Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Fedderwarden
Kirchweg 6, 26388 Wilhelmshaven

Rundgang mit dem Smartphone durch die
St.-Stephanus-Kirche

Kurzgeschichte


01_Kurzgeschichte

Die vor Ihnen liegende, denkmalgeschützte St.-Stephanus-Kirche gehört ebenso zum Erbe unserer Vorfahren wie die Wurt auf der sie steht als archäologisches Bodendenkmal. Seit nunmehr 760 Jahren schaut die Kirche von ihrem erhöhten Standplatz auf das Dorf herab und begleitete seine Bewohner in guten wie auch in schlechten Zeiten.
Die Wurzeln des friesischen Marschendorfes Fedderwarden reichen bis in die Zeit um Christi Geburt zurück. Erste Siedler, die sich hier auf dem Knull, einer Geestdurchragung, niederließen, waren germanische Chauken. Nach der Völkerwanderung folgten ihnen aus dem Bereich der heutigen Niederlande kommend die Friesen, deren Sippe Fedde seit dem 8. Jahr-hundert auch seinen Namen Feddes Wurt verdankt.
Da die Siedlung unmittelbar an dem damals noch sehr breiten Mündungstrichter der Maade lag und somit einen direkten Zugang zur Nordsee hatte, war die erste Hälfte der mehr als 2.000-jährigen Siedlungsgeschichte des Dorfes gezeichnet durch einen unablässigen Kampf seiner Bewohner gegen die Nordsee. Infolge des stetig steigenden Meeresspiegels und immer höher auflaufende Sturmfluten mussten sie für ihre Wohnsitze künstliche Hügel, die Wurten, errichten. Noch heute liegt der alte Dorfkern auf drei Wurten. Mit dem Deichbau setzte ab dem 12. Jahrhundert eine wirtschaftliche Blütezeit ein. Die erste durchgehende Deichlinie in Fedderwarden ist der knapp 1.000m im Osten gelegene Schilldeich, der 1120 entstanden ist.
Dieser mittelalterliche Zeitabschnitt war durch eine tiefe Religiosität der Menschen geprägt und dem Glauben an eine unmittelbar bevorstehende Endzeit. Daher war man bestrebt, sich durch gute Taten, z.B. durch Beteiligung am Bau einer Kirche, noch zu Lebzeiten einen Platz im Himmel zu sichern. Wirtschaftliche Blüte und der tiefe Glaube waren für die damals etwa 50 bis 60 Bauernfamilien Motivation zum Bau der Kirche.
Urkundlich erwähnt wurde sie 1420 erstmalig, gebaut wurde sie jedoch bereits um 1250. Die Außenmauern bestanden ursprünglich wie bei allen friesischen Dorfkirchen dieser Gegend aus Granitquadern, die später durch Ziegel im Klosterformat ersetzt wurden. Da die Ziegel vor Ort noch von Hand hergestellt wurden, sind sie unterschiedlich in Form und Farbe, wodurch die Mauer ein lebendiges Aussehen erhält.
Die Kirche selbst ist eine typisch friesische, in Ost-Westrichtung ausgerichtete, einschiffige Hallenkirche. Doch im Unterschied zu den anderen Dorfkirchen der Umgebung hat sie keine Balkendecke sondern ein dreifach unterteiltes Kreuzrippengewölbe.
Die Kirche diente in ihrer mehr als 760-jährigen Geschichte nacheinander drei christlichen Konfessionen als Gotteshaus. Bis zur Reformation war sie katholisch und hatte während dieser Zeit neben dem Namenspatron St. Stephanus mit dem heiligen Mauritius noch einen zweiten Schutzheiligen, beide mit eigenem Altar. Mit der Reformation gehörte sie etwa ab 1530/40 der Reformierten Konfession und knapp 100 Jahre später wurde sie ab 1630 evangelisch-lutherisch, was sie bis heute auch geblieben ist. Zeugnisse der unterschiedlichen Konfessionen sind im Kircheninneren noch erkennbar.

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