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           Fechtabteilung 

Jahresabschlußbericht  2009

Unsere Fechtabteilung ist „klein aber fein“, und so wollen wir weiterhin unseren Sport als Lebenselixier in der Stadt Wilhelmshaven präsentieren.

Mit Stolz blicken wir auf eine lange Tradition zurück, und der Sportverein WSC Frisia leistet sich als einziger Verein eine „luxuriöse“ Fechtabteilung, die auf Landes-, Bundes- und internationaler Ebene die Interessen ihres Vereins und der Stadt Wilhelmshaven erfolgreich vertritt.

All das motiviert uns jedes Jahr aufs Neue.

In der WZ habe ich aufmerksam den Weihnachtsgruß des Vorsitzenden des Stadtsportbundes gelesen, der unter dem Motto steht: „Leitlinien sind kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit“.

Ich glaube aber kaum, dass der Stadtsportbund für die Randsportarten, zu denen wir nun einmal zählen, großes Interesse aufbringt. Sie haben nun einmal statistisch gesehen ihre Daseinsberechtigung. Nicht mehr und nicht weniger.

In unserer Sportart können wir unseren Betrieb nur am Laufen halten, wenn wir uneigennützig mit 100% Engagement dabei sind. Starten wir doch eine Kampagne:„Wie helfen wir uns gegenseitig, um der Jugend eine Perspektive zu geben“. Das wäre doch für die Funktionäre eine  „uneigennützig“ großartige Herausforderung  mit „Leitlinien ohne Luxus. Es gibt in Vereinen  Projektgruppen, die das große Potenzial zur Mitarbeit von Jugendlichen belegen. Hier sind die Vereinsvorstände bzw. Trainer/-innen als zentrale Ansprechpartner gefragt.

Erfreulicherweise hat in diesem Jahr unsere Jugendabteilung erheblichen Zuwachs bekommen, so dass wir prozentual gesehen eine gute Bilanz vorweisen können.

Das Experiment, Kinder beginnend im Alter von 6 Jahren aufzunehmen, hat sich bewährt.  Sie sind mit Begeisterung dabei und werden optimal betreut von meinen Assistenten Stefan, Jakob und Viktor. Für ihre tatkräftige Mitarbeit, die  mit der „Rasselbande“ nicht immer einfach ist, möchte ich mich bei ihnen bedanken. Schade ist einfach, dass auch in einer Zeit der Veränderung von  Weltanschauungen mit Auswirkung auf Meinungen und Regeln, momentan in unserer Sparte doch überwiegend das männliche Geschlecht vertreten ist.

Männer sind vermeintlich immer noch das „starke“ Geschlecht, Frauen das schwache. Soll heißen: Männer weinen nicht, können alles und haben viele Muskeln. Jeder, der sich schon mal mit seinem kleinen Bruder gestritten hat, weiß, dass Punkt eins nicht stimmen kann. Aber sind denn Frauen immer nur sanft, nah am Wasser gebaut und handwerklich unbegabt? Es wird ihnen zwar nachgesagt, aber jeder der das genauer hinterfragt, wird feststellen, dass die Wahrheit wohl eher in der Mitte liegt. Es kann jeder mithelfen, Grenzen zu durchbrechen, indem  er oder sie einfach den Sport wählt, der den meisten Spaß macht, und sich von keinem etwas anderes einreden lässt.

Also Mädchen und Frauen traut euch im Fechten die Männerdomäne aufzubrechen.

Deshalb bereitet mir auch die Altersstruktur in unserer Sparte, denn es gibt keine älteren  Fechter im Aktiven- und Seniorenbereich mehr. Die Junioren bleiben uns nicht erhalten, da sie nach dem Abitur die Stadt verlassen und ein Studium aufnehmen. So mussten wir uns schweren Herzens von Caja Mikstas und Eske Schöll verabschieden. Sie bleiben  wenigstens über die passive Mitgliedschaft dem Verein erhalten. Hier gratulieren wir ihnen zum bestandenen Abitur. Mit Wehmut haben wir uns von Caja getrennt, denn sie war einige Jahre erfolgreich als Übungsleiterin in der Jugendarbeit tätig. Sie hat der Jugend mit ihrer Persönlichkeit in Bezug auf Respekt, Disziplin und Einfühlungsvermögen den Weg gezeigt. Für die geleistete Arbeit danke ich ihr. Caroline und Katharina vermissen sie sehr!

