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Gondor
Gondor ("Steinland") war das südliche Königreich der
Dúnedain in Mittelerde und war im Jahre 3320 des
Zweiten Zeitalters von Isildur und Anárion, Elendils Söhnen, gegründet
worden.
Zu Gondor gehörten die Gebiete Anórien, Ithilien, Calenardhon (später
Rohan) und das Land südlich des
Weißen Gebirges.
Die Hauptstadt war ursprünglich Osgiliath, durch die der Anduin hindurchfloss,
und dort standen die beiden Throne von Isildur und Anárion. Zwei weitere wichtige Städte waren Minas Anor
("Turm der Sonne") am Fuße des Mindolluin, ein Berg des
Weißen Gebirges, und Minas Ithil ("Turm des Mondes") auf einem
Vorsprung des Schattengebirges.
Etwa 100 Jahre nach der Gründung Gondors regte Sauron sich in
Mordor, griff das Königreich an und eroberte Minas Ithil. Doch sein Angriff kam zu
früh, und in dem darauffolgenden Krieg gegen das Letzte Bündnis zwischen Elben und Menschen
wurde er niedergeworfen.
Mit Saurons Sturz begann das
Dritte Zeitalter und Gondor wurde von den Erben Anárions regiert. Denn Anárion
war in dem Krieg gefallen und Isildur, der Sauron den
Einen Ring abgenommen hatte, starb kurze Zeit später bei den Schwertelfeldern
im Anduin, wo der Ring verloren ging.
Könige Gondors nach Anárion
(Daten = Regierungszeit, alle Angaben Drittes Zeitalter)
• Meneldil (1-158)
• Cemendur (158-238)
• Earendil (238-324)
• Anardil (324-411)
• Ostoher (411-492)
• Rómendacil I. (492-541)
• Turambar (541-667)
• Atanatar I. (667-784)
• Siriondil (784-830)
• Tarannon Falastur (830-913)
• Earnil I. (913-936)
• Ciryandil (936-1015)
• Hyarmendacil I. (1015-1149)
• Atanatar II. (1149-1226)
• Narmacil I. (1226-1294)
• Calmacil (1294-1304)
• Rómendacil II. (1304-1366)
• Valacar (1366-1432)
• Eldacar (1432-1437, abgesetzt)
• Castamir, der Thronräuber (1437-1447)
• Eldacar (1447-1490, wieder eingesetzt)
• Aldamir (1490-1540)
• Hyarmendacil II. (1540-1621)
• Minardil (1621-1634)
• Telemnar (1634-1636)
• Tarondor (1636-1798)
• Telumehtar Umbardacil (1798-1850)
• Narmacil II. (1850-1856)
• Calimehtar (1856-1936)
• Ondoher (1936-1944)
• Erarnil II. (1945-2043)
• Earnur (2042-2050)
Die Kriege an den Grenzen Gondors hörten nach Saurons Sturz nie ganz auf, denn
die Ostlinge und Haradrim griffen immer wieder an. Doch das Königreich konnte
sich im Laufe der Jahre ausdehnen und unter dem dreizehnten König, Hyarmendacil I., erreichte es seinen
Machthöhepunkt. Damals erstreckte Gondor sich im Norden bis zum Celebrant und
zum Südrand des Düsterwaldes, im Westen bis zum Gwathló, im Süden bis zum
Harnen und Umbar und im Osten bis zum See von Rhûn.
Aber die Nachkommen Hyarmendacils taten nichts, um die Macht des Reiches zu bewahren, sondern lebten nur ein
prunkvolles Leben, sodass langsam der Niedergang des Landes begann.
Die erste große Krise brach dennoch erst 1432 über Gondor herein, als König Valacar, der sich eine Frau aus dem Volk
der Nordmenschen genommen hatte und nicht aus Gondor, starb. Sein Sohn, Eldacar, folgte ihm auf den Thron, doch
aufgrund seiner "niederen" Abstammung kam es zum Sippenstreit und Bürgerkrieg.
Eldacar wurde, nachdem er erbittert gekämpft hatte, in den Norden vertrieben und Castamir, ein naher Verwandter des
Königshauses, wurde König. Es zeigte sich jedoch, dass er grausam war, und zehn Jahre später konnte Eldacar sich den
Thron zurückerobern. Doch wurde in diesem Krieg viel Blut Gondors vergossen und die Söhne Castamirs konnten
entkommen. Sie gründeten in Umbar, das eigentlich zu Gondor gehörte, ein unabhängiges Reich, als Zuflucht für alle
Feinde des Königs. Süd-Gondor, das Gebiet zwischen Gondor und Umbar, war seitdem ein umstrittenes Land.
Nach dem Bürgekrieg vermischte sich das Blut der Könige und der anderen
Dúnedain mehr und mehr mit dem niederer Menschen, denn viele
waren in dem Krieg gefallen.
