Der Vergleich verschiedener Lösungen gestaltet sich oft schwer, gerade wenn auch weiche Kriterien wie z.B. Freundlichkeit berücksichtigt werden sollen. Durch die Nutzwertanalyse werden verschiedene Alternativen anhand für die Entscheidung wichtiger Eigenschaften direkt verglichen. Es wird ein dimensionsloser Nutzwert gebildet, in dem subjektive Präferenzen der Eigenschaften quantifiziert werden. Dadurch lässt sich der Entscheidungsprozess flexibel anpassen, ist aber dennoch nachvollziehbar und transparent. Die Einfachheit des Vorgehens ergibt sich vor allem aus der Gliederung in Teilprozesse, die insgesamt zu einer guten Übersicht über die Entscheidung führen.

Anwendungskriterien
Die Methode bringt besondere Vorteile, wenn- auch nicht-monetäre Eigenschaften berücksichtigt werden sollen.
- es eine Vielzahl an Eigenschaften zu berücksichtigen gibt.
- andere Entscheidungsgrundlagen ergänzt werden.
- schnell entschieden werden muss.
- eine Bewertung mit rein objektiven Kriterien notwendig ist, da sonst:
- subjektive Gewichtung berücksichtigt wird und
- die äußere Form über inhaltliche Mängel hinwegtäuschen kann.
Voraussetzungen
Zu einem Problem gibt es Lösungen, die in mehreren Eigenschaften bewertet werden können.Durchführung
- Bestimme die Lösungen, die berücksichtigt werden sollen.
- Lege die Eigenschaften für die Bewertung der Lösungen fest.
- Definiere die Kriterien mit denen die Eigenschaften bewertet werden sollen. Einige Kriterien haben Zielwerte, die festgelegt werden müssen:
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„Mehr ist besser“ („Weniger ist besser“)
Je mehr (weniger) desto höhere Teilnutzwert. Der Teilnutzwert 1 wir beim höchsten (kleinsten) Wert der Lösungen vergeben.
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„So genau wie möglich“
Abweichungen vom Zielwert zu beiden Seiten haben geringere Teilnutzwerte.
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„Hop oder Top“
Nur bei erreichen des Zielwertes ist der Teilnutzwert 1, sonst 0.
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„Zu wenig bringt nichts“
der Teilnutzwert ist unterhalb des Zielwerts 0, darüber erhöht sich der Teilnutzwert bis auf 1 beim höchsten Wert der Lösungen.
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„Wünsch dir was“
Werte unterhalb des Zielwertes erhalten einen Teilnutzwert von 1, darüberr wird der Teilnutzwert reduziert.
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„Kostengrenze“
Bis zum Zielwert wird die Teilnutzwert von 1 bis auf 0,5 reduziert, oberhalb des Zielwertes wird der Teilnutzwert weiter reduziert.
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„Mehr ist besser“ („Weniger ist besser“)
- Lege die Skale für die Bewertung der Kriterien fest. Es ist üblich den Zahlenbereich zwischen 0 und 1 zu wählen. Davon kann abgewichen werden wenn man z.B. Werte zwischen 0 und 100 oder auch Schulnoten festlegt.
- Lege den Gewichtungsfaktor für jedes Kriterium fest. Er gibt an, wie wichtig diese Kriterium für die Bewertung eingeschätzt wird.
- Bewerte die Lösungen bezüglich der Eigenschaften. Anhand der Kriterien jeder Eigenschaft werden die Teilnutzwerte (TNWx) definiert.
- Berechne den Nutzwerte für jede Lösung getrennt. Der Nutzwert ist die gewichtete Summe der Teilnutzwerte:
(NW = TNW1 ⋅ W1 + TNW2 ⋅ W2 + ..)
Beschreibung des Produktes
Liste der Nutzwerte je Lösungen und eine Übersicht der zugrundeliegenden Bewertungen.Methoden, die dazu passen
- NUDGE Ansatz
- Lösungsfokussierung
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