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Erneuerbare EnergiequellenWas heißt "erneuerbare Energie"?
Welche Zukunft haben erneuerbare Energiequellen?
In einer Studie für das Bundesumweltministerium hat eine Reihe namhafter Institute das technische Potenzial erneuerbarer Energiequellen abgeschätzt. Insgesamt könnten so 60 Prozent des heutigen Primärenergieaufkommens gedeckt werden. Allerdings sind momentan erst knapp zwei Prozent dieses Potenzials ausgeschöpft. Die verschiedenen Energieträger kommen verschieden schnell zum Zuge: Am weitesten entwickelt ist die bereits weitgehend ausgebaute traditionelle Wasserkraft. Geradezu stürmisch hat sich die Windkraft entwickelt. Ein erhebliches Potezial haben auch Sonnenkollektoren zur Wärmeerzeugung und Biomasse- beziehungsweise Biogasanlagen. Erdwärme und Solarstrom wird bisher kaum genutzt. Doch auch hier ist ein erster Schritt getan: In Werne- Fürstenhof steht Europas größte Erdwärme-Solarsiedlung. Wie funktioniert die Früchtetee-Solarzelle?
Der Farbstoff aus dem Früchtetee absorbiert das auftreffende Licht und gibt die aufgenommene Energie in Form von Elektronen wieder ab. Die wandern über den Halbleiter Titandioxid zur leitfähigen Beschichtung und versorgen den Taschenrechner mit Strom. Nach diesem Prinzip aufgebaute Solarzellen sind nicht bloß Spielerei. Am Institut für angewandte Photovoltaik in Gelsenkirchen wird intensiv daran geforscht. Dort hofft man, mit dieser Technik eine besonders kostengünstige Alternative zu den bisherigen auf Basis von Silizium gefertigten Zellen zu entwickeln. Nähere Informationen zur Photovoltaik finden sich auf den ausführlichen und sehr informativen Internetseiten des Hahn-Meitner-Instituts Berlin. Wie teuer ist Solarstrom?
Da es sich bei der Solarzellenproduktion noch um einen jungen Industriezweig handelt, sind auf lange Sicht wesentlich niedrigere Preise zu erwarten. Marktstudien sagen eine Preissenkung von 50 bis 75 Prozent innerhalb der nächsten 20 Jahre voraus.
Müsste man Solarstrom nicht in der Wüste produzieren?Zweifellos gibt es in Wüstenregionen eine höhere Sonneneinstrahlung und damit eine bessere Ausbeute. Ganz besonders in Regionen mit schwacher Infrastruktur, die kein Stromnetz besitzen, ist Photovoltaik der beste Weg, um Siedlungen und Gehöften eine Grundversorgung mit Strom zu ermöglichen. In einer solchen Insellage sind Solarzellen schon heute rentabel.
Wie und wo nutzt man die Windenergie?
Die derzeit größten lieferbaren Windräder haben eine Leistung von 2,5 MW und können je nach Standort 1000 bis 2000 Haushalte mit Strom versorgen. Zur Zeit werden besonders viele Windräder im Binnenland installiert, weil die windreichen Küsten- Standorte weitgehend besetzt sind. Ein enormes Potenzial verspricht jedoch die Offshore-Nutzung, das heißt: Windräder auf hoher See. Hier weht der Wind 50 bis 100 Prozent kräftiger als an Land. Schon 2004/2005 sollen die ersten Offshore-Windparks ans Netz gehen. Wie umweltverträglich ist die Windenergie?Moderne Windturbinen erzeugen binnen 3 bis 4 Monaten (Küste) beziehungsweise 6 bis 7 Monaten (Binnenland) soviel Energie, wie zu ihrer Herstellung aufgewendet wurde. Beim Umströmen des Rotorblattes entsteht Schall. Aus den Problemen in der Anfangszeit haben Hersteller, Betreiber und Behörden gelernt. Sehr genau wird jetzt darauf geachtet, dass die Schallemissionen insbesondere die Nachtruhe nicht stören. Die Geräusche haben auch einen positiven Effekt: Vögel werden gewarnt. Das Risiko von Vogelschlag ist niedriger als zum Beispiel bei Hochspannungsmasten.
