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Dr. med. Werner H. Schöhl - Internist - Kardiologie, 26122 Oldenburg

Risikofaktoren

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         Risikofaktoren für die KHK

Plasmalipide und Lipoproteine

Eine hohe Plasmacholesterinkonzentration aufgrund einer Erhöhung des Cholesterinspiegels ist ein kausaler Risikofaktor für die koronare Herzkrankheit (KHK). Entsprechend den Empfehlungen der deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e.V. gelten für Gesunde ohne Risikofaktoren folgende Zielwerte:

Prinzipien der Diagnostik: Empfehlungen der Lipid-Liga

„Normale“ Untersuchungsergebnisse beim Fehlen weiterer Risikofaktoren (bei Gesunden im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung):

                   - Gesamtcholesterin <200 mg/dl (<5,2 mmol/l),
                     keine positive Familienanamnese

                   - Triglyzeride <200 mg/dl (<2,3 mmol/l)

                   - LDL-C sollte unter 160 mg/dl (unter 4,1 mmol/l) sein

Dabei gilt für HDLCholesterin:

- HDLCholesterin > 35 mg/dI (0.9 mmol/l) bei Männern

- HDLCholesterin > 45 mg/dl (1.1 mmol/l) bei Frauen

- Familienanamnese der KHK


Folgendes sollte beachtet werden:

- Anzahl der betroffenen Verwandten (unter Berücksichtigung der
  Familiengröße)

- Alter bei der Manifestation der KHK

 -Nähe des Verwandtschaftsgrades der betroffenen Personen zum Patienten


Bluthochdruck

                                   Als Ziel der Blutdruckreduktion ist:

                               - systolischer Blutdruck unter 140 mm/Hg

                               - diastolischer Blutdruck unter 90 mmHg

Die Behandlung reduziert sowohl die Apoplex (Schlaganfall, Gehirnschlag) als auch die Herzinfarkt-Inzidenz. Von der Behandlung profitieren Patienten mit mildem und ausgeprägtem Bluthochdruck in jedem Alter bis zum 75. Lebensjahr.

Zigarettenrauchen

Das Zigarettenrauchen ist Ursache von etwa 30 % aller kardiovaskulärer Todesfälle.

Diabetes

Lipidstoffwechselstörungen sind in der Regel ausgeprägter beim nicht insulinpflichtigen Diabetes und bei Glukoseintoleranz als beim behandelten insulinpflichtigen Diabetes. Lipidabweichungen werden verbessert durch verbesserte Blutzuckereinstellung insbesondere wenn das Körpergewicht normalisiert wird, können aber dennoch persistieren.

Übergewicht

Die Lebenserwartung ist am Grössten wenn der Body-Mass-Index (d. h. Körpergewicht : Grösse in m2 ) bei 20-25 liegt. Sowohl die Verteilung als auch das Ausmass der Adipositas ist bedeutsam. Insbesondere übermässiges Stamm und abdominelles Fettgewebe stellt einen Risikofaktor für die koronare Herzkrankheit dar und hat einen nicht unerheblichen negativen Einfluss auf die Lipidspiegel, das HDLCholesterin, den Blutdruck und die Glukosetoleranz.

Thrombogene Risikofaktoren

Hohes Serumfibrinogen ist ein koronarer Risikofaktor. Die Rolle einer  Fibrinogenbestimmung in der klinischen Praxis ist noch offen. Dies gilt auch für das Lipoprotein (a), einen weiteren Risikofaktor. Aggregationshemmer reduzieren die Häufigkeit von Herzinfarkt und Koronartod.

Alter

Risikofaktoren wirken in allen Altersstufen. Die manifeste KHK tritt am häufigsten bei Personen > 60 Jahre auf. Die Behandlung von Risikofaktoren ist sinnvoll und notwendig in allen Altersstufen, ausgenommen bei stark eingeschränkter Lebenserwartung. Genetische Hyperlipidämien erfordern eine frühzeitige Diagnose, da die KHK vor dem 40. Lebensjahr manifest wird.

Geschlecht

Die KHK ist bei Frauen vor der Menopause selten, ausser wenn mehrere Risikofaktoren gleichzeitig vorliegen. Nach der Menopause steigt das Risiko steil an. Daher erfordern bestehende Risikofaktoren in dieser Gruppe dieselben Massnahmen wie bei Männern.

Die fundierte klinische Beurteilung des kardiovaskulären Risikos eines Patienten ist notwendig für die

           - Prognose.

           - Festlegung, der angemessenen Zielwerte für die Behandlung der
             Hyperlipidämie

           - Auswahl der geeigneten Behandlung

Als Ursachen eines hohen kardiovaskulären Risikos gelten:

           - Vorhandensein einer koronaren oder peripheren Gefäßerkrankung

           - Vorhandensein, Ausprägung und Anzahl von Risikofaktoren

Das KHK-Risiko erhöht sich deutlich wenn mehrere Risikofaktoren gleichzeitig vorliegen.

Jeder Risikofaktor sollte unter Berücksichtigung des Gesamtrisikos des Patienten interpretiert und behandelt werden.

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