Sehr erfreulich ist das Feedback zur geleisteten Arbeit der Eltern bei der Mithilfe in der Turnierausrichtung. Ich möchte mich für die gute Zusammenarbeit bei allen bedanken. Thomas Blöcker, Vater des Fechters Nils, war uns wieder eine wertvolle Hilfe bei den Waffenreparaturen und dem Erhalt der Funktionsfähigkeit der vereinseigenen Ausrüstungsgegenstände. Nur wer selbst einmal eine Reparatur übernommen hat, weiß die Arbeit zu schätzen. Vielleicht bekommen wir es in der Zukunft hin, dass jeder Fechter( mit seinem Vater) sich  für die Technik seines Sportgerätes und den Funktionserhalt interessiert. Ohne Thomas Blöcker würde unser Trainingbetrieb ein „Fechtchaos“ sein. Wir sind ihm zu Dank verpflichtet.   

Viele Kilometer haben wir wieder in diesem Jahr zurückgelegt. Der vereinseigene Bus hat uns zum Glück mit den Fahrern sicher von den Turnieren nach Hause gebracht. Einige Turniere waren so spektakulär, dass ich sie mit Begeisterung noch einmal Revue passieren lassen möchte:

  Das Internationale Deutsche Turnfest 2009 wurde in Frankfurt am Main ausgetragen. Die

Eröffnungsfeier mit Wassershow, Feuerwerk, Laserkanonen und Ballonstarts über dem Main besuchten etwa 350.000 Menschen. Es war in der Festwoche die größte Breitensportver-

anstaltung der Welt.

Begeistert gewesen sei der Deutsche Turner-Bund als Veranstalter von der rund 1 Million teuren Eröffnungsfeier, die von der Stadt ausgerichtet wurde. Dieses Ereignis zog auch sieben Frisianer in ihren Bann, zumal einige von ihnen das gigantische Fest, das alle vier Jahre ausgerichtet wird, zum ersten Mal verfolgen konnten. Im Rahmen von 6.500 aktiven Sportlern waren fünf Wettkämpfer des WSC Frisia mit dabei, die vor Ort aufgrund ihrer Qualifikation für die Mehrkampfmeisterschaften, den Friesen-Fünfkampf absolvierten, der aus den Disziplinen: Laufen, Schwimmen, Kugelstoßen, Schießen und Fechten besteht. Einen grandiosen Erfolg erzielte Luise Willich, denn sie wurde zum dritten Mal deutsche Meisterin. In allen Disziplinen bewegte sie sich auf hohem Niveau. Herausragende Punkte holte sie im Schießen, doch das I-Tüpfelchen setzte sie im Degenfechten. An diesem Tag trafen alle positiven Komponenten zusammen. Als ihre Trainerin gerate ich beim Schreiben ins Schwärmen. Mein Kommentar: Das war technisch perfekt. Besser hätte ich es selbst auch nicht über die Runden bringen können. Das war das Beste, was ich bisher von Luise gesehen habe.

In der Männerklasse konnte Tim Lorenz Hamann einen großartigen Erfolg verbuchen. Mit einem anerkennenswerten dritten Platz stand auch er auf dem Siegertreppchen. Gute Leistungen zeigten ebenfalls Viktor Willich mit dem sechsten Platz, Nils Blöcker mit dem elften Platz und Yannik Schittko mit dem 14. Platz. Mit einem Koffer voller Erlebnisse und einem großen „Dankeschön“ an Trainerin und den unverzichtbaren Betreuer Frank Prielipp kamen sie nach Hause.

Ein Highlight für mich waren die Senioren-Europameisterschaften 2009 in Ungarn. Mit 1.200 Fechtern aus 33 Nationen, davon 200 aus Deutschland, war das Aufgebot an Konkurrenz enorm. Mit drei Waffen im Gepäck und 1.300 km vor mir fuhr ich mit meinem Auto an den Balatonsee nach Balatonfüred. Wie sich später herausstellte, hat sich die Reise dorthin gelohnt.

