Home

Über mich

Über Erdorchideen

Kulturtips

veg. Vermehrung

gen. Vermehrung

Mykorrhiza

Labor

Nährbodenrezepte

Ausbildung/Kurse

Projekte

Suche/Biete

Links

Kontakt





Labor
 
Für Aussaaten von Orchideensamen und die Arbeiten zur Vermehrung mit den Mykorrhizapilzen werden sterile Bedingungen benötigt. Im Prinzip können Aussaaten und manche Versuche im Dampfstrom über kochendem Wasser oder in der Nähe einer Gasflamme durchgeführt werden. Ich bringe Anfängern gern diese einfachen Methoden bei, weil sie in jeder Küche mit fast überall vorhandenen Mitteln umzusetzen sind. Wer mehr Grundwissen haben will, kann sich auf den Internet-Seiten von Thomas Ederer die Grundlagen anlesen. Dort wird auch der Bau einer richtigen Sterilbank für den Hobbybereich beschrieben. Das praktische Arbeiten unter sterilen Bedingungen ist leicht erlernbar. Man muss etwas üben, damit jeder Handgriff mit Ruhe ausgeführt werden kann. Dann steht der eigenen Orchideenanzucht aber nichts mehr wirklich im Wege.
 
Für Fortgeschrittene ist das Arbeiten in einer Sterilbank sinnvoller und erfreulicher, denn man kann sich besser auf die wesentlichen Dinge konzentrieren. Ich kann für meine Experimente und Forschungen auf eine Sterilbank nicht mehr verzichten, sie ist der zentrale Arbeitsplatz des Orchideenlabors. In der Sterilbank wird dem Arbeitsbereich über einen Schwebstofffilter mit hohem Abscheidegrad (H13-H14) für Pilzsporen und Bakterien quasi keimfreie Luft zugeführt und Infektionen der Nährböden, der Kulturgefäße und des Pflanzenmaterials werden so vermieden.
 
Meine Sterilbank mit vertikal flow Prinzip. Das Gerät ist mit 120 cm Breite für alle Arbeiten ausreichend bemessen.
 
Einige weitere Geräte sind bei der Vermehrung von Orchideen sinnvolle und zum Teil notwendige Laborausrüstung:
  • eine Fein- oder Laborwaage zum Abwiegen von Nährbodenzutaten
  • Verschiedene Pinzetten, Spatel und Impfösen zum sterilen Arbeiten
  • Eppendorf-Pipette mit sterilen Spitzen (z.B. 0,2 ml)
  • Dampfdrucktopf oder Autoklav zum Sterilisieren von Geräten und Nährböden
  • Reagenzgläser, Erlenmeyerkolben, sonstige Gläser oder Petrischalen
Darüber hinaus sollte man über einen Vorrat der Zutaten für die Nährbodenherstellung, also Agar-Agar, Feinchemikalien, Vitamine, Aminosäuren und sonstige Stoffe verfügen.
 
Im Labor können auch Klimaschränke und Regale aufgestellt sein, wo die Orchideen in ihren Aussaatgefäßen stehen.
 
 
Die meisten Erdorchideen keimen bei 18-20 °C im Dunkeln und auch das Wachstum der Mykorrhizapilze ist bei diesen Bedingungen optimal. Aufstellorte in der Wohnung sind daher ebenfalls zeitweise geeignet.
 
Die eigentlichen Arbeiten im Labor brauche ich hier nicht beschreiben, denn da gibt es zu viele Varianten und Möglichkeiten. Allein die Frage, wie ich die staubfeinen Orchideensamen auf den Nährboden übertrage, läßt etliche Antworten zu. Im Prinzip entwickelt jeder seine eigene Technik im Labor und manchmal ist es genau eine individuelle und unnachahmliche Vorgehensweise, die bestimmte Erfolge erst möglich macht.
 
Den einen Teil meiner Zeit im Labor verwende ich auf die Durchführung von Anzuchten, also auf die Aussaat und das Umbetten von Erdorchideen, deren Keimungsverhalten und Wachstumszyklus ich gut kenne und wo es darum geht, viele Pflanzen je Art pro Jahr heranzuziehen. Diese werden bei mir überwiegend zu Kulturversuchen in Töpfen und im Freiland benötigt.
 
Der andere Teil der Laborzeit geht in die Erforschung der Grundlagen für Erdorchideen, deren Keimungsverhalten wenig oder gar nicht bekannt ist und für die erst geeignete Methoden entwickelt werden müssen. Hier sind viele Einzelversuche mit und ohne Mykorrhizapilzen erforderlich und es ist keineswegs so, dass ich in allen Fällen nach ein, zwei Jahren mit Erfolgen rechnen kann. Letztlich ist es aber dennoch aufregend, zu wissen, dass die gelungenen Ergebnisse oft einzigartig sind.