Die zweite große Krise Gondors brach im Jahre 1636, unter König Telemnar, über das Land herein. Zu dieser Zeit
sorgte die Große Pest dafür, dass viele Menschen im Reich, auch der König und seine Kinder, starben. Da durch diese
Verluste nicht mehr genügend Kräfte vorhanden waren, wurden die Wachen an den Grenzen
Mordors aufgegeben.
Tarondor, der Neffe Telemnars, wurde neuer König und verlegte den Sitz des Königshauses nach Minas Anor, denn
Osgiliath war aufgrund der Pest nur noch spärlich bevölkert und fing an zu zerfallen.
Die dritte Krise Gondors begann im Jahre 1851, als die Wagenfahrer das Reich angriffen. Die Wagenfahrer waren ein
Bündnis von Völkern aus dem Osten, stärker bewaffnet als andere Ostlinge zuvor und ihre Anführer kämpften in
Streitwagen. Sie waren von Sauron angestachelt worden und fügten Gondor großen
Schaden zu; sie töteten König Narmacil II., und die Grenzen des Landes reichten für eine Weile nur noch bis zum
Anduin und den Emyn Muil. Doch Calimehtar,
Narmacils Sohn, konnte die Ostlinge für kurze Zeit besiegen.
Aber schon bald tauchten die Wagenfahrer in noch größerer Stärle wieder auf, verbündeten sich mit Menschen aus Khand
und Harad und richteten Gondor fast zu Grunde. König Ondoher und seine Söhne fielen 1844 in einer Schlacht nördlich
des Morannon und eine große Zahl von Feinden drang in Ithilien ein. Glücklicherweise konnte der Feldherr Earnil, der
daraufhin auch König Gondors wurde, die übermächtigen Wagenfahrer besiegen.
Unter Earnils Herrschaft, im Jahre 2002, eroberten die Nazgûl Minas Ithil, welches fortan
Minas Morgul ("Turm der Schwarz-Magie") hieß; und bald darauf wurde auch Minas Anor umbenannt, in Minas
Tirith ("Turm der Wacht").
Nach Earnil wurde dessen Sohn Earnur König Gondors, doch im Jahre 2050 ritt er nach Minas Morgul, um dem Hexenkönig
(Fürst der Nazgûl) in einem Zweikampf entgegenzutreten. Man hörte nie wieder etwas von
Earnur; vermutlich wurde er vom Feind gefangen genommen und zu Tode gefoltert.
So kam es, dass die Königslinie erlosch und Gondor fortan von den Statthaltern regiert wurde.
Regierende Statthalter Gondors
• Mardil (2050-2080)
• Eradan (2080-2116)
• Herion (2116-2148)
• Belegorn (2148-2204)
• Húrin I. (2204-2244)
• Túrin I. (2244-2278)
• Hador (2278-2395)
• Barahir (2395-2412)
• Dior (2412-2435)
• Denethor I. (2435-2477)
• Boromir (2477-2489)
• Cirion (2489-2567)
• Hallas (2567-2605)
• Húrin II. (2605-2628)
• Belecthor I. (2628-2655)
• Orodreth (2655-2685)
• Ecthelion I. (2685-2698)
• Egalmoth (2698-2743)
• Beren (2743-2763)
• Beregond (2763-2811)
• Belecthor II. (2811-2872)
• Thorondir (2872-2882)
• Túrin II. (2882-2914)
• Turgon (2914-2953)
• Ecthelion II. (2953-2984)
• Denethor II. (2984-3019)
Bis zu der Zeit von Denethor I. hatte Gondor Ruhe vor den Feinden, doch seitdem wurde das Reich ständig bedroht.
Osgiliath wurde im Jahre 2475 von Orks aus Mordor eingenommen.
Es konnte zwar wieder zurückerobert werden, aber seitdem lag es gänzlich in Trümmern und es wohnte niemand mehr
dort.
Unter dem Statthalter Cirion wurde Gondor wieder stark von Feinden bedrängt, sodass er die
Éothéod (Menschen aus dem Norden) um Hilfe bat. Sie konnten die Feinde
besiegen, und als Dank dafür gab Cirion ihnen Calenardhon, das fortan nicht mehr
zum Reiche Gondors gehörte und nun Rohan genannt wurde.
In der Zeit des Ringkrieges wurde Gondor sehr stark
von Mordors Streitkräften bedrängt; Minas Tirith wurde belagert und die
Schlacht auf dem Pelennor fand statt. Während der Belagerung starb
Denethor II., der letzte regierende Statthalter.
Nachdem Sauron endgültig besiegt wurde, wurde
Aragorn unter dem Namen Elessar neuer König von Gondor und seine Frau
Arwen wurde Königin.
Daraufhin begannen für das Königreich wieder glanz- und ruhmvolle Jahre, die aber vermutlich nicht ewig andauerten.
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