Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Fedderwarden
Kirchweg 6, 26388 Wilhelmshaven

Rundgang mit dem Smartphone durch die
St.-Stephanus-Kirche

Aufgang zur Kirche


02_Aufgang zur Kirche

Der Gang zur Kirche führt über den Kirchhof, der noch bis 1905 die einzige Begräbnisstätte des Ortes war. Aufgrund der vielen Beerdigungen, die hier in den vergangenen 700 Jahren stattgefunden hatte, ist der Erdboden stetig angewachsen. Man erkennt dieses unter anderem an den beiden Eingängen an der Nord- und Südseite, von denen dadurch nur noch die Hälfte ihrer normalen Höhe erkennbar ist.
Reiche Bauernfamilien waren bestrebt, wenn nicht gar in der Kirche selbst, so doch wenigstens an ihren Mauern beerdigt zu werden. Ihre Gräber waren durch wuchtige mit eigenen Wappen versehene Sandsteinplatten abgedeckt, von denen noch ein Teil an der Südwand aufgestellt ist.
Eine Besonderheit und einmalig in dieser Gegend ist der Grabkeller der Familie Eything neben dem Eingangstor. Diese Familie aus dem Fedderwarder Hafen Kniphausersiel (heute Rüstersiel) ist durch Baustoffhandel insbesondere nach der Weihnachtsflut von 1717 recht wohlhabend geworden. Die Witwe Eything hat auch die Einfassung des barocken Altargemäldes renovieren lassen.

Auf der Kellergruft ist auf dem westlichen Teil zu lesen:

IOH 51 V 25
ICH BIN DIE AUFERSTEHUNG UND DAS LEBEN
WER AN MICH GLAUBET DER WIRD LEBEN
OB ER GLEICH STÜRBE

In einem Oval ist auf dem südlichen Teil der Kellergruft eingemeißelt:

DER WOLLEHRENVESTE VORACHT
BAHRE UND WOLLFÜRNEHME HERR
ANTHON SIEGMUND EYTING
KAUFHANDELER AUFF DEM KNIEPH:SIEHL
GEBOHREN Ao 1671 DEN 26 IULY
GESTORBEN Ao 1714 DEN 13 IUN
RUHET ALHIE EINE FRÖLIGE ERSCHEINUNG
IESU CHRISTI ERWARTEND
TEXT PSALM:71 V 5.8. DU BIST MEINE ZUVERSICHT
HERR HERR MEINE HOFFNUNG VON MEINER JUGEND AN
AUFF DICH HABE ICH MICH VERLASSEN
VON MUTTERLEIBE AN

Ein weiteres historisches Zeugnis der Fedderwarder Geschichte stellt das hohe Steinkreuz auf der linken Seite des Weges dar. Es ist ein Relikt einer mehr als 400-jährigen Epoche, als die damaligen drei Kirchspiele Fedderwarden, Sengwarden und Accum noch die Herrlichkeit Kniphausen bildeten. Hervorgegangen 1435 aus einer Häuptlingsherrschaft war es bis zu seiner Übernahme durch das Großherzogtum Oldenburg im Jahr 1854 ein souveräner, zeitweise sogar reichsunmittelbarer Kleinstaat im Deutschen Reich mit Regierungssitz auf der nahegelegenen Burg Kniphausen. Als Canzlei-Rath amtierte Bernhard Gerhard Bunnies (1799 – 1880) in der letzten Regierung die Position eines Innenministers.

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