Das Säure - Basen Gleichgewicht

Viele Naturheilärzte sehen die Ursache für eine Reihe von chronischen Erkrankungen und Stoffwechselstörungen in einer Übersäuerung des menschlichen Organismus. Diese wird durch eine falsche Ernährung hervorgerufen. Normalerweise wird die überschüssige Säure über die Nieren (Harnsäure) oder die Lunge (Kohlensäure) ausgeschieden. Wenn dies nicht mehr funktioniert, übersäuert der Körper.
Hieraus resultiert u. a. die Ernährung nach Dr. Franz Xaver Mayr (1875 - 1965), in der als Richtlinie ein Verhältnis von 80% Basen und 20% Säuren als notwendig betrachtet wird. Hierbei ist zu beachten, daß es bei der Beurteilung von Lebensmitteln bezüglich basisch- sauer NICHT auf die reine Form ankommt, sondern auf das Ergebnis bei der Verstoffwechslung im Organismus. So wirkt z.B. Obstessig in seiner reinen Form sauer. Im Organismus wird es, besonders die Essigsäure schnell verstoffwechselt und hat keinen Kontakt mit dem Knochen, kann also nicht entkalkend wirken. Es werden basische Ionen (OH-) frei, die einer Übersäuerung des Gewebes entgegenwirken.

Das Bindegewebe, das direkt an die feinsten Blutgefäße anschließt, wird auch Grundgewebe genannt. Hier befindet sich ein Zwischenlager für die sogenannten Schlacken des Stoffwechsels und Stofftransportes. Wird dieses Zwischenlager durch ständige überschüssige Säurezufuhr überlastet, können die internen Puffersysteme nicht mehr für ein optimales Stoffwechselmillieu sorgen. Das Zwischenlager kann zum Endlager werden. (Reformhaus Kurier 11/2001)

Gut für das Säure- Basen Gleichgewicht sind basische Lebensmittel wie :

Kartoffel, Blatt- und Wurzelgemüse, Salate, Kräuter, Pilze, Sahne, Obst, Tee (fast alle außer Pfefferminz), Milch, stilles Wasser, Gurke, Vollkornprodukte gut gekaut, Rhabarber, Porree, Tomaten, Rettich, Trockenfrüchte wie z.B. Feigen;  Besonders Obst (z.B. Bananen) und Gemüse sind gute Basenspender durch viel natürliche Fruchtsäuren, die gesunde Stoffwechselprozesse beschleunigen!

eher schlecht für das Säure- Basen Gleichgewicht sind säurebildene Lebensmittel wie :
tierisches Eiweiß und Fette wie z.B. Fleisch- und Wurstwaren, Fisch, Käse, Quark, Eier, Rosenkohl, Hülsenfrüchte, Hefe, Nüsse, Vollkorngetreide, Weißmehl, Zuckerhaltiges (Süßigkeiten), Kaffee, Alkohol

Neutral für das Säure- Basen Gleichgewicht sind Lebensmittel wie :
Butter, naturbelassene Öle, Haselnüsse, Sauerkirschen, geräucherter Lachs, Vollkornprodukte, Zwieback, Haferflocken

Besonderheit Milch

Viele Milchprodukte werden zu den Säurebildnern gezählt. Die Säure, die viele Milchprodukte, darunter auch Sauermilchprodukte, im Körper erzeugen, entsteht jedoch nicht aus der Milchsäure, sondern aus dem Eiweiß, das in Milch, Quark & Käse enthalten ist. Ein Überangebot an Eiweiß führt dann zu einer Übersäuerung des Körpers. Milchsäure aus der Nahrung kann der Körper problemlos umwandeln und die Säure als Kohlendioxid ausatmen, so daß Milchsäureprodukte die Säure - Basen Balance des Körpers NICHT aus dem Gleichgewicht bringen. (Friedrich Bohlmann "Sauer macht gesund" GU Verlag)
Nahrungsmitteltabelle nach Rumler/Schöttl in gekürzter Form

Es ist aber erst in zweiter Linie wichtig, was wir essen und was davon übersäuernd wirkt. Wichtiger ist viel Bewegung.

(Buchtipp: Dr. Harald Hosch, Gesund durch Entsäuerung, Oesch/Jopp Verlag, 19,80 DM)

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung schätzt, dass schon eine normale Mischkost für einen Säureüberschuss von 50-80 Milliäquivalent pro Tag (mEq) sorgt. Die Maßeinheit Milliäquivalent gibt Auskunft darüber, ob es sich bei einem Nahrungsmittel um einen Basen- oder Säurelieferant handelt... Sinnvoll ist ein Ausgleich des Säureüberschusses in Höhe des von der Gesellschaft für Ernährung geschätzten täglichen Säureüberschusses.
Wichtig zur Wiederherstellung der Balance im Säure- Basen Haushalt ist auch, dass die Mineralstoffe in einer für den Stoffwechsel optimalen Kombination vorliegen. Mineralstoffe wirken im Körper als Bau- und Reglerstoffe und müssen, wie auch Vitamine, über die Nahrung zugeführt werden.
 Im Körper werden die Mineralstoffe so umgewandelt, dass basenbildende Teilchen übrig bleiben - deshalb eignen sie sich so gut zur Regulierung des Säure- Basen Haushaltes. Zu den wichtigsten Mineralstoffen gehören Kalzium, Magnesium, Kalium und Natrium.
Vertreter der Naturheilkunde sehen in eine Überlastung der basenbildenden Organe- die wichtigsten sind Lunge, Niere und Leber- sowie die Ablagerung von Säuren im Bindegewebe, die Ursache vieler Krankheiten.

Die häufigsten Säureerzeuger

Die besten Basenbildner

100 g Rindfleisch (-13,6 mEq)

100 g Bananen (+8 mEq)

100 g Schinken (-12,9 mEq) 

100 g Bohnen (+6,8 mEq)

100 g Vollkornteigwaren (-12,3 mEq)

100 ml Orangensaft (+5,3 mEq)

100 g Frischkäse (-9,1 mEq)

100 g Kartoffeln (+4,6 mEq)

100 g Knäckebrot (-7,0 mEq)

100 g Tomaten (+4,3 mEq) 

100 ml Kaffee (-2,1 mEq)

100 ml Apfelsaft (+3,1 mEq)

100 ml Cola (-0,7 mEq)

100 ml Vollmilch (+2,9 mEq) 

Als Faustregel gilt: je mehr Eiweiß ein Lebensmittel enthält, desto saurer wirkt es im Körper. Der Geschmack sagt über die Wirkung nichts aus. Sauer schmeckende Nahrungsmittel sind nur selten auch Säurebildner. So wirken Obstessig und Zitronen im Körper basenbildend. Je mehr Mineralstoffe die Nahrung enthält, desto basischer ist die Wirkung.
(Auszug aus "Gesunde Medizin" Nr.3/ 2003)

Hier eine weitere Säure –Basen Tabelle, die als Einheit PRAL besitzt ( Potentielle renale Säurebelastung) Gemessen wird die Belastung der Nieren. Negative Werte bedeuten Basenbildung. (vom Institut für Prävention und Ernährung. Vollständige Tabelle unter: http://www.saeure-basen-forum.de

Stark säurebildend  PRAL Wert

Stark Basenbildend  PRAL Wert

Parmesan 34,2

Rosinen -21,0

Emmentaler 21,1

Feigen getrocknet-18,1

Kaninchen 19,0

Spinat -14,0

Garnelen 18,2

Petersilie -12,0

Salami 11,6

 

(Schrot & Korn 11/05)

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