Latein -> Geschichts-Materialien -> honor
honor (oder auch honos) bedeutet so viel wie „Ehre“, ohne dass damit eine moralische Qualität bezeichnet werden soll. [1] „Personen und Sachen haben Ehre, genießen Ehre, werden geehrt pro dignitate, nach ihrem Rang und ihrem Wert.“ [2]
(1) Honos alit artes, omnesque incenduntur ad studia gloria. (Cicero, Tusculanae disputationes I 4) |
„Die Ehre nährt die Kunst, der Ruhm treibt alle zur Arbeit an.“ [3] |
(2) principem civitatis gloria esse alendum, et tam diu stare
rem publicam, quam diu ab omnibus honor principi exhiberetur. (Cicero, De re publica V 9) |
„der erste Mann des Staates sei durch Ruhm zu nähren, und solange habe ein Staat Bestand, als von allen dem ersten Manne Ehre erwiesen werde.“ [4] |
Zu den Ehren, in deren Genuss man kommen kann, gehören nun auch die Magistratsämter: „die Verleihung des Amtes als solche ist eine Ehrung und Auszeichnung, das Amt selbst eine Ehre genau wie das Ehrendekret, die Statue oder der Triumph.“ [5]
(3) Docet se nullum extraordinarium honorem
adpetisse … (Caesar, bellum civile I 32,2) |
„Er <gemeint ist Caesar> betonte, er habe kein verfassungwidriges Amt verlangt …“ [6] |
1) | Siehe Hans Drexler „Honos“, in: Hans Oppermann
(Hrsg.) „Römische Wertbegriffe“,
3. Auflage, Darmstadt 1983, S. 446 [Zurück zum Text] |
2) | Siehe Drexler, a. a. O., S. 455 [Zurück zum Text] |
3) | „Marcus Tullius Cicero, Gespräche in Tusculum. Übersetzung,
Kommentar und Nachwort von Olof Gigon“, Stuttgart 1985, S. 4 [Zurück zum Text] |
4) | „Cicero, Staatstheoretische Schriften. Lateinisch und Deutsch von
Konrat Ziegler“, 3. Auflage, Darmstadt 1984, S. 179 [Zurück zum Text] |
5) | Siehe Drexler, a. a. O., S. 464 [Zurück zum Text] |
6) | „C. Iulius Caesar – Der Bürgerkrieg. Lateinisch-deutsch
ed. Otto Schönberger“,
2. Auflage, München und Zürich 1990, S. 43 [Zurück zum Text] |
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