Mit dem Säbel startete ich am ersten Turniertag. Der Wunsch, ins Finale zu kommen, erfüllte sich mit dem Erreichen des 5. Platzes zufriedenstellend. Bei sengender Hitze von 33º C ging es am nächsten Tag in der „dicken“ Fechtkleidung im Florett weiter. Eine 3:1 Führung gegen die spätere Europameisterin Kerstin Palm aus Schweden konnte ich nicht nutzen. Am ende gab es nur den 18. Platz. Fortgesetzt wurde dann mit dem Degen. In dieser Waffe melden immer die meisten Fechterinnen, und es entwickeln sich aufregende Gefechte mit überraschenden Entscheidungen.

Im Viertelfinale traf ich zum zweiten Mal auf die hart fechtende Österreicherin, der ich in der Vorrunde noch unterlegen war. Trotz der von ihr verursachten Handverletzung konnte ich sie in einem Gefecht, das bis zum 6:7 auf des Messers Schneide stand bei einer verbliebenen Kampfzeit von 65 Sekunden, mit tatkräftiger Unterstützung der deutschen Delegation mit10:7 besiegen. Das Halbfinale war erreicht. Die Bronzemedaille war mir schon sicher. Im Halbfinale, auf der Hochplanche, war dann gegen die brillant fechtende, spätere Europameisterin aus Frankreich, Madame Demaille die mentale und körperliche Kraft für einen Sieg nicht mehr vorhanden. Das Glücksgefühl, bei der Medaillenübergabe auf dem Siegerpodest zu stehen und aus den Händen des Commitee die Bronzemedaille zu bekommen, war überwältigend. Ich hatte meine Nation, meine Stadt und meinen Verein würdig vertreten. 

Beispielhaft ist auch die Persönlichkeitsentwicklung von Stefan Wolfteich im menschlichen und sportlichen Bereich. Mit sechs Jahren kam er zum Fechten, und auf seine Entwicklungsphasen kann ich als seine Trainerin mit Stolz zurückblicken. Inzwischen ist er 19 Jahre alt und bereitet sich auf sein Abitur vor. Das Fechten hat bis heute weiterhin Priorität. Spaß hat er daran gefunden, in allen drei Waffen zu fechten. So wurde er im Säbel Landesmeister. Er belegt in der Rangliste den ersten Platz und hat sich für die deutschen Meisterschaften qualifiziert. In der Jugendabteilung steht er als Übungsleiter zur Verfügung und sein Engagement in allen Bereichen ist beispielhaft. Er ist ein echtes Vorbild für die Jugend.

Obwohl die männlichen Mitglieder in unserer Abteilung zahlenmäßig dominieren, obliegt es mir, zwei erfolgreiche Nachwuchsfechterinnen in den Focus zu stellen, da sie unsere Vereinsfarben würdig vertraten  und das Potenzial haben, das auch weiterhin zu tun. Es sind die talentierten Katharina Droste im Jahrgang 98 und Caroline von Finckenstein im Jahrgang 2000. Katharina ficht seit drei Jahren und hat sich in 2009 zu einer leistungsstarken Fechterin entwickelt, die einige Turniersiege für sich entscheiden konnte. Caroline ist eine begabte Fechterin des Jahrgangs 2000, die im Juni 2009 mit Erfolg ihre Fechtreifeprüfung bestand und ihr erstes Turnier in Hannover mit dem 3. Platz besiegeln konnte. Es hat sich zwischen Katharina und Caroline eine wunderbare Fechtfreundschaft entwickelt.

Ihre Fechtreifeprüfung haben mit Erfolg bestanden:

Paul Wieting

Caroline von Finckenstein

Lukas Herkner

Timo Sell.

Sie haben alle auf den besuchten Turnieren ihr Können unter Beweis gestellt. Der jüngste „Anfänger“ aus der Fechtriege des WSC Frisia, Timo Sell aus dem Jahrgang 2001, wurde beim internationalen Adventsturnier in Emden mit seinen kampfbetonten Aktionen Turniersieger. Ein herzlicher Glückwunsch geht an alle meine Nachwuchsfechter!

