

Regierungsbezirk Köslin

Belgard, Bütow, Greifenberg, Kolberg-Körlin, Köslin, Lauenburg, Regenwalde,Rummelsburg, Schlawe und Stolp.

Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreussen

Arnswalde, Deutsch Krone, Dramburg, Flatow, Friedeberg, Netzekreis, Neustettin und Schlochau.


Weiterhin gab es 8 Stadtkreise:

Regierungsbezirk Stettin

Greifswald, Stargard, Stettin und Stralsund

Regierungsbezirk Köslin

Kolberg, Köslin und Stolp

Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreussen

Schneidemühl










Stettin


Stettin wurde Ende des 7. Jahrhunderts gegründet. Es hat eine sehr günstige Lage: direkt an der Oder, zwischen Mooren, Sümpfen und verzweigten Wasserarmen und einem steilen, bewaldeten Hochufer. Bereits 1124 gab es eine Burganlage. 1128 wurde die Peter -und-Paul-Kirche gegründet, es siedelten sich deutsche Kaufleute und Gewerbetreibende an. 1243 erhielt Stettin die Stadtrechte, 1272 trat es der Hanse bei. Wechselweise wurde Stettin von Dänen, Schweden und Polen beherrscht, teils war es selbstständig. 1720 fiel Stettin an Preußen und wurde ein wichtiges Militärzentrum. 1939 wurde Stettin durch die Auflösung des Kreises Randow und die Eingemeindung vieler Gemeinden mit 400.000 Einwohnern viertgrößte deutsche Stadt. 1945 besetzte die Rote Armee die Stadt. Nach der Potsdamer Konferenz wurde sie Polen zu gesprochen.












Pommersche Küche

Kartoffelsalat auf pommersche Art

Für die Marinade: 50 g Weinessig, 100 g Öl, 1 TL Salz, Pfeffer, geriebene Muskatnuss, 1 fein geriebene Zwiebel, 200ml Bruehe

Für den Salat: 800 g Kartoffeln, ½ Bund gehackte Petersilie, ½ Bund in Ringe geschnittenen Schnittlauch

Die Zutaten für die Marinade miteinander verquirlen. In der Schale gekochte, heiss gepellte, fest kochende Kartoffeln sofort in Scheiben schneiden. Die Verarbeitung sollte moeglichst schnell geschehen. Die Marinade nur leicht unter die Kartoffeln heben. Den Salat mit den zerkleinerten Kuechenkraeutern bestreuen und servieren.



















Zuletzt geändert: 20.03.2006, 21:46:47