Oft
werden merkwürdige Designvorschläge vom Partner oder Kunden
vorgebracht, die vermeintlich eine bessere IT-Lösung darstellen.
Den
Kunden von einer im Applikationskontext konsistenten Idee zu
überzeugen, ist oft schwer, da er ja schon eine gute Lösung für
sich
gefunden hat. Ein Streit ist hier der falsche Weg. Daher versucht
der
NUDGE Ansatz von Colleen Jones, den Partner in eine für ihn
bessere
Richtung zu "stupsen".
Anwendungskriterien
Der Partner oder Kunde hat
eine Design-Lösung, die das Design-Konzept der Applikation nicht
unterstützt, es würde “aus dem Rahmen fallen”. Zusätzlich scheint
eine
besser Lösung, die in das Konzept der Applikation passt, nicht
schwer
zu finden zu sein.
Für die Applikation sollte eine klare Darstell- und
Interaktions-Philosophie festgelegt sein, damit die Applikation
die
Unternehmensstrategie und -ziele unterstützt (IT-Governance).
Die Methode bringt besondere Vorteile, wenn
- eine Lösung aus dem Rahmen des Produktes fällt,
- eine andere Lösung einfach zu finden ist,
- klare Designvorgaben existieren.
Die Methode kann negative Wirkungen haben, wenn
- Änderungen nicht durchgesetzt werden können,
- die Lösung sehr komplex ist.
Voraussetzungen
Der Kunde ist bereit, über seinen Vorschlag zu reden.
Durchführung
- N eed (Bedürfnis)
Bedürfnisse werden oft in Lösungen kommuniziert. Im ersten
Schritt
müssen die wirklichen Bedürfnisse des Partners oder Kunden
hinter der
Lösung herausgefunden werden. Dazu eignen sich “Warum” Fragen.
Tipp: “Ihre Lösung zeigt mir, dass wir noch
nicht alles berücksichtigt haben. Warum haben Sie…”
- U nderstand (Verstehen)
Wenn im Ersten Schritt die Bedürfnisse gefunden wurden,
sollten im
zweiten Schritt das Ziel verstanden werden, das mit der
vorgestellten
Lösung erreicht werden sollte.
Tipp: “Jetzt habe ich verstanden, warum Sie …
eingeführt haben. Warum haben sie gerade diese Lösung
gewählt?”
- D irect to
G overnance (Lenkung zur Steuerung)
Die präsentierte Lösung sollte nun untersucht werden,
inwieweit sie
mit der Strategie der Applikation vereinbar ist. Positive
Seiten
sollten herausgestellt werden und Probleme und Widersprüche
aufgezeigt
werden.
Tipp: “Bei Ihrem Vorschlag ist … besonders gut
berücksichtigt worden. Ich glaube aber, dass im Bereich …
nicht alles
optimal umgesetzt wurde.”
- E ncourage (Ermutigen)
Wenn man das Bedürfnis und das Ziel hinter dem Vorschlag
verstanden hat
und die Probleme mit der Applikationsstrategie benannt sind,
sollte ein
Weg zur gemeinsamen Verbesserung vorgeschlagen werden.
Tipp: “Jetzt, wo ich verstanden habe, wie Sie …
lösen
wollen, werde ich versuchen, eine Lösung bis zum nächsten
Treffen zu
finden, die vielleicht besser in das Konzept der Applikation
passt.”
Beschreibung des Produktes
Beschreibung der Bedürfnisse, Ziele des Kunden und dessen Probleme
im
Konzept, um neue Designvorschläge erarbeiten zu können.
Methoden, die dazu passen
- Brainstorming
- KJ-Methode
- 10 + 10