Im Rückblick möchte ich noch einmal die 44. Auflage des „Rüstringer Friese“ ins Visier nehmen. Hier steht die Organisation im Blickpunkt, die den bestgelungenen zeitlichen Ablauf ermöglichte.

Auf acht Bahnen wurden in sieben Stunden 868 Kämpfe abgewickelt. Der Wanderpokal ging nach Oldenburg. Sieger war Béla Uhrlau, der in der Juniorenklasse beheimatet, die Aktiven und Senioren hinter sich lassen konnte. Hoch zufrieden waren die Teilnehmer mit dem Turnier, was für das Organisationsteam um Heidrun West, Franziska Petzold und Stefan Wolfteich als Vertreter seines abwesenden Vaters Hartmut, der am Computer ein perfektes Wettkampfprogramm abspulte. Unsere Fechter mit ihren Eltern, insbesondere Frau Belka-Wieting, die sich um die Betreuung der Gäste sorgte, haben mit ihrem Einsatz bei der logistischen Unterstützung zum harmonischen und kameradschaftlichen Ablauf der Veranstaltung gesorgt. Fazit: Es hat Spaß gemacht, und noch nie bin ich so stressfrei nach Hause gegangen. Sie waren alle einfach toll! So kann der „Rüstringer Friese“ in seiner Tradition fortgesetzt werden.

Den angemessenen Ausklang erlebten wir  mit dem Weihnachtsturnier für die Jugend. Mit Freude ließ sich beobachten, wie sich die Jugend mit wenig Aufwand noch begeistern läßt.

Für die vielen kleinen Fechter war es ein Erfolgserlebnis, zum ersten Mal am elektrischen Trefferanzeigegerät in ihrer Ausrüstung gegeneinander antreten zu können. Als es dann plötzlich an der Hallentür klopfte, und der Weihnachtsmann als Vertreter des Deutschen Fechterbundes erschien, war die Überraschung perfekt. Alle führten brav vor ihm die verlangten Fechtaktionen durch  und ernteten eine aufmunternde Betrachtung bei einer Siegerehrung mit vielen Medaillen. Für mich ein Abschluß mit einem guten Gefühl, mit dem ich das Jahr 2009 ausklingen lassen kann.

Bedanken möchte ich mich beim Vorstand und bei „Hacky“ Richter, der unsere Sportart im „Kicker“ ausgezeichnet präsentiert. „Hacky“- du bist im Trend. Du bringst unsere Idee auf den Punkt: Fechten – ein Sport für jedes Alter. Unsere Motivation ? Dafür bietet die Fechtsportzukunft drei Dinge:

1. begeisterte Fechter

2. attraktiven Fechtsport

3. Fechten im WSC „Frisia“, unserem Verein

Zum Schluß muß ich wieder einmal feststellen:

Mein Bericht ist für die Redaktion wieder zu lang, weitere Erfolgsmeldungen versage ich mir, da ihr alles Wissenswerte auf unserer Homepage www.fechten-whv.de.ms erfahren könnt. 

Jahresbericht 2010 mit Reflex auf Artikel “EN GARDE” in “Fechtsport Nr. 6/2010”