Welche Chancen hat die Biomasse?Biomasse ist enorm vielseitig; die wichtigsten Energieträger sind: Klärgas, Biogas (aus Gülle, Mist, Reststoffen aus der Lebensmittelindustrie oder organischen Haushaltsabfällen), Holzhackschnitzel und Holzpellets aus Waldrestholz oder Holzresten aus der Industrie sowie Stroh.Aufgrund des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und einer zusätzlichen Förderung haben Bio-Kraftwerke in Deutschland gute Marktchancen. Experten sagen, jetzt komme die "Dekade der Bioenergie". Wärme aus Biomasse-Heizwerken oder modernen Zentralheizungen für Holzhackschnitzel wird durch die Ökosteuer auf Öl und Gas wettbewerbsfähig. Ein Großteil der verwendbaren Bio-Rohstoffe sind Abfälle. Schon in den nächsten Jahren werden sich bei einem modernen Biomasse-Kraftwerk die Stromeereugungskosten bei etwa 10 Pfennig pro Kilowattstunde einpendeln. Derzeit wird in Deutschland etwa ein halbes Prozent der Primärenergie mit Biomasse erzeugt. In den nächsten 20 Jahren könnte sich die Nutzung der Biomasse verzehnfachen, und das praktisch ohne Fördermittel. In dieser Abschätzung ist - abgesehen von Raps für Biodiesel - noch nicht einmal der zusätzliche Anbau von "Energiepflanzen" berücksichtigt. Wie eine Untersuchung der Landesanstalt für Pflanzenbau in Forchheim zeigt, sind Energiepflanzen (v.a. Getreidestroh, Hanfstroh und Miscanthus) konkurrenzfähig zu Heizöl, sobald dessen Preis 50 bis 60 Pfennig übersteigt. Vorreiter bei der Biomasse sind Schweden und Österreich, die schon heute über zehn Prozent ihres Energiebedarfs auf diese Weise decken. Welche "Regenerativen" kann ich zuhause nutzen?Die wichtigste regenerative Energiequelle im Haus ist das Einsparpotenzial an Energie. Das betrifft den Wärmeschutz, aber auch die sparsame Nutzung von Strom (möglichst nur für spezifische Anwendungen wie Licht, Kälte, Motore und Information) . Bei einem Schrägdach mit Ausrichtung nach Süden bietet es sich an, die Strahlungsenergie der Sonne gezielt zu nutzen. Erste Möglichkeit: ein Kollektor zur Warmwasserbereitung.Ganz besonders gefördert wird derzeit die zweite Möglichkeit, die Sonne zu nutzen: die Erzeugung von Solarstrom. Im Rahmen des 100.000-Dächer-Programms gewährt die Kreditanstalt für Wiederaufbau für Photovoltaik einen Förderkredit in Höhe von 13.500 Mark je kWp Leistung der Anlage (der jährliche Zinssatz beträgt derzeit 1,9 Prozent). Wer einen Antrag stellt, muss wegen der großen Nachfrage momentan allerdings mit Wartezeiten rechnen. Eine zusätzliche Förderung ist direkt an den Ertrag der Anlage gekoppelt: Für jede Kilowattstunde Strom, die die Anlage produziert, gibt es 99 Pfennig als Einspeisevergütung über einen Zeitraum von 20 Jahren. In einigen Bundesländern gibt es darüber hinaus noch zusätzliche Fördermittel, zum Beispiel durch das REN-Programm in Nordrhein-Westfalen, die allerdings meist an spezielle Bedingungen geknüpft sind. Wer beim Wärmeschutz oder erneuerbarer Energie aktiv werden will, sollte sich vorher unbedingt gründlich über Fördermöglichkeiten beraten lassen.
Reinhart Brüning und Martin Dreifert
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