Berathek Methode

Präsentationen sind für UXler ein alltäglicher Bestandteil im unternehmerischen Leben. Beim Pitch wird eine neue Idee einem Kreis von Unterstützern vorgestellt. Dies ist immer dann notwendig, wenn für die Umsetzung der neuen Idee die eigenen Ressourcen nicht ausreichen. Beim Pitch wird in kurzer Form für Unterstützung geworben, es muss dabei nicht immer nur um finanzielle Unterstützung gehen. Das Pitch-Deck soll vor allem motivieren und begeistern. Den Businessplan ersetzen kann und soll es nicht. Aber gerade bei der Werbung um interne Unterstützung kann auf einen Businessplan meist verzichtet werden. Eine Kurzpräsentation sollt nicht länger als 20 Minuten in anspruch nehmen und empathie erzeugen.
Die hier vorgestellten Folien-Themen müssen nicht immer alle verwendet werden, auch die Reihenfolge sollte individuell angepasst werden.

Anwendungskriterien

Die Methode bringt besondere Vorteile, wenn

eine Idee vor einemm Publikum vertreten werden soll,
der Entschiedungsprozess nur kurze Zeit in Anspruch nimmt,
die Idee soweit entwickelt ist, dass sie direkt umgesetzt werden kann.

Die Methode kann negative Wirkungen haben, wenn

Resultate einer Untesuchung vorgestellt werden sollen,
die Idee noch nicht hinreichend entwickelt ist.

Voraussetzungen

Das Werkzeug der Präsentation muss in Abhängigkeit der vorhandenen Infrastruktur ausgewählt werden. Neben bekannten Präsentationstools können auch nichtlineare Präsentationen Aufmerksamkeit wecken (prezi oder sozi). Das Pitch-Deck könnte ein PDF sein, damit die Präsentation auch so aussieht wie beabsichtigt.

Durchführung

Kläre, an wen sich der Pitch richtet. Man sollte nicht allen gerecht werden, sondern das Pitch Deck individuell an die Bedürfnisse des Publikums anpassen. Welche Informationen benötigt das Publikum? Welche Fragen könnte das Publikum stellen?
Erfinde die Geschichte, die du erzählen möchtest. Diese Geschichte sollte als roter Faden in den Folien erkennbar sein. Hier kann man sich auch an einer User Story Map oder Customer Journey orientieren.
Gestalte die Titelfolie. Auf die Titelfolie gehören unbedingt der Name der Idee und wenn vorhanden ein Logo.
Formuliere die Vision. Die Idee wird in einem prägnanten Satz kurz zusammengefasst. Für diese Vision reicht ein One-Liner. So prägt sich die Botschaft bei deinem Publikum ein. Das Ziel soll die Idee auf den Punkt bringen und gleichzeitig Begeisterung für die Idee schaffen.
Beschreibe das Problem. An dieser Stelle beschreibt man das Problem, damit das Publikum den „Pain Point“ erkennt. Es geht um ein Problem, das die Menschen tatsächlich beschäftigt und mit dem sie sich identifizieren können. Es geht darum, das Problem anschaulich zu kommunizieren.
Präsentiere die Lösung. Der Lösungsansatz sollte simpel beschrieben werden. Je nach Publikum muss die Lösung mehr oder weniger detailliert dargelegt werden. Wenn Pläne für die weitere Zukunft der Produktidee vorhanden sind, gehören auch diese auf die Folie. Inwiefern unterscheidet sich mein Ansatz von anderen, vergleichbaren Lösungen am Markt?
Lass das Produkt zum leben erwecken. Ideal ist es bei der Präsentation dieser Folie, wenn es bereits einen Prototyp des Produktes gibt, der dargestellt werden kann. Was macht Dein Produkt oder Dienstleistung einzigartig?
Stelle das Team vor. Wer steht hinter der Idee? Das Team muss das Vertrauen des Publikums gewinnen.
Beschreibe das Geschäftsmodell. Welche Vorteile ergeben sich für das Geschäft? Wo liegt das Erfolgspotenzial? Ein ausgearbeiteter Finanzplan ist für diese Folie hilfreich.
Definiere den Kundenkreis. Wer interessiert sich für das entstehende Produkt? Wie groß ist der Markt?
Stelle die Analyse der Konkurrenz dar. Die Ansätze der Konkurrenten wird kurz angeführt. HIer ist Wahrheit gefragt. Jede Lösung kann in irgendeiner Form substituierbar sein. Wo sind die Lücken in deiner Geschäftsidee?
Visualisiere bereits erreichte Ziele. Mit dieser Folie kann viel Eindruck erzeugt werden. Kennzahlen können das erreichte untermauern.
Beschreibe deinen Investitionsbedarf. Es wird plausibel beschrieben wie die Investitionen verwendet werden. Welche Ressourcen werden wofür verwendet?
Wenn nötig, präsentiere deine Kontaktdaten. Es sollten dann die wichtigsten Daten aufgeführt werden: Telefonnummer, e-Mailadresse, Social Media-Profile.
Reduziere den Inhalt der Folien. Eine Text-Fontgröße von ca. 30 ist angebracht. Viel Weißraum erleichtert die Orientierung.
Tipp
- Der erste Eindruck zählt
- Vermeide den Informations-Overkill
- KISS – Keep it short & simple
- Keine überladenen Wörter wie “einzigartig“ oder „revolutionär"
- Sei keine Schlaftablette
- Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte
- Anfang und Ende prägen sich beim Publikum besonders ein
- Lande einen emotionalen Treffer
- Komm direkt auf den Punkt
Reduziere das Deck auf 10 - 15 Folien. Generell sind die Decks nicht sehr umfangreich, dafür aber pregnant. Welche Information kann ich weglassen ohne das der Rest unverständlich wird?
Aktualisiere das Pitch-Deck regelmäßig.