EN GARDE,Fechtsport 6-2010

Jahresbericht 2010

„ EN GARDE „ so steht es im Magazin Fechtsport Nr. 6 von Hans-Herbert Bents im Dezember verfasst, der meinen Abschlussbericht 2009 auf unserer Homepage zum Anlass nahm, ein Portrait unserer Vereinsarbeit zu zeichnen, die unter dem Motto steht: „Der Jugend eine Perspektive geben im Fechtverein des WSC Frisia.“ Überrascht war ich nur von der Personenbeschreibung: „Quirliger Wirbelwind von der Nordseeküste.“
Der Jugend eine Perspektive zu geben, ist in meiner Zielsetzung erfolgreich aufgegangen. Das Experiment, Kinder von 6 Jahren aufzunehmen, hat sich bewährt. Sie sind bei der „Stange“ geblieben. Sie haben mit Erfolg ihre Fechtprüfung bestanden und mit Begeisterung an Turnieren teilgenommen. Über die Erfolge wurde in der Tageszeitung mit Stolz berichtet. Für die Fechtabteilung kann man das als historisches Ereignis betrachten, weil vor einigen Jahren das Einstiegsalter für den Fechtsport noch bei 10 und 12 Jahren lag. Die abgelaufenen 12 Monate haben eine Vielzahl von fechterischen Auftritten gebracht, die mit viel Einsatz, Energie, Motivation, Disziplin und Respekt abgeschlossen werden konnten.
Im Dezember auf dem Adventsturnier in Emden hatten zwei der Jüngsten aus dem Jahrgang 2002, Lina Wilts und Alexander von Finckenstein ihre Turnierpremiere. Beide belegten in ihrer Altersklasse den 1. Platz. Die Freude war groß, als sie vom Fechtmeister Raveling aus Emden ihre erste Urkunde und den ersten Eintrag in ihrem Fechtpass erhielten, der sie nun in ihrer fechterischen Laufbahn ein Leben lang begleiten wird. Hier hat sich unsere Jugendabteilung zu einer richtig leistungsstarken Gemeinschaft entwickelt. Dieser Trend setzt sich augenscheinlich fort.
Mit Erfolg haben ihre Fechtprüfung bestanden: Moritz Drigalsky
Nicolas Becker
Danny Pawlitza
Alexander von Finckenstein
Lisa Wilts
Justin Göken
Johanne Buchwald
Alexandra Enke.
Dass die Kinder viel Freude und Spaß am Fechtunterricht haben,  lässt sich daran erkennen, dass sie den Unterricht   konstruktiv und effektiv umsetzen, da er ihnen sachkundig angeboten wird. So etwas ist nur möglich in einer Teamarbeit gepaart mit individueller Betreuung , so dass Betreute als auch Betreuer davon optimal profitieren. Ohne meine jungen Übungsleiter Stefan Wolfteich, Jakob Willich und Nils Blöcker wäre der Trainingsbetrieb in der praktizierten Konstellation nicht durchführbar. Sie tragen mit ihrer Motivation und ihrem Einsatz erheblich zur Förderung des Nachwuchses bei. Herzlichen Dank und meine Anerkennung für diese Aufgabenerfüllung.
Diese Art der Förderung wirkt sich positiv auf die Mitgliederentwicklung aus, so dass wir zum Jahresende eine Bilanz von über 53 Fechtern aufweisen können. Für uns ist das eine Steigerung von über 20 % gegenüber dem Vorjahr.
Trotz dieser positiven Entwicklung blicke ich mit leichter Sorge auf das beginnende Wettkampfjahr und darüber hinaus, da wir  fortlaufend die jetzt schon kleine Zahl von Junioren und Aktiven verlieren werden, denn mit dem Schulabschluss kommt die sehr eingeschränkte Berufsperspektive unserer Stadt zum Tragen. Bei den Senioren bin ich als Einzige übriggeblieben. Für mich ist diese Aussicht eine wehmütige Angelegenheit, denn im Durchschnitt waren die Jungen 10 Jahre unter meinen Fittichen. Inzwischen bin ich mit meinen 50 Jahren Fechterfahrung das Urgestein der Fechtabteilung. Beim Schreiben des Jahresberichtes spüre ich zwar nicht meine Knochen, aber ich merke den Zahn der Zeit am gefühlten schnellen Verlauf des abgelaufenen Jahres, und das stimmt mich nachdenklich.
