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Die Edain
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Der Begriff "Edain" ("Die Zweiten") wurde von Ilúvatar
allgemein für alle Menschen verwendet, später in Mittelerde bezog er sich jedoch nur auf die Menschen der Drei
Häuser der Elbenfreunde.
Die Edain kamen im 4. Jahrhundert des Ersten Zeitalters in drei
verschiedenen Gruppen nach Beleriand und ließen sich zunächst in
Estolad nieder. Dort blieben einige von ihnen, und manche flohen vor
Morgoth in den Süden oder Osten, aber viele traten auch in die Dienste der
Noldor ein und kämpften mit ihnen in den
Kriegen von Beleriand gegen
Morgoth.
Am Ende des Ersten Zeitalters, als Morgoth
von den Valar besiegt wurde, segelten die letzten der Edain nach Númenor und waren dann
bekannt als die Dúnedain ("Edain des Westens").
Die Edain waren groß, schön und edel. Sie hassten das Böse und waren Freunde der Elben, von
denen sie viel lernten und dadurch weiser wurden als andere Menschenvölker. Die Lebensspanne der Edain verlängerte
sich, als sie in Beleriand lebten.
Das Erste Haus der Edain war das Volk Beors. Es war das erste Menschenvolk, das
Beleriand betrat. Es wurde auch das Haus Beors, das Haus Beor oder das Haus von
Beor genannt.
Die Menschen des Ersten Hauses lebten zunächst in Ossiriand, doch die Grün-Elben aus diesem
Land duldeten sie nicht, sodass sie über den Gelion nach
Estolad zogen. Aber auch von dort ging das Volk Beors weg; es wanderte nach
Dorthonion und lebte dort in den Ländern, die vom Hause Finarfin regiert wurden.
Einige Menschen des Ersten Hauses, angeführt von Bereg, weigerten sich allerdings, den Elben
im Krieg gegen Morgoth zu helfen und zogen in Richtung Süden aus
Beleriand fort.
Das Haus Beor wurde in der Dagor Bragollach und den Kämpfen danach fast
vollständig vernichtet. Die meisten der wenigen überlebenden Krieger wurden zu Geächteten in Dorthonion, und Beren
war der einzige von ihnen, der dort überlebte.
Die Frauen und Kinder, die nach der Dagor Bragollach noch am Leben waren,
flohen aus Dorthonion und vermischten sich mit den beiden anderen Häusern der Edain.
Die Menschen des Ersten Hauses hatten dunkle Haare und graue Augen. Sie waren den
Noldor ähnlich und bei diesen am beliebtesten, denn sie waren wissbegierig
und gute Handwerker.
Die Menschen des Zweiten Hauses der Edain wurden die Haladin genannt, oder auch Haleths Volk, das Haus Haleth, die
Halethrim und die Menschen von Brethil.
Sie kamen etwa zwei Jahre nach den Menschen des Ersten Hauses nach Beleriand, wo
sie sich zunächst in Thargelion, Caranthirs Land, niederließen.
Das Volk Caranthirs kümmerte sich wenig um die Haladin, die dort einige Zeit in Frieden leben konnten. Sie hatten
dort keinen Fürsten, sondern wohnten in vereinzelten Gehöften unter deren eigenen Ordnung. So konnten sie sich nicht
schnell vereinigen, als sie von Orks angegriffen wurden. Doch Haldad, ein furchtloser Mann,
führte die Überlebenden auf die Landzunge zwischen dem Ascar und dem Gelion, wo
sie einen Palisadenzaun errichteten und belagert wurden.
Dabei wurden Haldad und viele andere getötet, und als die restlichen Haladin schon keine Hoffnung mehr auf Rettung
hatten, kam Caranthir mit seinem Heer und besiegte die Orks.
Die überlebenden der Haladin, angeführt von Haleth, Haldads Tochter, zogen nach
Estolad. Dort lebten sie eine Weile, bis Haleth sie auf der gefährlichen Straße
zwischen Nan Dungortheb und Doriath nach Talath Dirnen und Brethil
weiterführte.
Haleths Volk, wie es fortan hieß, erhielt von Thingol die Erlaubnis, sich in Brethil anzusiedeln, unter der
Bedingung, dass die Menschen die Teiglin-Stege gegen Feinde verteidigten.
Bis zur Nirnaeth Arnoediad hielten die Haladin gegen die
Ork-Überfälle stand, doch in jener Schlacht erlitten sie starke Verluste. Im Jahre 495 des
Ersten Zeitalters wurde Haleth Volk schließlich besiegt, und seitdem wurde ihre
Zahl immer geringer.
Die Haladin hatten dunkles Haar, waren von kleinerem Wuchs als die Menschen des Ersten Hauses und weniger an
Wissenschaft interessiert. Sie mochten die Einsamkeit und die Wälder. In den Schlachten benutzten sie Äxte.
Das Dritte Haus der Edain war das letzte und größte Volk der Edain, das Beleriand
betrat. Zunächst ließ es sich unter der Führung von Marach in Estolad bei den
Menschen des Ersten Hauses nieder, aber Jahre später sammelten sie sich in
Dór-lomin unter Hador, dem von Fingolfin die Herrschaft dieses Landes übertragen
wurde. Seitdem wurde das Dritte Haus der Edain das Haus Hador oder das Volk Hadors genannt.
In den Kriegen von Beleriand kämpften die Menschen
des Volk Hadors für das Haus Fingolfin und ernteten viel Ruhm. Hador fiel in der
Dagor Bragollach, doch die Männer seines Hauses konnten Eithel Sirion bis
zur Nirnaeth Arnoediad gegen Morgoth
halten.
In der Nirnaeth wurde das Dritte Haus besiegt, doch nicht, ohne eine ruhmreiche
Tat zu vollbringen. Sie wollten nicht aus dem Norden, ihrer Heimat fliehen, sondern lieber in der Schlacht sterben.
So halfen sie, angeführt von Húrin und Huor, Turgon und seinem Heer, wieder sicher in die geheime Stadt Gondolin
zurückzukehren. Dann kämpften sie tapfer gegen die übermächtigen Heere
Morgoths, bis alle von ihnen, außer Húrin, der gefangen genommen wurde,
getötet waren. Diese Kriegstat gilt als die ruhmreichste, die die Edain jemals für die Elben
vollbrachten.
Die Frauen und Kinder des Dritten Hauses wurden nach der Nirnaeth Arnoediad von
den Ostlingen versklavt oder getötet.
Die Menschen aus dem Haus Hador waren stark, hochgewachsen, mutig und kriegerisch, und meist hatten sie blaue Augen
und goldenes Haar.
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