Erfolg in der Arbeit und Glück im Leben ist ein ständiger Dauerstress. Diese Herausforderung muss Jahr für Jahr mit viel Motivation, Ausdauer und Energie gemeistert werden. Und, wenn man als Fechter ganz vorne zu den Besten gehören möchte, benötigt man jeweils eine gute Vorbereitung und Training. Keiner würde doch an einem Marathonlauf teilnehmen, ohne vorher seine Kondition zu festigen. Meine Frage: Wer kann mir einen einfachen Weg zeigen, wie ich täglich mit einem 20-minütigen Training alle Aufgaben sinnvoll bewältigen kann, um dann mehr Zeit für den privaten Bereich zu haben und nachts wieder gut schlafen kann?
Vielleicht sollte ich mir die Worte des deutschen Philosophen Friedrich Wilhelm Nietzsche zu Herzen nehmen: „Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.“ Bei diesen Worten schneiden wir alle sicherlich nicht gut ab. Dennoch macht dieser Satz eine eindeutige Aussage.
Um an dieses Thema anzuknüpfen: Matthias Henning, der aus unserer Abteilung als junger Fechter hervorging, war eine große Hilfe und Unterstützung für uns alle. Er studiert an der Bundeswehr Hochschule in Hamburg im Fach Pädagogik und hat bei uns ein sechswöchiges Praktikum absolviert. Mit seinem Engagement und den erlernten pädagogischen Fähigkeiten konnte er die Mehrkämpfer in der Vorbereitung auf die Meisterschaften hervorragend einstimmen.
Auch in der Jugendabteilung war bei seiner Arbeit die Begeisterung zu sehen, und alle profitierten von seiner sozialen Kompetenz. Er selber auch, denn es brachte ihm Spaß mit seinen Fechtkameraden  auch wieder einmal wettkampfmäßig dabei zu sein. Schade, dass die sechs Wochen wie im Fluge vergingen. Zum Glück bleibt er uns als aktiver Fechter erhalten, wenn es mit seiner beruflichen Verpflichtung auch noch zeitlich klappt.
Eine weitere positive Alternative ist Stefan Wolfteich, der seit seinem sechsten Lebensjahr ficht und mit Erfolg sein Abitur bestand. Dazu gratulieren wir ihm herzlich. Stefan bleibt uns für ein weiteres Jahr erhalten, da er hier am Ort in einem Kindergarten ein soziales Jahr absolviert. Er ist mir eine große Hilfe sowie Unterstützung, auf die ich eigentlich nicht verzichten kann. Mit dem Beginn seines Studiums wird er unsere Stadt aber  verlassen, da er seine Studienziele hier nicht verwirklichen kann. Noch verdränge ich es, aber der Tag des Abschieds wird kommen!
An dieser Stelle möchte ich Stefan meinen Dank aussprechen für seine unverzichtbare Arbeit, wie er  sich mit Verantwortung, Freude und Gewissenhaftigkeit für die Fechtabteilung einsetzt. Er vertritt mich kompetent, damit bei uns keine Trainingsstunde ausfällt.
Mit Jakob Willich, der in 2011 sein Abitur macht, wird uns ebenfalls ein erfolgreicher, sozial kompetenter Übungsleiter verloren gehen. Es wird für mich eine schwierige Situation entstehen, Die Lösung wird eine Meisterleistung erfordern. Hier muss sich die Vereinsführung innovativ einsetzen, zum Beispiel das „Freiwillige soziale Jahr“, die Alternative zum Zivildienst, für 12 Monate zu nutzen. Das Angebot richtet sich an junge Leute im Alter von 16 – 27 Jahren. Interessierte Vereine und Institutionen müssen sich anerkennen lassen. Der Aufgabenbereich umfasst auch die Kinder- und Jugendbetreuung. In Wilhelmshaven bieten derzeit der WSSV, der SVW und die JTG entsprechende Plätze an; in Friesland sind es der Kreissportbund und das Gymnasium in Varel. Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, dass eine so individuell geführte Abteilung wie die unsrige nur mit ehrenamtlichem Engagement geführt werden kann. Leider findet diese Arbeit nicht immer die gebührende Anerkennung in unserer Gesellschaft.
Nehme ich Thomas Blöcker, Vater des Fechters Nils, der zum Beispiel bescheiden im Hintergrund seit Jahren die Geräte der Abteilung wartet und das Vereinsmaterial einschließlich das Material der Fechter     repariert. Das weiß oft nur ein Teil zu schätzen. Wir danken ihm auch in diesem Jahr ganz herzlich für die geleistete Arbeit, denn wir sollten bedenken, dass solche Reparaturleistungen in einer Fechtfachwerkstatt, wenn sie denn  auf den Turnieren vorhanden ist, richtig Geld kosten. Ich möchte an dieser Stelle einmal wieder einen Denkanstoß geben, dass solche Dienstleistungen nicht selbst-verständlich sind. Ein Dankeschön gilt der Abteilung, die bei der Ausrichtung und dem Ablauf unseres Turniers „Rüstringer Friese“ eine engagierte und vorbildliche Arbeit geleistet hat. Hier gilt eine besondere Erwähnung von Hartmut Wolfteich, Vater des Stefan Wolfteich, der am Computer den Ablauf  professionell organisiert, und meiner Fechtfreundin Franziska Pätzold, die ihm dabei als Coach zur Seite steht. Dazu kommt der unverzichtbare Einsatz der „Fechtmütter“, für die stellvertretend Frau Sabine Belka, Mutter von Paul und Tim Wieting, steht, die für das leibliche Wohl der Turnierteilnehmer und deren Betreuer aufopfernd sorgten. Ich danke ihnen allen herzlich für die wertvolle Mitarbeit.
Ich habe hier und heute das personelle und ehrenamtliche Engagement in den Vordergrund gestellt und weniger die fechterische „Ausbeute“, die auf der Homepage http://www.fechten-whv.de.ms detailliert mit deutschen Vizemeistertiteln, Landesmeistertiteln  und Turniersiegern aufgezeichnet ist.
Mit dem vereinseigenem Bus haben wir viele Turniere besuchen können. Eine Leistung des Vereins, die über einen Beitritt der Eltern in den „Club 100 „ mit einer Spende von 50¥ sinnvoll unterstützt werden kann und den Beitrag stabil halten läßt. Auf den Fahrten haben mich Eltern oft beim Fahren abgelöst und an der Planche Betreuungsarbeit zum Wohle der Fechter  geleistet.
Hier zeigte sich sehr engagiert der Vater der Fechtschüler Caroline und Alexander von Finckenstein, der sich stets bereit hält, und die Jugendlichen auch zum Trainingsbetrieb mitnimmt, wenn sie denn auf seinem Weg von Jever kommend eine Transportmöglichkeit benötigen. Es wäre schön, wenn der Zustrom von Eltern, die sich für die Abteilung ehrenamtlich einbringen wollen, anwachsen würde. Auch Vorschläge zur Verbesserung der Effektivität der Vereinsarbeit können hilfreich sein. 
Für das Engagement „Ehrenamt“ bekam ich eine Einladung des Oberbürgermeisters Eberhard Menzel, der mir persönlich eine Urkunde ausstellte als Dank der Stadt für das bisher gezeigte beispielhafte ehrenamtliche Engagement  im Dienste der Allgemeinheit. Leider konnte ich bei der Verleihung nicht persönlich anwesend sein, da ich im Dienste des Sports unterwegs war. Es hat mich gefreut, dass mit dieser Würdigung der Arbeit zugunsten der Fechtabteilung auch ihr die gebührende Aufmerksamkeit als Werbeträger für die Stadt bekundet wurde.  Zu guter Letzt habe ich gelesen: „Ehrenamt ist gesund!“
Hirnforscher wollen in diversen Untersuchungen festgestellt haben, das Ehrenamt gesund ist und in manchen Fällen auch als Medizin wirkt. „Rein rechnerisch könnte man allein durch die Ausübung von Ehrenämtern die Streichung einer ganzen Reihe von Langzeitmedikationen ausgleichen“, so die Forscher.
Freiwilliger Einsatz für andere setzt Fähigkeiten ein, die er in ein Netzwerk von anderen einbringt. Das führt zur eigenen Bestätigung und Zufriedenheit, erhält die Sinne flexibel und schult zusätzlich soziale Intelligenz. So kann  man Krankheiten wie Bluthochdruck, erhöhten Blutzucker oder zu hohe Blutfette ohne Medikamente behandeln, so die Forscher. Dies spart nicht nur Gesundheitskosten, sondern erhöht auch die Lebensqualität. Herzlich willkommen in dieser ehrenamtlichen Gemeinschaft unter dem Motto:
Wenn ich etwas tue, kann ich etwas falsch machen,
wenn ich nichts tue, mache ich alles falsch!
Für das Jahr 2011 wünsche ich allen einen guten Start und bleibt fit und gesund!